Falkenberg (Briesen (Mark))
Falkenberg bei Fürstenwalde ist ein Ortsteil der Gemeinde Madlitz-Wilmersdorf im Amt Odervorland, Landkreis Oder-Spree in Brandenburg.
Verkehrslage
Falkenberg liegt etwa 12 km östlich von Fürstenwalde/Spree, nördlich der Autobahn Berlin-Frankfurt/Oder. Der Ort ist über die Autobahnabfahrten Fürstenwalde-Ost oder Briesen/Mark zu erreichen. Bahnstationen sind Berkenbrück oder Briesen/Mark.
Politik/Verwaltung
Das Dorf hat etwa 200 Einwohner, war bis zur Gemeindereform 2003 eine selbständige Gemeinde und wurde gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit (Abstimmung am 15.7.2001) durch ein vom Brandenburgischen Landtag beschlossenes Gesetz in die Gemeinde Madlitz-Wilmersdorf eingegliedert. Seit der Kommunalwahl vom 26.10.2003 besteht ein Ortsrat mit drei Vertretern, der Andreas Püschel als ehrenamtlichen Ortsbürgermeister gewählt hat. Die Verwaltung obliegt, wie vor der Gemeindereform, dem Amt Odervorland mit Sitz in Briesen/Mark.
Institutionen/Vereine
- Kindertagesstätte „Zwergenstübchen“: Sie besteht seit 1951 und konnte sich im Wettbewerb um die Kinder mit anderen Einrichtungen der Umgebung gut behaupten.
- Freiwillige Feuerwehr: Sie wurde 1934 gegründet, ist nicht nur für die Brandbekämpfung und das Rettungswesen zuständig, sondern auch an der Organisation der Osterfeuer und Dorffeste beteiligt.
- Falkenberger Dorfverein e.V.: Er wurde im Zuge der Gemeindereform von Bürgern des Ortes gegründet, um Aufgaben im Ort zu übernehmen, die zuvor von der Gemeindevertretung erfüllt wurden. Hierzu gehören unter anderen die Verwaltung des Gemeindehauses, die Organisation der Dorffeste und kulturellen Veranstaltungen und die Herausgabe der Dorfchronik.
Kirchengemeinde
Die Evangelische Kirchengemeinde Falkenberg gehörte seit ihrem Bestehen zum Pfarrsprengel Demnitz. Pfarrer sind Oliver Schönfeldt und Ruth Schönfeldt. Seit 1993 besteht ein Frauenkreis, der sich alle vier Wochen trifft. Die Kirchengemeinde ist auch Träger des Friedhofes an der Kirche.
Geschichte
Erste menschliche Siedlungen in der Gemarkung Falkenberg dürften schon vor 7000 Jahren bestanden haben. Das belegen Funde, die am „Halbmond“ im Verlorenen Wasser Anfang der 80er Jahre von Archäologiestudenten entdeckt wurden. Der später hier wohnende germanische Stamm der Burgunder wanderte um 350 n. Chr. aus, kam in der Völkerwanderung bis nach Südostfrankreich und gab der dortigen Provinz Burgund seinen Namen. Der Ort Falkenberg wurde im Zuge der sogenannte Ostkolonisation vermutlich planmäßig gegründet. Zum Zeitpunkt der ersten urkundlichen Erwähnung am 17.6.1354 lag diese Gründung möglicherweise schon 100 Jahre zurück.
Die Schreibweise des Ortes hat im Laufe der Zeit öfter gewechselt: 1354: Falkenberg, Valkenberg, 1404: Falkemberg, Falkinberg, 1460: Falkenberch, 1534: Falkinberg, 1624: Falckenberge, 1711: Falckenberg, 1805: Falkenberg. Der Name könnte aus der Altmark stammen und im Zuge der Ostkolonisation durch Namensübertragung übernommen worden sein – möglicherweise über Falkenberg bei Freienwalde.
Die Bevölkerungszahl ging auf und ab. Ursprünglich hatte das Dorf 54 Hufen, auf denen etwa 40 Bauernfamilien gesiedelt haben dürften. Nach dem 30jährigen Krieg im Jahr 1654 gab es nur noch vier Bauern, einen Schäfer und einen Hirten, der allerdings kein Vieh mehr hatte. Erste Daten über die Bevölkerungszahl liegen aus dem Jahr 1734 vor: Damals hatte Falkenberg 129 Einwohner. Diese Zahl stieg bis 1871 auf 252, ging dann aber aufgrund der sogenannten Landflucht bis 1895 auf 196 zurück, stabilisierte sich und stieg bis 1939 wieder auf 246 an. Durch die Flüchtlinge und Vertriebenen aus den Ostgebieten erhöhte sich die Einwohnerzahl 1946 auf 300. In dieser Zeit wurden viele Siedlungshäuser neu errichtet. In den folgenden Jahrzehnten ging die Zahl wieder bis auf 156 zurück. Eine erneute Bautätigkeit nach der Wende führte dann zum heutigen Einwohnerstand von über 200.
Siedlungsform und Historische Gebäude
Falkenberg wurde als Straßen-Angerdorf angelegt – eine typische Siedlungsform der Ostkolonisation. Die Gehöfte und Häuser standen auf beiden Seiten eines Angers, auf dem sich ein Dorfteich, eine Weide (heute Grünfläche) und die Kirche befanden.
Prägend für das Ortsbild ist die mittelalterliche Dorfkirche mit einem Kirchturm aus dem 18. Jahrhundert.
Das um 1700 erbaute Gutshaus wurde in den 50er Jahren abgerissen. Erhalten blieb lediglich ein 1903 errichteter Anbau, der 1967 zu einem Mehrzweckgebäude umgebaut wurde.
Persönlichkeiten
- Ernst von Unger (1831-1921), General der Kavallerie, wurde in Falkenberg begraben.
Literatur
- Reimar von Alvensleben: Beiträge zur Falkenberger Dorfchronik. Herausgegeben vom Falkenberger Dorfverein e.V. Falkenberg 2004, 72 S.