Nehardea
Nehardea war seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. ein bedeutendes Zentrum jdischer Gelehrsamkeit und Sitz einer berühmten Akademie. Die Stadt lag in Babylonienam Zusammenfluss von Euphrat und dem Fluss Malka. Josephus Flavius erwähnt in seinen Antiquitates Judaicae, dass die Stadt von Mauern und dem Fluss Euphrat umgeben war, um ein Eindringen von Feinden zu verhindern.
Die ersten Siedler stammten der Überlieferung gemäß aus der Zeit der ersten Babylonischen Exils, zur Zeit von König Jojachin. Sie erbauten hier eine Synagoge, wozu sie Steine und Erde vom Tempel zu Jerusalem verwendeten. Hier wurden der halbe Schekel und weitere Spenden für den Tempel zu Jerusalem eingesammelt, bevor sie ins Heilige Land verschickt wurden. Später war Nehardea Sitz des Exilarchen und seines Bet Din. Die größte Bedeutung erlangte Nehardea zu Zeiten des Gelehrten Samuel von Nehardea, welcher die dortige Akademie leitete, die damals einen bedeutenden Einfluss ausübte. Im Jahre 259 wurde die Akademie von Nehardea von Papa ben Neser zerstört, und die dortigen Talmudgelehrten zogen nach Pumbedita um, das als Nachfolgesiedlung von Nehardea galt und oftmlas damit gleichgestellt wurde.
Literatur
- Encyclopedia Judaica, Bd. 12, S. 934-935