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Nachtwächterstaat

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Als Nachtwächterstaat bezeichnet man einen Staat der nur für innere und äußere Sicherheit zuständig ist. Der freie Markt wird nicht durch Sozialpolitik oder Wirtschaftspolitik beeinflusst.

Kritik

Die extreme Form des wirtschaftlichen Liberalismus wird das Laissez-faire, auch Manchesterliberalismus genannt. Hierbei greift der Staat nicht in die Wirtschaft ein, sondern nimmt die Rolle eines Beobachters ein ("Nachtwächterstaat"). Dies führt zur Ausbeutung und Verelendung der Arbeiter und zu Wirtschaftskrisen. Ohne ein marktwirtschaftliches Kräftegleichgewicht von kleinen, mittleren und großen Unternehmen durch entsprechende staatliche Rahmenbedingungen kommt es zu Marktverzerrungen durch Unternehmenskonzentrationen. Ein freier Wettbewerb ist nicht mehr möglich, kleine und mittlere Unternehmen werden insolvent. Da sich aber für kleine und mittlere Unternehmen noch keine größeren Rationalisierungen lohnen, halten sie die meisten Arbeitsplätze. Ohne sie steigt die Arbeitslosigkeit, die Schere zwischen Arm und Reich geht auseinander und die Binnennachfrage bricht ein.
Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise stellte John Maynard Keynes (*1883, †1946) vor allem dieses wirtschaftliche Laissez-faire infrage. Er war der Meinung, dass der Staat bei konjunkturellen Einbrüchen aktiv eingreifen muss, um fehlende private Nachfrage durch staatliche Nachfrage zu ersetzen. Allerdings besteht hierüber das Risiko einer marktschädigenden Marktverzerrung zugunsten der Unternehmen, die von der staatlichen Nachfrage profitieren und führt auch ohne Kreditfinanzierung zu zukünftigen finanziellen Steuerbelastungen kleiner Unternehmen.

Siehe auch: Marktformen Liberalismus Manchesterliberalismus