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Saalfelden am Steinernen Meer

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Wappen Karte
Datei:Wappen Saalfelden.jpg Datei:Saalfelden Karte.png
Basisdaten
Bundesland: Salzburg (Österreich)
Politischer Bezirk: Zell am See (ZE)
Fläche: 118,36 km²
Einwohner: 15.093 (Volkszählung 2001)
Höhe: 748 m ü. NN
Postleitzahl: 5760
Vorwahl: 0 65 82
Geografische Lage: 47° 25' n.Br.
12° 50' ö.L.
Gemeindekennziffer: 50619
Gliederung 11 Katastralgemeinden
Gemeindeamt: Rathausplatz 1
5760 Saalfelden
Offizielle Website: www.saalfelden.at
E-Mail-Adresse: post@saalfelden.at
Politik
Bürgermeister: Günter SCHIED (SPÖ)
Gemeindevertretung: 25 Mitglieder: 15 SPÖ,
6 ÖVP, 2 FPÖ, 2 Grüne
Stadtrat: 8 Mitglieder:
6 SPÖ, 2 ÖVP



Saalfelden am Steinernen Meer ist der Zentralort des Pinzgauer Saalachtals und mit rd. 17.000 Einwohnern (Stand Ende 2004) auch die größte Stadt des Pinzgaus.
Obwohl Saalfelden seit jeher die bevöllkerungsstärkste Gemeinde des Pinzgaus ist, ist die Stadt nicht Sitz der Bezirksverwaltung. Diese ist in der Nachbarstadt Zell am See.


Geografie

Das weitläufige Saalfeldner Becken liegt eingebettet zwischen:

gegen Süden ist da Becken weitläufig offen und ermöglicht den Blick auf die Alpen, insbesondere dem Kitzsteinhorn und dem Wiesbachhorn.

Verkehrsanbindung - Eisenbahn

Saalfelden liegt an der sogenannten Westbahnstrecke und hat seit 1875 einen eigenen Bahnhof, der auf Grund der großen Grundreserven aber auch wegen der Verlademöglichkeiten für den Magnesitbergbau in der Nachbargemeinde Hochfilzen immer größer und bedeutender wurde. Seit dieser Bergbau eingestellt wurde, veringerte sich auch die Bedeutung des Saalfeldner Bahnhofs.
Die Westbahnstrecke ist die einzige innerösterreichische Ost-West-Verbindung des österreichischen Schienennetzes.
Als sogenannte "Schnellzugstation" ist der Bahnhof Saalfelden bedeutend für den Personenverkehr. Er ist daher auch Endstation für Besucher und Bevölkerung der Nachbargemeinden Maria Alm oder Leogang.

Verkehrsanbindung - Straßen

Auch wenn Saalfelden an keiner innerösterreichischen Schnellstraßenverbindung liegt, kreuzen im Saalfeldner Becken wichtige Ost-West bzw. Nord-Süd Verbindungen. Die Stadt erreicht man:

Saalfelden ist somit mautfrei zu erreichen.

Von Saalfelden aus hat man leichten Zugang zu allen umliegenden Wintersportregionen wie:

  • Leogang-Saalbach-Hinterglemm
  • Zell am See - Schmittenhöhe
  • Kaprun Kitzsteinhorn
  • Maria Alm-Aberg-Hinterthal (gehört zur Sportwelt Amade)


