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Nationalmuseum (Prag)

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Hauptgebäude des Nationalmuseums am Wenzelsplatz

Národní muzeum ist das führende Museum in Tschechien. Dieser Terminus wird auch für das Hauptgebäude am Wenzelsplatz benutzt.

Geschichtliche Entwicklung

Das Museum wurde 1818 als Vlastenecké muzeum v Čechách (Nationales Museum in Böhmen) gegründet. Seit 1848 trug es den Namen České muzeum (Tschechisches Museum), in den Jahren 1854 – 1919 Muzeum Království českého (Museum des Königreichs Böhmen). Vor dem Neubau wurde der Sitz eine Zeit lang in den Sternberger Palais (1821 – 1846) und den Nostitz-Palais verlegt.

Angefangen hat alles mit Sammlungen böhmischer Aristokraten. Einige der patriotisch gesinnten Adeligen, unter Führung des Gelehrten Paläontologen Graf Kaspar Maria von Sternberg, unterschrieben am 15. April 1818 einen Aufruf zur Gründung eines Museums, dessen Bau 1820 von der Wiener Regierung befürwortet wurde. Die neu entstandene Gesellschaft des nationalen Museum in Böhmen, als Eigentümerin und Verwalterin der Sammlungen, organisierte auch die gesamte Abwicklung aller Aufgaben. Erster Vorsitzender wurde Graf Sternberg. Eigentümerin blieb die Gesellschaft bis 1934, danach wurde die Verwaltung und das Eigentum verstaatlicht.

Hauptgebäude

Das Gebäude im Steil der Neurenaissance wurde vom Josef Schulz 1885 bis 1890 projektiert und gebaut. Das Vorderfront ist über 100 m lang und über eine Rampe erreichbar. Auf dem Zugang befinden sich gegossene Laternen und eine alegorische Darstellung Tschechiens mit Mähren und Schlesien, Elbe und Moldau von Antonín Pavel Wagner. An beiden Seiten des Eingangs kann man symbolische Darstellungen der Geschichte und Naturwissenschaften von Josef Maudr. An der Stirnseite befinden sie auch Reliefs der Gründung des Klosters in Zbraslav, Gründung der Karls-Universität Prag, Zeit der Herrschaft des Rudolf II. (HRR) von Wagner. An der Fassade sind vergoldete Marmorplatten mit Namen bedeutender tschechischer Persönlichkeiten befestigt. An den Seiten des Hauptturms befinden sich Stattuengruppen von Bohuslav Snirch (Aufopferung, Leidenschaft, Wahrheitsliebe, Geschichtsliebe). An den Seitenkuppen sind alegorische Bildnisse der wissenschaftlichen Gebiete von Wagner, Antonín Popp, Bernhard Otto Seeling, František Hergesell und Ludvík Wurzel dargestellt.

Die Innenausstattung stammt größtenteils von Künstlern, die auch das Nationaltheater ausstatteten. Der Bau sollte nicht nur durch seine Monumentalität sondern auch durch seine Funktionalität hervorstechen. Die Eingangshalle schmücken Bronzenstatuen der Libuše, Přemysl der Pflüger, Ottokar II. Přemysl und des Fürsten Wenzel von Böhmen vom Münchner Bildhauer Ludwig Schwanthaler. Weitere Werke dieses Künstlers befinden sich am Treppenaufgang (Elisabeth Přemyslovna, Georg von Podiebrad, Ernst von Pardubitz, Bohuslaus Lobkowicz von Hassenstein). An den Wänden sind berühmte Plätze der tschechischen Geschichte dargestellt.

Im Hauptgebäude befinden sich historische, archäologische und künstlerische aus der Geschichte Böhmens. Im Gebäude befindet sich ebenfalls die Universitätsbibliothek sowie Vortragssäle.

1968 wurde seine Frontwand durch Panzergeschosse der Roten Armee beschädigt. In den 70er Jahren drohte wegen U-Bahn-Bau ein Teilabriss, beim Bau der Bahn kam es dann noch zu Schäden am Vestibül des Museums, die verstärkt werden mussten. Da das Gebäude nie völlig rekonstruiert wurde, befindet sie sich derzeit in einem schlechten Bauzustand.

Weitere Ausstellungsräume

Neben den Sammlungen im Hauptgebäude gehören zum Museum noch das Náprstkovo muzeum asiatischer, afrikanischer und amerikanischer Kulturen am Betlémské náměstí, Historische Ausstellungen des Nationalmuseums im Lobkowitzer Palais an der Prager Burg, Friedrich Smetana Museum in Novotného lávka, Antonín Dvořák Museum, Lapidárium am Výstaviště (Ausstellungsgelände), Exposition historischer Apotheken in Nerudova ulice, Denkmal des Jaroslav Ježek in Kaprova ulice, Denkmal des František Palacký und František Ladislav Riegr in Palackého ulice, Tschechisches Museum der Musik in Karmelitská ulice und schließlich Tschechisches Marionettenmuseunm in Prachatice.

Siehe auch

euromuse.net

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