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KZ Sonnenburg

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Das Konzentrationslager Sonnenburg entstand am 3. April 1933 auf Initiative des preußischen Ministeriums des Inneren und der Justiz in Sonnenburg bei Küstrin in der Neumark in einem alten Zuchthaus neben dem KZ Lichtenburg.

Geschichte

Obwohl die hygienischen Verhältnisse in dem 1930 geschlossenen Bau katastrophal waren, empfahlen Beamte des preußischen Justizministeriums diesen als günstigen Standort und schätzte das Gebäude für 941 Häftlinge ein, die in Einzel-und Massenzellen zu je 20, 30 und 60 Personen untergebracht werden sollten. Die ersten 200 Gefangenen kamen zusammen mit 60 SA-Hilfspolizisten am 3. April 1933 aus dem Berliner Polizeipräsidium. Später erfolgte auf Anordnung des preußischen Gestapo-Chefs die Deportation von Häftlingen aus Gollnow nach Sonnenburg, so dass die Anzahl auf 1000 Inhaftierte anstieg.

Personal

Als erster Kommandant fungierte Polizeioberleutnant Keßler. Danach folgten ihm:

  • Polizeileutnant Bark
  • Oberleutnant Siegmund
  • SA- Sturmführer Jahr
  • SS- Truppführer Paul Breuning

SS- Sturmführer Bahr befehligte zunächst die berüchtigten Berliner SA-Stürme 1 Horst Wessel und 33 Mordsturm Maikowski, denen die Bewachung der Inhaftierten oblag. Dazu kamen als Verstärkung Angehörige der Polizei. Ende April ersetzte man die Berliner SA- Leute durch solche aus Frankfurt/Oder. Ende August übernahm dann, wie auch in vielen anderen Konzentrationslagern, die SS mit 150 Angehörigen der SS-Standarte 27 aus Frankfurt/Oder das Kommando.

Häftlinge

Im KZ Sonnenburg inhaftierte das NS- Regime neben einigen anderen vornehmlich Kommunisten und Sozialdemokraten. Stellvertretend für die vielen Gefangenen sind folgende erwähnt:

Das Konzentrationslager Sonnenburg wurde am 23. April 1934 geschlossen.

Quellen

  • Klaus Drobisch, Günther Wieland System der NS- Konzentrationslager 1933-1939 - Akademie Verlag 1993