Normalverteilung
Die Normalverteilung oder Gauß-Verteilung (nach Carl Friedrich Gauß) ist die wichtigste kontinuierliche Wahrscheinlichkeitsverteilung. Ihre Wahrscheinlichkeitsdichte wird auch Gauß-Funktion, Gauß-Kurve oder Glockenkurve genannt.
Die besondere Bedeutung der Normalverteilung beruht unter anderem auf dem zentralen Grenzwertsatz, der besagt, dass eine Summe von n unabhängigen, identisch verteilten Zufallsvariablen in der Grenze normalverteilt ist.
Die Normalverteilung ist gegeben durch die Wahrscheinlichkeitsdichte
- ,
wobei die Standardabweichung und der Erwartungswert ist.
Ist eine Zufallsvariable normalverteilt mit dem Erwartungswert und der Standardabweichung , so schreibt man .
Standardnormalverteilung
Ist der Erwartungswert 0 und die Standardabweichung 1, so spricht man von einer standardnormalverteilten Variable. Eine normalverteilte Zufallsvariable mit beliebigen Parametern kann mittels der Transformation
in eine standardnormalverteilte Variable überführt werden.

- So sieht die Dichtefunktion einer Standardnormalverteilung aus. Angegeben sind die Intervalle im Abstand 1, 2 und 3 Standardabweichungen vom Erwartungswert 0, die rund 68%, 95,5% und 99,7% der Fläche unter der Glockenkurve umfassen.
Die Normalverteilung ist eine Grenzverteilung, die nicht direkt beobachtet werden kann. Die Annäherung verläuft aber mit wachsendem n sehr schnell, so dass schon die Verteilung einer Summe von 30 oder 40 unabhängigen, identisch verteilten Zufallsgrößen einer Normalverteilung recht ähnlich ist.
Die Glockenkurve schmückte neben dem Portrait von Carl Friedrich Gauß bis 2001 die 10-DM-Banknote der Bundesrepublik Deutschland.
Simulation von normalverteilten Zufallsvariablen
Eine standardnormalverteilte Zufallsvariable lässt sich unter anderem mit der Box-Muller-Methode aus zwei gleichverteilten Zufallsvariablen simulieren:
Die Methode von Marsaglia ist auf einem Computer noch schneller, da sie nur einen Logarithmus benutzt:
- Generiere zwei gleichverteilte Zufallsvariablen
- Berechne . Falls wiederhole 1.
Durch lineare Transformation lassen sich hieraus auch beliebige Normalverteilte Zufallszahlen generieren: Ist die Zufallsvariable X -verteilt, so ist aX+b schließlich -verteilt.
Mehrdimensionale Normalverteilung

Das Wahrscheinlichkeitsmass auf , das durch die Dichte
definiert wird, heisst Standardnormalverteilung der Dimension n.
Ein Wahrscheinlichkeitsmass P auf heisst n-dimensionale Normalverteilung, wenn eine Matrix und ein Vektor existieren, so dass mit der affinen Abbildung gilt: .
Ein Zufallsvektor ist standardnormalverteilt auf genau dann, wenn standardnormalverteilt und stochastisch unabhängig sind.
Weblinks
- http://wwwhomes.uni-bielefeld.de/hjawww/glossar/node132.html
- http://barolo.ipc.uni-tuebingen.de/pharma/2/2.2/standard_verteil.html
- http://www.madeasy.de/2/gauss.htm
- Möglichst verständlich mit Programmcode in Visual Basic
siehe auch: Wahrscheinlichkeitspapier, Statistik