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Karolinen

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Die Karolinen (engl.: Caroline Islands) sind ein im Inselgebiet von Mikronesien gelegener Archipel im westlichsten Teil des Pazifischen Ozeans. Die Inseln und Inselgruppen der Karolinen liegen weit verstreut zwischen den Philippinen im Westen und den Marshallinseln im Osten.

Geographie

Mikronesien mit Lage der Karolinen
Mikronesien mit Lage der Karolinen

Der Archipel erstreckt sich über ein weites Gebiet im Westpazifik (zwischen Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:10_06_00_N_131_04_00_E_type:waterbody, 2:10° 6' N, 131° 4' O und Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:01_03_00_N_163_06_00_E_type:waterbody, 2:1° 3' N, 163° 6' O ) mit über 2 Mio. km² Fläche, wovon jedoch nur ein Bruchteil (etwa 1.000 km²) festes Land ist. Von den über 500 Atollen bzw. Koralleninseln der Karolinen sind auch nur relativ wenige bewohnt. Der Archipel ist heute geopolitisch zwischen den Föderierten Staaten von Mikronesien und dem Inselstaat Palau, zu dem aber nur die äußeren Westkarolinen (Palauinseln) zählen, aufgeteilt.

Klimatische Verhältnisse

Das Klima ist feucht, aber nicht ungesund; das Thermometer zeigt im Dezember 25-30°, im Juni 29-31° C. Von November bis März weht der Nordostpassat, von April bis September der Südwestpassat; heftige Orkane richten oft schwere Schäden an.

Geschichte

Teile der Karolinen kamen zuerst 1525 durch den Portugiesen Diego da Rocha, der sie Sequeirainseln nannte, dann 1526 durch den Spanier Alonso de Salazar, 1528/29 durch Alvaro de Saavedra in den Gesichtskreis der Europäer; spätere Entdeckungen spanischer Seefahrer machten bis zum Ende des 16. Jahrhunderts vermutlich die wichtigsten Inseln der mittleren und östlichen Karolinen bekannt.

1686 entdeckte der Spanier Francesco Lazeano eine größere Inselgruppe im Westen (vermutlich die Yap-Inseln), die er zu Ehren des damaligen spanischen Königs Karl II. (1661-1700), auch Carlos II. genannt, "Carolina" nannte; davon hat dann schließlich der ganze Archipel den Namen bekommen.

Von Manila aus suchten die Jesuiten, die Bewohner der Karolinen zum Christentum zu bekehren; die erste Expedition 1710 misslang, andere ebenfalls, und als 1731 der Jesuitenpater Juan Antonio Cantova ermordet wurde, kümmerte sich Spanien nicht mehr um die Inselgruppe.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts entdeckten Wilson, Mortlock, Runter, Thomson, Mulgrave u.a. eine Reihe von Inseln wieder oder auch erstmalig; genauere Kunde aber brachten erst Otto von Kotzebues und Adelbert von Chamissos Expedition 1816, die Aufnahmen Louis Isidore Duperreys 1828/29 (von Kusaie und Truk), insbesondere aber des Grafen Fedor Lütke 1827/28. Später haben französische, britische, deutsche und spanische Schiffe die Küsten aufgenommen. Der amerikanische Missionar John Thomas Gulick machte auf der Insel Pohnpei 1853-56 meteorologische Beobachtungen, Johann Stanislaus Kubary 1868-69 ethnographische und zoologische Untersuchungen und Sammlungen auf verschiedenen Inseln. Nach der deutschen Besitzergreifung wurden meteorologische Stationen errichtet, von einzelnen Beamten (Senfft, Dr. Born) Berichte über die Bevölkerung und besondere Ereignisse gebracht, von A. Kraemer und der Hamburgischen Südsee- Expedition unsere Kenntnisse einzelner Gebiete wesentlich vertieft, von Volkens die Flora von Jap untersucht und von der deutschen Marine viele Inseln neu aufgenommen.

Nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg wurden die Karolinen von den Spaniern an Deutschland verkauft (sog. Karolinenfrage, die durch Vermittlung und Schiedsspruch von Papst Leo XIII. beigelegt wurde). Im Ersten Weltkrieg wurden die Inseln 1914 von Japan besetzt, danach erhielt Japan ein Völkerbundsmandat. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Inseln UN-Treuhandgebiete unter US-amerikanischer Verwaltung, die 1990 schließlich in die Unabhängigkeit (als Teil Mikronesiens) entlassen wurden.

Besonderheiten

Merkwürdig sind die großartigen, aus früherer Zeit stammenden Steinbauten, Hafendämme u. a. auf manchen Inseln sowie das Steingeld, welches man bis zur Größe von Mühlsteinen auf Palau bricht.

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