Geschichte

  • Erste Funde im Saalfeldner Becken stammen aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. Aus dieser Epoche - Bronzezeit - stammt jene im Jahr 1891 ausgegrabene Steinaxt mit gebohrtem Stielloch, deren Fundort aber leider nicht aufgezeichnet und überliefert wurde. Kupfervorkommen waren für die damalige Zeit in dieser Region ausreichend vorhanden und entsprechende Abbaustellen lassen sich auch heute noch nachweisen.
  • Der Bronzezeit folgte die Eisenzeit. Aus deren älteren Zeit sind kaum Funde vorhanden. Das lässt darauf schließen, dass die Besiedelung des Saalfeldner Raumes zurück ging. Erst in der jüngeren Eisenzeit (2.bis 1. Jahrhundert v. Chr.) ist eine starke Zunahme der Besiedelung feststellbar. Damals siedelten die Kelten im Pinzgau. Aus dieser Epoche stammter der berühmte "Hirsch vom Biberg". Neuesten Erkenntnissen zufolge muss der Produktionsort nicht unbedingt mit dem Fundort zusammenstimmen. Man ist sich aber sicher, dass die Arbeit aus der Zone nördlich der Alpen stammt.
  • Aus der Besatzungszeit der Römer ist sehr wenig überliefert. Lediglich Namen und Bezeichnungen lassen auf den starken Einfluss dieser damaligen Weltmacht schließen. So stammen Begriffe wie Bisontio (davon leitet sich Pinzgau ab) oder Marcon (das heutige Marzon) wohl aus dieser Epoche.
  • Ab dem 7. Jahrhundert n. Chr. ergriffen bayrische (bajuwarische) Zuwanderer vom Saalfeldner Becken Besitz. Die Ortsnamenendungen auf -ing oder -ham belegen die frühe Landnahme durch die Bayern. Eine Vermischung der romanischen Bevölkerung mit den Bajuwaren fand statt. Auffällig ist aber, dass die Namensgebungen von Orten oder Gewässern im Talboden verstärkt auf die bajuwarische Besiedlung schließen lassen, wogegen die romaischen Ausdrücke verstärkt am Alpen- bzw. Beckenrand vorkommen.
  • Im 8. Jahrhundert n. Chr. wurde das älteste Güterverzeichnis der Salzburger Kirche angelegt. Mit diesen Aufzeichnungen wurde die Bedeutung des Salzburger Gründerheiligen Rupert als Apostel der Bayern dokumentiert.
  • Dieses älteste Güterverzeichnis bringt auch die erste schriftliche Nachricht über Saalfelden und den Pinzgau. Darin wird berichtet, dass ein Priester mit dem Namen Boso gewissse Ländereien an Orten im "Salzburggau" (Saalfelden, Zell am See, Wals) übergeben hatte. Saalfelden ist namentlich genannt. Auch der Fluss Saalach: "in Bisoncio, quod nunc Pinzgo dictur atque ad Salvet super Sala"
  • Auch Bayern wurde ins "Frankenreich" eingegliedert und die fränkische Grafschaftsverfassung eingeführt. Im Pinzgau wurden zwei Grafschaften eingerichtet, von denen die Grafschaft im Oberpinzgau dem heutigen Gerichtsbezirk Mittersill entsprach, die Grafschaft Mitter- und Unterpinzgau den übrigen Teil des heutigen politischen Bezirkes Zell am See umfasste.
  • 930 n. Chr. - es ist überliefert, dass ein gewisser Graf Dietmar Besitztümer in Saalfelden hatte.
  • Sein (wahrscheinlicher) Sohn, der Edle Dietmar übergab an Erzbischof Hartwig (991-1023 n.Chr.) im Tauschgeschäft die Ländereien in und um Saalfelden. Damit war der Grundstein gelegt, der Saalfeldens Entwicklung zum Ort und Markt ermöglichte.
  • Das 11. und 12. Jahrhundert n. Chr. kann man als die Zeit der "Herren von Saalfelden" bezeichnen (hier folgt vielleicht einmal ein Link zu einer entsprechenden Darstellung!).
