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Kazuhide Uekusa

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Uekusa Kazuhide (jap. 植草一秀 Uekusa Kazuhide; * 18. Dezember 1960 in Tokio) ist ein japanischer Wirtschaftswissenschaftler, Wirtschaftsanalytist, ehemaliger Professor an der Waseda-Universität und Vorsitzender des von ihm gegründeten Three-Nations Research Institute Co., Ltd.. Er ist Autor mehrerer finanzpolitischer Fachbücher. Neben seiner Tätigkeit als Kommentator im japanischen Fernsehen wurde er besonders durch seine, von ihm bestrittene, Verwicklung in einen Skandal um sexuelle Belästigung bekannt, die das Ende seiner Karriere bedeutete.

Beruflicher Werdegang

Nach seinem Abschluss an der prestigeträchtigen Universität Tokio im März 1983 war er zuerst am Nomura-Forschungsinstitut tätig, danach als Wissenschaftler am Institut für Steuer- und Geldpolitik des Finanzministeriums (ab Juli 1985), als Professor an der Universität Kyoto (ab Juni 1991), als senior economist am Nomura-Institut (ab April 2002) und seit April 2003 als Professor an der Waseda-Universität. Er ist Begründer des Three Nations-Forschungsinstituts, dessen Vorsitzender er im April 2005 wurde. Darüberhinaus war er im japanischen Fernsehen als Kommentator tätig.

Skandalisierung

Heute ist er als Mirrorman (dt. Spiegelmann) bekannt, da ihm vorgeworfen wurde, er hätte versucht auf einer Fahrtreppe des Tokioter Bahnhof Shinagawa mithilfe eines Handspiegels unter den Rock einer Oberschülerin zu sehen. Am 8. April 2004 wurde er verhaftet, am 7. Mai 2004 von seiner Professur suspendiert. Außerdem wurde er von der renommierten Hoover Institution on War, Revolution, and Peace an der Stanford-Universität, einer konservativen Denkfabrik deren Fellow er war, ausgeschlossen.

Er selbst bestritt die Anklage und erklärte in einer Pressekonferenz am 30. August 2004, dass er bei den Polizeiverhören zu einem falschen Geständnis gebracht wurde, indem ihm in Aussicht gestellt worden wäre, sofort nach Hause gehen zu dürfen.

Der Prozess wurde am 23. März 2005 vor dem Tokioter Bezirksgericht eröffnet und Uekusa wurde zur Zahlung einer Geldstrafe von 500.000 Yen und zur Herausgabe des Handspiegels verurteilt. Uekusa bestritt weiterhin alle Vorwürfe und bezeichnete das Verfahren als „unfair“. Da er keine Berufung einlegte, ist das Urteil rechtskräftig geworden. Jahre zuvor war er bereits zu einer Geldstrafe von 50.000 Yen verurteilt worden, als er am 30. Januar 1998 in der Eisenbahn begann, den Fuß einer Mitreisenden zu streicheln und Anstalten machte, vor ihr zu masturbieren.

Populäre Spitznamen

Im Zuge der Berichterstattung in den japanischen Medien erhielt Uekusa verschiedene Spitznamen:

  • Mirrorman (Spiegelmann) (ミラーマン), ein Wortspiel mit dem gleichnamigen klassischen japanischen Fernseh-Superhelden, sein bekanntester Spitzname
  • Tekagamisuto (テカガミスト), bedeutet: Spanner mit einem Handspiegel
  • Eronomist (エロノミスト, Erotic + Economist)

Bibliografie

Siehe auch

  • Chikan - eine spezielle Form der sexuellen Belästigung und zu deren gesellschaftlicher Bedeutung in Japan