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Wladimir Georgijewitsch Dekanosow

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Wladimir Georgijewitsch Dekanosow (Владимир Георгиевич Деканозов, auch: Dekanossow, geboren Dekanosischwili; * 1898 in Baku; † 23. Dezember 1953 in Moskau) war ein sowjetischer Politiker und Diplomat. Er war unter anderem Vizeaußenkommissar, Leiter der Spionageabwehr im sowjetischen Geheimdienst und Botschafter in Deutschland zur Zeit des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion.

In den zwanziger und dreißiger Jahren arbeitete Dekanosow in der GPU Transkaukasiens.

1940 beaufsichtigte er die Eingliederung Litauens in die SU. Im November 1940 begleitete er Außenkommissar Molotow auf dessen Staatsbesuch in Deutschland. Nachdem dieser eine drohende Verschlechterung des deutsch-sowjetischen Verhältnisses offengelegt hatte, wurde er am 20. November 1940 zum neuen Botschafter in Deutschland ernannt. Er wurde von dem hochrangigen NKWD-Mitarbeiter und Landsmann A. S. Kobulow begleitet, der als Botschaftsrat fungierte. In den Morgenstunden des 22. Juni 1941 nahm er die in Form eines Ultimatums gekleidete deutsche Kriegserklärung entgegen, der wenig später der Beginn deutscher Angriffsoperationen folgte. Es ist unklar, ob und inwieweit ihn eine Mitschuld an der Überrumpelung der sowjetischen Streitkräfte trifft.

Dekanosow war ein enger Vertrauter des langjährigen NKWD-Chefs Lawrenti Beria und wurde nach dessen Sturz 1953 gemeinsam mit diesem angeklagt und hingerichtet.