  • 1228 n.Chr. erwarb Erzbischof Eberhard II (1200-1246 n.Chr.) durch ein Tauschgeschäft mit Bayern den heutigen Pinzgau. Saalfelden wurde in der Übergabsurkunde noch als eigenständige Beckenlandschaft, das Salfeld, und nicht als Ort genannt.
  • 1290 n.Chr. verlor Gebhard von Felben die Burg Lichtenberg an den Erzbischof und darauffolgend wurde ein erzbischöfliches Landgericht Saalfelden gebildet (1294n.Chr.).
  • Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wird Saalfelden erstmals als Marktort genannt.
  • 1418 n.Chr. wurde das Landgericht Saalfelden mit der Verwaltung der Burg Lichtenberg zusammengelegt und es wurde das Pfleggericht Lichtnberg dem Pfleger (Verwalter) der Burg unterstellt.
  • Die weitere Geschichte ist sehr stark mit der Kirche verbunden. Auch den Pinzgau erreichte gegen Ende des 16. Jahrhunderts der Hexenwahn, der Glaube an Teufelspakt und Zauberei. Als eine der ersten Folterungen fand 1565 n.Chr. in Saalfelden die Verbrennung einer Zauberin statt. Der Schwerpunkt der Hexenverfolgung im Pinzgau verlagerte sich aber sodann in das Pfleggericht Mittersill. Diese Verfolgungen währten weit ins 18. Jahrhundert hinein.
  • Saalfelden wird zu einer aufmüpfigen Gemeinde. Schon 1801 n.Chr., nachdem der letzte regierende Salzburger Erzbischof nach Wien ins Exil gegangen war, hatten sich die Saalfeldner Bauern unter Hinweis auf das Fehlen eines Landesfürsten geweigert, von ihrem Holzbezug das übliche Stockrecht und Forstgeld zu bezahlen. 1811 n.Chr. wird berichtet, dass aus einer Forderung von 1000 Gulden sodann lediglich 300 Gulden bezahlt wurden.
  • Während der Napoleonischen Kriege kam es zur weitgehenden Selbstverwaltung in Gemeindeangelegenheiten
  • 17. - 19. Jahrhundert. Saalfelden erlebt als Marktort eine lange dauernde Rezession in seiner wirtschaftlichen Entwicklung. Die Handelswege hatten sich verändert. Der Haupthandel verlief nun über den Pongau und Lungau zur erzbischöflichen Residenzstadt Salzburg. Die Markttage, die aber bereits aus dem 14 Jahrhundert stammte, wurden immer wichtiger. Als Markttag für Saalfelden wurde der Dienstag bestimmt.
  • 1811 n.Chr. vernichtete ein Brand den ganzen Markt. 107 Häuser und die Kirche waren in nur 4 Stunden Schutt und Asche. Über 800 Menschen wurden obdachlos. Aus allen Orten Salzburgs und sogar aus Bayern kamen Spenden und Hilfsgüter, die den Wiederaufbau ermöglichten.
  • Der Brand von 1811 n.Chr. führte zu den ersten Brand- und Bauvorschriften
  • 1816 n.Chr. kommt Salzburg (und damit auch Saalfelden) nach neuerlich sechsjähriger Zugehörigkeit zu Bayern wieder zu Österreich.
  • 1850 n.Chr. Saalfelden wird bis 1854 n.Chr. Sitz der Bezirkshauptmannschaft.
  • 1864 n.Chr. wird die neue Salzburger Gemeindeverordnung erlassen,u.a.: Die Grundfeste des freien Staates ist die freie Gemeinde!. Saalfelden konnte davon profitieren.
  • 1875 n.Chr. Saalfelden erhält einen Eisenbahnanschluss mit eigenem Bahnhof. Diese Zeit kann auch als die Geburtsstunde der Saalfeldner "Sozialdemokratie" angesehen werden. Bereits 1901 n.Chr. waren bei einer Reichsratswahl in Saalfelden 2/3 der abgegebenen Stimmen sozialdemokratisch.
  • 1899 n.Chr. die Marktwasserleitung wurde errichtet. Vorher versorgten 12 öffentliche Brunnen und 20 Privatbrunnen die Häuser.

