Hausorden von Hohenzollern
Der Hausorden von Hohenzollern wurde am 5. Dezember 1841, in insgesamt 3 Klassen, von Fürst Herrmann Constantin von Hohenzollern - Hechingen und Fürst Karl Anton Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen als Fürstlich Hohenzollernscher Hausorden gestiftet und nach dem Übergang der beiden Fürstentümer an Preußen (am 12. März 1850) von König Friedrich Wilhelm IV. im Jahre 1851 zu einem Königlichen Hausorden mit einer königlichen und einer fürstlichen Orden erhoben. Er war keine reine Kriegsauszeichnung, und konnte in der Form des Adlers somit auch an zivile Personen verliehen werden, die sich gegenüber dem Hause Hohenzollern auszeichneten. Der Orden hatte zwei Abteilungen mit je drei Klassen: die Abteilung der Kreuze mit und ohne Schwerter sowie die Abteilung der Adler, die Rangstufen hießen Großkomtur, Komtur und Ritter. Zudem gab es die Stufe der Inhaber in beiden Abteilungen.
In der Abteilung der Kreuze war das Ordenskreuz weißemailliert mit schwarzer Umrahmung. Im Avers zeigte das Medaillon im weißen Feld den schwarzen preußischen Adler mit dem Hohenzollernschen Wappenschild auf der Brust, welcher von einem blauen Band mit der Ordensdevise "Von Fels zum Meer" umgeben war. Das Medaillon im Revers zeigte auf weißem Felde den königlichen Namenszug, der von einem blauen Band mit dem Datum 13. Januar 1851 umgeben war. Der "Hohenzollern" wurde in der 2.und 3.Klasse an einem weißen Band mit zwei beiderseitigen schwarzen Streifen und einem schwarzen Streifen in der Mitte des Bandes getragen, in der 1.Klasse an einer Ordenskette mit abwechselnd Hohenzollernschen und burggräflichen Nürnberger Wappenschildern.
In der Abteilung der Adler, die vor allem an Wissenschaftler, Lehrer und Künstler vergeben wurde, trug man statt eines Kreuzes einen schwarzen preußischen Adler mit vollen Regalien und mit dem Hohenzollernwappen auf der Brust. Dem Kopf des Adlers war ein rundes Medaillon in Blau mit der Ordensdevise "Von Fels zum Meer" unterlegt.
In Kriegszeiten wurde er ausschließlich an Offiziere verliehen, die durch ihre besonderen Dienste zum Vaterland sowie durch außergewöhnliche Tapferkeit hervorragten. Im Gegensatz zum zivilen Orden, wurde er durch zwei gekreuzte Schwerter kenntlich gemacht.
Das komplizierte Auszeichnungssystem des Deutsches Kaiserreich sah vor, dass kein Soldat für eine Leistung zweimal dieselbe Auszeichnung erhielt. Ein Offizier der bereits das Eiserne Kreuz erster Klasse besaß, bekam für eine wiederholte außergewöhnliche Leistung diesen Hausorden. Er war somit eine Zwischenstufe zum Pour le Mérite.
Der Königliche Hausorden war im ersten Weltkrieg eine sehr bedeutende Auszeichnung, die insgesamt 8291 mal vergeben wurde.
Nach 1918 wurde er noch von Kaiser Wilhelm II. in seinem Doorner Exil als "Hausorden" (also Privatorden) an Deutsche und Ausländer bis um 1936 verliehen. Danach kam das Hitler - Verbot gegen die Verleihung ehemaliger deutscher dynastischer Orden. Nach 1936 wurde der "Hohenzollern" bis zum Tode des Kaisers im Jahre 1941 nur an nichtdeutsche Staatsbürger vergeben.