Rommerskirchen
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Rommerskirchen ist eine Gemeinde im Rhein-Kreis Neuss im Südwesten Nordrhein-Westfalens.
Geografie
Geografische Lage

Rommerskirchen ist die südlichste Gemeinde im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen. Sie grenzt im Süden an den Rhein-Erft-Kreis im Regierungsbezirk Köln, im Westen an die Stadt Dormagen und im Norden und im Osten an die Stadt Dormagen.
Ortsteile
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Geschichte
Antike und Mittelalter
Es gibt viele Überreste der römischen Kultur, so zahlreiche römische Villae Rusticae und der Jupiterpfeiler von Rommerskirchen. Mehrere Fränkische Siedlungsreste und aus fränkischer Zeit (7. Jahrhundert) stammende Gräber - so unter der Pfarrkirche St. Peter in Rommerskirchen. Die Kirche ist der Nachfolgebau einer Holzkirche aus dem 7. Jahrhundert. Schriftlich erwähnt wurde Rommerskirchen im Jahre 1106 als Rumeschirche. Im Kern teilweise noch mittelalterliche Ortschaften mit romanischen und gotischen Kirchen, wie z.B. die Lambertuskapelle im Ortsteil Ramrath mit einer ca. 1100-jährigen Geschichte und einer Burg. Rommerskirchen wurde im 15. Jahrhundert mit einem Wall und einen Graben umgeben und erhielt im Jahre 1437 die Marktrechte. Politisch bildete Rommerskirchen einen gleichnamigen Dingstuhl im Amt Hülchrath im Kurfürstentum Köln.
In der Nähe von Rommerskrichen befand sich die Ortschaft Gorchheim. Im Jahre 1260 wurde sie Goegheim und 1321 Goyrcheim genannt. Wo sich dieser Ort befand, ist nicht bekannt.
Neuzeit
1794 besetzten französische Revolutionstruppen Rommerskirchen. 1796 wurde die Mairie Rommerskirchen gebildet. Sie gehörte zum Kanton Dormagen im Arrondissement Köln im Département de la Roer. Sehr viele Bauten aus der frühen Neuzeit sowie der Zeit der napoleonischen Besatzung. 1815 wurde die preußische Gemeinde Rommerskirchen gebildet. Sie bestand aus den Ortschaften Rommerskirchen, Eckum, Vanikum, Sinsteden und Gill und gehörte zum Landkreis Neuß. 1929 kam Rommerskirchen an den Landkreis Grevenbroich-Neuß. Leider ist vieles zur Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts verbaut worden, mittlerweile geht man aber wieder zur Restaurierung über. 1966 entstand das Amt Rommerskirchen-Nettesheim. Zur diesem Amt gehörten die Gemeinde Rommerskirchen sowie die beiden Gemeinden des ehemaligen Amtes Nettesheim, Nettesheim-Butzheim und Frixheim-Anstel. 1975 wurde das Amt Rommerskirchen-Nettesheim aufgelöst. Die Gemeinden Nettesheim-Butzheim und Frixheim-Anstel wurden in die neue Gemeinde Rommerskirchen eingemeindet. Ebenfalls eingemeindet wurde das Amt Evinghoven. Es bestand aus den Gemeinden Hoeningen – mit den Ortschaften Hoeningen, Widdeshoven, Ramrath und Villau – und der Gemeinde Oekoven – mit den Ortschaften Oekoven, Deelen, Ueckinghoven und Evinghoven.