Quelle: hauptsächlich Chronik Saalfelden, Band 1)

Saalfelden im 20. Jahrhundert

Zur Jahrhundertwende um 1900 n.Chr. war es noch üblich, dass nur ein "Bürger" auch Bürgermeister sein konnte. Die Liste der Saalfeldner Bürger umfasste am Stichtag 5. Dezember 1896   63 Männer

  • 1891 - 1912 Bürgermeister: Josef EBERHART (1849 - 1912)

Er führte Saalfelden in das 20. Jahrhundert. Bereits 1891 wurde auf seine Initiative hin die "Sparkasse der Marktgemeinde Saalfelden" gegründet. Er war hauptverantwortlich dafür, dass 1899 die erste Wasserleitung aus dem Kalmbach errichtet wurde. 1905 wurde in Bachwinkl mit dem Bau eines Elektrizitätswerkes begonnen. Damit konnte die Straßenbeleuchtung wesentlich verbessert und die Öllichter verdrängt werden. 1906 wurde eine neue Schule eingeweiht. 1910 hatte Saalfelden bereits 5.589 Einwohner. Am 5. Februar 1912 verstarb Bürgermeister Eberhart.

  • 1912 - 1919 Bürgermeister: Johann EIBÖCK (1870 - ????)

Nach dem Tod seines Vorgängers wurde er am 16. Februar 1912 von der Bürgerversammlung in dieses Amt gewählt. Die Zeit war nicht einfach. Der Erste Weltkrieg prägte diese Periode. Es sind viele Protokolle von Gemeindeausschuss-Sitzungen ais diesen Jahren. Saalfelden wurde von akuter Wohnraumnot geplagt. Der Zuzug von Menschen in den Markt war wesentlich stärker als Wohnraum geschaffen werden konnte.
In diese Zeit fällt auch der Erwerb des sogenannten "Wagner-Hartl-Anwesen" und damit die Erbauung des Gemeindehauses an seinem heutigen Platz. Eine Art "Baulandsicherungsmodell" wurde eingeführt. Die Gemeinde verkauft Grundstücksteile aus dem erwähnten Anwesen und die Käufer mussten sich verpflichten, diese nicht teuerer weiterzuverkaufen. Auch ein Kindergarten wurde errichtet.
Während der Kriegsjahre herrschte große Not. Die Gemeindearbeit wurde fast aussschließlich auf das Wesentliche - das Überleben - reduziert. Mit Ende des Ersten Weltkrieges endete auch die Monarchie. Die Erste Republik wurde ausgerufen und überall wurden Parlamente gewählt. Am 6. April 1919 gab es die ersten Landtagswahlen.

  • 1919 - 1934 Bürgermeister: Josef RIEDLER (1873 - 1965)

Er war Lehrer und war auch der erste sozialdemokratische Bürgermeister Saalfeldens. Von 1922 - 1934 gehörte er auch dem Salzburger Landtag an. Als ein Opfer des Ständestaates in Österreich wurde er am 13. Februar 1934 am Betreten des Gemeindeamtes und an der Ausübung seiner Funktion gehindert. Auch als Schuldirektor wurde er seines Amtes enthoben und vorzeitig pensioniert. Eines seiner Hobbies war die Mineralogie und eine seiner Sammlungen ist heute noch im Heimatmuseum Schloss Ritzen zu sehen.

  • 1934 - 1936 Marktgemeinde- und Landgemeinde Saalfelden wurden getrennt kommissarisch geführt.

  • 1936 - 1938 Bürgermeister: Bartholomäus FERSTERER (???? - ????)

Fersterer wurde 1938 auf dieselbe undemokratische Weise seines Amtes enthoben, wie es Riedler 1934 erleben mußte. In seine Amtszeit fiel die Errichtung der Kaserne im Ort. Die Gemeinde musste damals die baureifen Gründe kostenlos zur Verfügung stellen. Eine gewaltige Vorleistung. 1937 zählte man in Saalfelden 6.570 Einwohner.

Am 10. April 1938 stimmte man auch in Saalfelden mit einem überwältigenden "Ja" dem Anschluß an Hitler-Deutschland zu (offiziell 99,03%). Diese Ergebnis wurde aber bereits 1938 angezweifelt. Trotzdem lag das Abstimmungsergbnis absolut im österreichischen Gesamttrend. Der Anteil an NSDAP-Mitgliedern in der Bevölkerung stieg rasant.

  • 1938 - 1945 Bürgermeister: Hans GROSSLERCHER (1896 - ????)

Am 18. März 1938 wurde Hans Großlercher zum kommissarischen Bürgermeister durch den Landeshauptmann bestellt. Die Gemeinde wurde nach den "neuen" NS-Regeln geführt. Ein falsches Wort konnte schon das Gefängnis bedeuten.
Auch während dieser Zeit war fehlender Wohnraum wohl das drängendste Problem Saalfeldens.

