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Peter Schamoni

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Peter Schamoni (* 27. März 1934 in Berlin) ist ein deutscher Filmregisseur und Produzent.

Leben

Schamoni, ein Sohn des Berliner Filmwissenschaftlers und -pioniers Victor Schamoni, stammt aus einer regelrechten „Filmfamilie“: Seine Brüder Thomas, Victor und Ulrich wurden ebenfalls bekannte Regisseure. Nach dem Tod des Vaters im Krieg lebte die Familie zunächst in Werl, später zog sie nach Münster. Hier machte Schamoni 1954 am renommierten Gymnasium Paulinum sein Abitur und begann anschließend Theologie, Philosophie und Germanistik zu studieren.

1955 zog Schamoni nach München und studierte dort Literatur und Theatergeschichte. Nach Stationen als Regieassistent an den Staatstheatern in Stuttgart und München übernahm er erste eigene Regiearbeiten. Sein erster Kurzfilm Moskau 1957 erhielt von Bundespräsident Theodor Heuss den Photokinapreis im Wettbewerb „Jugend filmt“.

1962 gehörte Peter Schamoni - ebenso wie sein Bruder Ulrich - zu den Unterzeichnern des Oberhausener Manifests, das den radikalen Bruch mit dem bisherigen deutschen Filmschaffen besiegelte („Papas Kino ist tot“) und zur Geburtsurkunde des Neuen Deutschen Films wurde. Mit seinem Spielfilmdebüt Schonzeit für Füchse (1965), in dem eine Treibjagd zum Symbol für eine grausame und sinnentleerte Gesellschaft wird, gewann er 1966 drei Deutsche Filmpreise sowie den „Silbernen Bären“ der Berliner Filmfestspiele 1966.

Daneben trat Schamoni auch als Produzent in Erscheinung, unter anderem bei den Filmen seines Bruders Ulrich (Alle Jahre wieder, Quartett im Bett). Sein größter Erfolg auf diesem Gebiet war May Spils` Kultfilm Zur Sache, Schätzchen von 1967: Die lockere Komödie aus dem Münchner Studentenmilieu machte ihre Hauptdarsteller Uschi Glas und Werner Enke zu Ikonen der 68er.

Schamoni inszenierte und produzierte mehr als 30 Spiel- und Dokumentarfilme. Darunter sind viele filmische Annäherungen an bekannte Persönlichkeiten, insbesondere an bildende Künstler wie Friedensreich Hundertwasser, Niki de Saint Phalle, Caspar David Friedrich oder den Surrealisten Max Ernst, über die er zum Teil gleich mehrere Filme drehte. Mit Frühlingssinfonie verfilmte er 1983 die Liebesgeschichte von Robert und Clara Schumann (gespielt von Herbert Grönemeyer und Nastassja Kinski) an Originalschauplätzen in der damaligen DDR - eine der seltenen filmischen Kooperationen zwischen Ost- und Westdeutschland.

Entgegen allen Mutmaßungen ist er nicht mit dem Hamburger Musiker Rocko Schamoni verwandt. Es handelt sich bei 'Rocko Schamoni' um einen Künstlernamen.

Peter Schamoni ist der leibliche Vater des Münchner Großunternehmersohnes (Immobilien) Sebastian Schnitzenbaumer (* 1977), und leiblicher Großvater dessen Tochter Lisa Marie (* 2002).

Am 20.02.2002 heiratete P. Schamoni die vierzig Jahre jüngere Natascha Gottlieb, Adoptivtochter des damals amtierenden BR- Intendanten. Nach zwei Jahren wurde die Ehe geschieden.

Filme (Auswahl)

  • Schonzeit für Füchse (Spielfilm, 1966, Regie/Prod.)
  • Alle Jahre wieder (Spielfilm, 1966/67, Prod.)
  • Zur Sache, Schätzchen (Spielfilm, 1967, Prod.)
  • Quartett im Bett (Spielfilm, 1968, Prod.)
  • Deine Zärtlichkeiten (Spielfilm, 1969, Regie/Prod.)
  • Eins (Spielfilm, 1971, Prod.)
  • Hundertwassers Regentag (Dokumentarfilm, 1973, Regie/Prod.)
  • Potato Fritz (Spielfilm, 1975, Regie/Prod.)
  • Frühlingssinfonie (Spielfilm, 1983, Regie/Prod.)
  • Caspar David Friedrich - Grenzen der Zeit (Spielfilm, 1986, Regie/Prod.)
  • Die letzte Geschichte von Schloss Königswald (Spielfilm, 1987, Regie/Prod.)
  • Max Ernst: Mein Vagabundieren - Meine Unruhe (Dokumentarfilm, 1991, Regie/Prod.)
  • Niki de Saint Phalle: Wer ist das Monster - du oder ich? (Dokumentarfilm, 1996, Regie/Prod.)
  • Majestät brauchen Sonne (Dokumentarfilm über Kaiser Wilhelm II., 1999, Regie/Prod.)
  • Daniel – Der Zauberer (Spielfilm über und mit Daniel Küblböck, 2004, Darsteller)
  • Bravo Botero! (Dokumentarfilm über Fernando Botero, 2007, Regie/Prod.)

Auszeichnungen