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Solarium

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Solarium

Ein Solarium (v. a. in Deutschland oft auch Sonnenbank genannt) ist eine technische Einrichtung zur Bestrahlung des Körpers mit UV-Licht. In der Regel wird damit eine Bräunung der Haut aus kosmetischen Gründen bezweckt; Solarien werden aber auch in der Medizin zur Behandlung von Hautkrankheiten eingesetzt.

Technik

Die wesentlichen technischen Komponenten eines Solariums sind eine künstliche UV-Strahlenquelle, verschiedene Filter und Reflektoren sowie ein mechanischer Aufbau mit einer festgelegten Nutzfläche[1].

In verschieden starken Solarien können unterschiedliche Bräunungsergebnisse erzielt werden. Dies liegt zum einen an unterschiedlich starken UV-Röhren und zum anderen an den unterschiedlichen Verhältnissen zwischen den UVA- und UVB-Anteilen der UV-Strahlung. Während der UVA-Anteil hauptsächlich eine oberflächliche Bräune erzeugt, die sehr schnell auftritt und intensiv ist aber dafür auch schneller verblasst, ist die UVB-Strahlung vor allem für längere Bräunungsergebnisse verantwortlich. Der Nachteil der UVB-Strahlung ist, dass die Bräune erst 1-2 Tage nach dem Solariumbesuch sichtbar wird. Es ist also je nach dem gewünschten Bräunungsziel die entsprechende Sonnenbank zu wählen. Eine Bank mit hohen UVA-Anteilen für eine sofortige Bräune (z. B. für einen kurzfristigen besonderen Anlass) oder eine Bank mit hohen UVB-Anteilen für eine längeranhaltende Bräune.

Wortherkunft

Das lateinische Wort solarium existierte schon in der Antike. Es leitet sich von sol („Sonne“) ab und bezeichnete ursprünglich eine Terrasse oder ein Flachdach. Das Wort war zum ersten Mal in althochdeutscher Zeit entlehnt und lebt heute noch als Söller weiter.

Gesundheitsrisiko und Sicherheitstips

Im Mittel besuchen Deutsche ca. zwei- bis dreimal jährlich ein Solarium. Einzelpersonen lassen sich aber auch täglich bestahlten[2].

Die Weltgesundheitsorganisation befürwortet die Benutzung von Solarien zur rein kosmetischen Bräunung der Haut ausdrücklich nicht. Sie verweist auf den in medizinischen Forschungen nachgewiesenen, grundsätzlich negativen Einfluss von UV-Strahlen durch beschleunigte Hautalterung, erhöhtes Risiko zur Erkrankung an Hautkrebs und mögliche Schäden an den Augen[3]. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) weist darauf hin, dass mögliche Folgeschäden am Immunsystem wiederum den Organismus als Ganzes schädigen können[2]. Die Strahlenschutzkommission (SSK) rät sogar von der Nutzung von Solarien zu kosmetischen Zwecken grundsätzlich ab[4].

Personen, die auf die Nutzung eines Solariums nicht verzichten wollen, empfiehlt das BfS, vor dem Besuch das individuelle Risiko mit dem Hautarzt abzuklären, die Anzahl der Besuche zu minimieren, keinesfalls mehr als 50 Besuche pro Jahr durchzuführen, vor dem Urlaub auf Solariumsbesuche zu verzichten (sic!) und immer eine entsprechende Schutzbrille zu tragen[5].

Vor dem Besuch eines Solariums sollte für Erstbenutzer grundsätzlich die Feststellung des Hauttyps und eine Beratung durch das Personal stehen. Besonders hellhäutigen Menschen mit hohem Sonnenbrand- und Hautkrebsrisiko wird normalerweise von der Benutzung eines Solariums ebenfalls grundsätzlich abgeraten[6].

Das BfS bietet Solarienbetreibern an, die Sicherheit ihrer Geräte freiwillig prüfen und zertifizieren zu lassen[1]. Allerdings haben in den ersten 3 Jahren nur 90 von über 12.000 gewerblichen Sonnenbankbetreibern diese Möglichkeit genutzt[7]. Im Jahr 2002 hatte das BfS bei Stichprobentests durchgeführt und festgestellt: „ein großer Teil der untersuchten Solarien wies Bestrahlungsintensitäten auf, die die Intensität der Mittagssonne am Äquator um ein Mehrfaches übertreffen.“[2]

Einzelnachweise

  1. a b Informationsseite des Bundesamtes für Strahlenschutz zum Thema Solarium
  2. a b c Jahresbericht 2002 des Bundesamts für Strahlenschutz
  3. Infobroschüre der WHO zur Benutzung von Solarien (englisch)
  4. Schutz des Menschen vor den Gefahren der UV-Strahlung in Solarien (Empfehlungen der Strahlenschutzkommission, Bonn, 2001)
  5. Bundesamt für Strahlenschutz: Solarien gefährden die Gesundheit (2005)
  6. ARD-Magazin plusminus: Sonnenbänke - gesund oder gefährlich?
  7. Kritische Bewertung der Zertifizierungsinitiative (sunplace.de)

Siehe auch