Am 27. Mai 1945 wurde die Wiederherstellung der (Zweiten) Republik Österreich unter Staatskanzler Dr. Karl Renner proklamiert. Damit konnte sich auch die Arbeiterpartei - SPÖ - wieder neu formieren. Aus dem christlich-sozialen Lager ging die ÖVP hervor. Den ersten Bürgermeister Saalfeldens in der Zweiten Republik stellte die ÖVP.

  • 1945 - 1949 Bürgermeister: Raimund ROHRMOSER (???? - ????)

Rohrmoser hatte sich mit dem Amt als Bürgermeister eine schwere Last aufgebürgt. Er stellte sich mit der Besatzungsmacht USA zwar gut, konnte aber die Erwartungen der Bevölkerung nicht erfüllen. Als Rohrmoser sodann auch noch dubiose Grundstücksgeschäfte zum eingen Nutzen und nicht zum Wohl der Gemeinde abwickelte, wurde er bei den Gemeinderatswahlen am 30. Oktober 1949 abgewählt. Erstmals errang die SPÖ die Stimmenmehrheit in Saalfelden.

  • 1949 - 1972 Bürgermeister: Adam PICHLER (1907 - 1989)

Saalfelden hatte auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens einen enormen Nachholbedarf. Das Straßennetz und die Wasserversorgung mussten ausgebaut werden. Mit der Verbauung der Urslau wurde begonnen. Der zentrale Bauhof wurde eingerichtet. Am Wohnungssektor ging vieles voran. Vor allem die Wohnbaugenossenschaften "Heimat Österreich" und "Bergland" errichtete viele Miet- und Eigentumswohnbauten.
Durch die Erweiterung des Wohnraumes waren auch mehr Schulen gefordert die auch errichtet wurden.
Nach dem Abzug der Amerikaner zog die BEA (Bundes Erziehungs Anstalt) in die ehemaligen Besatzungswohnungen in der Bürgerau ein. Der Name der Schule änderte sich sodann stetig. So wurde daraus die HIB (Höhere Internatsschule des Bundes) und seit einigen Jahren heißt die Schule: Bundes Oberstufen Realgymnasium.
Saalfelden wurde zu einem Schulzentrum.
1971 zählte man in Saalfelden 10.175 Einwohner.

  • 1972 - 1978 Bürgermeister: Karl REINTHALER (1913 - 1999)

Als Bürgermeister war Reinthaler - Sozialdemokrat wie sein Vorgänger - nur sechs Jahre im Amt. Sein Gesundheitszustand erlaubte keine längere Amtszeit. Reinthaler war ein Verfolgter der GESTAPO und zwischen 1942 und 1945 politischer Häftling. Als Zeitzeuge erzählte er oft von den Geschehnissen.
Unter seiner Führung begann die Entstehnung der Bergland-Siedlung und die Schulen HTL und HBLA Saalfelden wurden gegründet. 2 Großmärkte (Interspar und Konsum) wurden errichtet und das Obsmarktbad wurde einer kompletten Neugestaltung unterzogen.

  • 1978 - 1996 Bürgermeister: Walter SCHWAIGER (1935 - )

Der Sozialdemokrat Schwaiger übernanhm das Amt 1978 von seinem Vorgänger und musste sich erst 1979 einer Wahl stellen. In seine Zeit fällt die Ansiedlung des Rehabilitationszentrums der Pensionsversicherungsanstalt, der Bau des Festsaales, die Errichtung der Fußgängerzone, der Turnsaalbau bei der Hauptschule Markt, neue Kindergärten, der Bau der Ringwasserleitung und die Beseitigung der Müll- und Abwasserprobleme durch die Gründung der ZEMKA und des Reinhalteverbandes Mittleres Saalachtal. Die Freiwillge Feuerwehr bekam eine neue, moderne Zeugstätte und das Gebäude für die Allgemeine Sonderschule wurde errichtet.
Die Sprungschanze im Ortsteil Uttenhofen wurde errichtet und 1988 wurde Saalfelden zum Austragungsort der Nordischen Junioren-Weltmeisterschaften. Mit der Ansiedelung der PKL (heute SIG Combibloc) konnte ein industrieller Leitbetrieb für den Ort gewonnen werden.

