Pfadfinderversprechen
Eine zentrale Methode der Pfadfinderbewegung ist das Bekenntnis jedes Einzelnen zu den Idealen der Bewegung. Dafür legt jeder Pfadfinder das Pfadfinderversprechen ab. Die ursprüngliche Fassung wurde durch den Gründer der Pfadfinderbewegung Baden-Powell formuliert.
Inhalte des Pfadfinderversprechens
Aufbauend auf Baden-Powells Formulierung haben fast alle Pfadfinderverbände eigene Versprechenstexte entwickelt, die sich meist an den drei Kernpunkten des Originaltextes orientieren:
- Verpflichtung gegenüber Gott
- Verpflichtung gegenüber den Mitmenschen
- Verpflichtung gegenüber dem Pfadfindergesetz.
In nicht-religiös orientierten Verbänden wird die Verpflichtung gegenüber Gott – entgegen der ursprünglichen Intention von Baden-Powell – häufig weggelassen.
Versprechensfeier
Auf den Eintritt eines Kindes in eine Pfadfindergruppe folgt meist eine Zeit gegenseitigen Kennenlernens, bevor das Kind sein Pfadfinderversprechen ablegen darf. Dies geschieht fast immer in einer Versprechensfeier, an der der ganze Pfadfinderstamm teilnimmt. Während dieser Feier werden häufig Texte aus der Pfadfinderbewegung (beispielsweise der Abschiedsbrief Baden-Powells) und das Pfadfindergesetz verlesen. Anschließend legt das Kind sein Versprechen ab, es wird vom Gruppenleiter in die weltweite Gemeinschaft der Pfadfinder aufgenommen und ihm wird das Halstuch umgelegt. In vielen Verbänden darf erst nach der Pfadfinderaufnahme die Pfadfinderlilie oder das Pfadfinderinnenkleeblatt als Versprechenszeichen auf der Pfadfinderkluft getragen werden. Ebenfalls erst nach Ablegen des Versprechens darf der Pfadfindergruß verwendet werden.
Viele Pfadfinderverbände kennen neben diesem ersten Pfadfinderversprechen weitere Versprechen beim Wechsel in eine andere Altersstufe. Oft werden diese Versprechen als Erneuerung des ursprünglichen Versprechens betrachte, manche Verbände erweitern aber auch den Inhalt (und Geltungsbereich) des Versprechens.
Das Originalversprechen von Robert Baden-Powell
On my honour I promise that I will do my best –
- To do my duty to God and the King (or to God and my Country)
- To help other people at all times
- To obey the Scout Law.
wörtliche Übersetzung ins Deutsche:
Auf meine Ehre verspreche ich, mein Bestes zu tun –
- Meine Pflicht gegenüber Gott und dem König (oder gegenüber Gott und meinem Land)
- Anderen Menschen jederzeit zu helfen
- Das Pfadfindergesetz zu erfüllen.
Pfadfinderversprechen verschiedener Verbände
Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg
In der DPSG gibt es verschiedene Versprechenstexte. Meist überlegen sich Aufzunehmende ihren Versprechenstext im Gespräch mit ihren Leitern selbst.
Als Beispiel für einen Stamm mit einem festen Versprechen folgendes:
Ich ... verspreche auf meine Ehre und nach besten Kräften:
- Meine Pflicht gegenüber Gott und der Kirche zu erfüllen,
- Meinen Mitmenschen jeder Zeit zu helfen,
- Dem Pfadfindergesetz zu gehorchen.
Quelle: DPSG St. Mariae Rosenkranz
Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs
Ich verspreche bei meiner Ehre,
dass ich mein Bestes tun will,
Gott und meinem Land zu dienen,
meinen Mitmenschen zu helfen
und nach unserem Gesetz zu leben.
Quelle: http://www.ppoe.at/leiter/service/pdf/verbandsordnung-20-10-2002.pdf
Ich verspreche, mein möglichstes zu tun, um
- mich immer von neuem mit dem Pfadigesetz auseinanderzusetzen
- nach Sinn und Ziel meines Lebens zu suchen
- mich in jeder Gemeinschaft einzusetzen, in der ich lebe
- (Im Vertrauen auf Gott und) zusammen mit Euch allen versuche ich, nach diesem Versprechen zu leben.
Quelle: http://www2.pbs.ch/de/grundlagen/methoden/guv.php
Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder
Der/Die Einzelne legt nach einer Zeit des gegenseitigen Kennenlernens ein Versprechen ab. Das Versprechen könnte lauten:
„Im Vertrauen auf Gottes Hilfe will ich christliche Pfadfinderin/christlicher Pfadfinder sein und nach unseren Regeln mit Euch leben.“
„Im Vertrauen auf Gottes Hilfe“ kann weggelassen werden.
Quelle: http://www.vcp.de/verwaltung/vcp-bundesordnung.pdf
Da es sich bei dieser Formulierung nur um einen Vorschlag handelt, entscheiden im VCP die untergeordneten Gliederungen (meist die Stämme) selbst über die Versprechen. Entsprechend gibt es verschiedene Formulierungen.