Einwohnerentwicklung
- 31. Dezember 1975: 11.095
- 31. Dezember 1980: 11.170 (+75)
- 31. Dezember 1985: 11.069 (-101)
- 31. Dezember 1990: 11.414 (+345)
- 31. Dezember 1995: 12.151 (+737)
- 31. Dezember 2000: 12.382 (+231)
- 31. Dezember 2005: 12.611 (+229)
Politik
Bürgermeister seit 1975
- 1975–1989: Heinz Faller (CDU)
- 1989–1991: Peter Emunds (CDU)
- 1991–1999: Peter Josef Wolter (CDU)
- seit 1999: Albert Glöckner (SPD)
Gemeindedirektoren 1975–1999
- 1975–1991: Alfred Brinkmann (CDU)
- 1991–1999: Peter Emunds (CDU)
Wappen
Das Gemeindewappen zeigt in Grün drei (2:1) goldene Adler unter einem fünflätzigen goldenen Turnierkragen. Dieses Wappen wurde nach der kommunalen Neugliederung im Jahre 1975 geschaffen und am 4. Oktober 1979 vom Regierungspräsident Düsseldorf genehmigt. Es geht auf ein altes Schöffensiegel der Herren von Anstel zurück, das nachweislich im Jahre 1355 von diesen geführt wurde. Der ursprünglich dreilätzige Turnierkragen des Siegels wurde auf fünf Lätze erweitert; diese symbolisieren die fünf ehemaligen Gemeinden Hoeningen, Frixheim-Anstel, Nettesheim-Butzheim, Oekoven und Rommerskirchen, aus denen die Gemeinde bei der Neugliederung hervorging. Die Tingierung symbolisiert die Naturlandschaft am Gillbach (grün) und die Landwirtschaft – insbesondere den Getreideanbau – in der Gemeinde (gold).
Städtepartnerschaften
- Karstädt (Prignitz) (Brandenburg)
- Mouilleron-le-Captif (Frankreich)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Kulturzentrum Sinsteden mit dem Landwirtschaftsmuseum und den Skulpturen-Hallen Ulrich Rückriem
- Feld- und Werksbahnmuseum Oekoven
Bauwerke
- St.-Lambertus-Kapelle in Rommerskirchen-Ramrath
- Romanische Pfeilerbasilika St. Briktius in Rommerskirchen-Oekoven
Medien
- Stattblatt, kostenloses, regionales Monatsmagazin, welches auch in den benachbarten Städten Grevenbroich und Bedburg erscheint.
Vereine
- Deutsches Rotes Kreuz, Ortsverband Rommmerskirchen
- Landfrauenverein Rommerskirchen
- Sportschützen Rommerskirchen
- Bürgerschützenverein Rommerskirchen von 1927 e.V.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nach Rommerskirchen wurde eine große 380kV-Umspannanlage des RWE benannt. Zwischen dem Umspannwerk Rommerskirchen und dem Umspannwerk Ludwigsburg-Hoheneck ging am 5. Oktober 1957 die erste 380kV-Leitung in Deutschland in Betrieb.
Die Umspannanlage liegt allerdings auf dem Gebiet der Stadt Bergheim im Ortsteil Rheidt-Hüchelhoven.
Verkehr

Der Rommmerskirchener Bahnhof liegt an der Hauptstrecke Köln – Grevenbroich – Mönchengladbach. Hier zweigt auch eine Güterzugstrecke nach Niederaußem zum dortigen Grubenbahnhof ab.
Am Bahnhof von Rommerskirchen beginnt der Strategische Bahndamm. Im Ortsteil Oekoven gibt es eine öffentliche Feldbahnanlage.
An das Fernstraßennetz ist Rommerskirchen durch die sich hier kreuzenden Bundesstraßen B 59 und B 477 angeschlossen. Die B 59 ist südlich von Rommerskirchen bis zur Autobahn A 1 in Köln-Bocklemünd kreuzungsfrei ausgebaut worden (Inbetriebnahme Dezember 2006). Der Ausbau der B 59 in nördliche Richtung, angelegt als Ortsumgehung, erfolgt bis 2009 bis zum Ortsteil Sinsteden. Nördlich von Rommerskirchen ist sie als Autobahn 540 ausgebaut.
Öffentliche Einrichtungen
- Gemeindejugendring, Rommerskirchen
Literatur
- Heinz Ohletz: 1929-1974 Jahre Menschen Initiativen im Großkreis Grevenbroich.o.O., (1975)
- Gottfried Neuen: Pulheim im Wandel der Zeiten; Pulheim 1966