  • 1996 - 2??? Bürgermeister: Günter SCHIED (1955 - )

Auch Schied ist Sozialdemokrat. Auch er übernahm das Bürgermeisteramt während einer Legislaturperiode von seinem Vorgänger. Auch er konnte sich bei den darauffolgenden Wahlen eindrucksvoll bestätigen lassen.
Die Entwicklung Saalfeldens geht ungebrochen weiter. Neben Schul Erweiterungs- und Neubauten wurde das Kunst- und Kulturhaus NEXUS errichtet. Der Fortbestand des weltbekannten JAZZ-Festivals konnte gesichert werden und in seine Amtszeit fällt die Stadterhebung Saalfeldens. Das Straßennetz wurde größtenteils saniert und weitere Großvorhaben in Planung genommen wie: Festsaalum- und -erweiterungsbau, Errichtung eines Sportstadions, Aussiedlung des Bauhofes, Nord-Süd-Umfahrung.

Die Schlösser Saalfeldens

Saalfelden 2004
Schloss Dorfheim
Saalfelden 2004
Schloss Farmach
Saalfelden 2004
Schloss Lichtenberg
Saalfelden 2004
Schloss Ritzen


Kirchen, Kapellen, Kreuze und Bildstöcke

Irgendwann im 11. oder 12. Jhdt.n.Chr. wurden in der Diözese Salzburg Pfarrinstitute eingerichtet; neben St. Martin bei Lofer, Stuhlfelden, Piesendorf und Taxenbach auch Saalfelden. Es gab aber bereits um das Jahr 1000 n.Chr. eine Saalfeldner Kirche. Einer Überlieferung zufolge tauschte der Edle Dietmar mit dem Erzbischof Hartwig (991 - 1023 n.Chr.) seine Kirche bei Saalfelden mit der Kirche zu Palmberg (Bayern).
Nachweislich ist auch ein wesentlicher Einfluss der Chiemseer Bischöfe in der Pfarre Saalfelden.

Die römisch-katholische Pfarrkirche

Sie ist sicherlich aus der Eigenkirche des Edlen Dietmar entstanden. Als Saalfelden zur Pfarrei wurde, dürfte die zu einer aus Stein ausgebauten romanischen Kirche ausgebaut wurden sein. Filialkirchen in Alm, Dienten, Gerling und Leogang sind überliefert. Bei Restaurierungsmaßnahmen im Jahr 1966 n.Chr. konnte man auf Grund der Funde das Gotteshaus in die Zeit der Romanik rückdatieren. Damals fand man aber auch heraus, dass der nach Westen ausgerichtet Turm erst in gotischer Zeit an das Kirchenschiff angebaut wurde.
Die Kirche wurde zunehmend "gotisiert", zudem sie nach 2 Bränden wiedrholt umgebaut werden musste.

Flüsse, Bäche, Seen, Teiche

Der Hauptfluss des Saalfeldner Beckens ist die Saalach. Diese entspringt im hinteren Glemmtal und durchfließt das Becken in Nord-Süd-Richtung.
Der das Stadtgebiet Saalfeldens in Ost-West-Richtung durchfließende Fluss (Bach) ist die Urslau.
Von Westen ergießt sich die Leoganger Ache in die Saalach.

Obwohl von vielen und hohen Bergen umgeben, ist die Zahl der Seitenbäche eher gering. Die Seitenbäche dieser wesentlichen Gewässer findet man bei deren entsprechenden Beschreibungen.

Freizeit, Sport und Erholung

Der Ritzensee sowie der angrenzende Kollingwald sind die Naherholungsgebiete für Saalfeldens Bevölkerung. Im Sommer als Frei- und Naturbad genutzt dient im Winter seine gefrorene Oberfläche als riesiger Eislaufplatz.
Aus den Spazier- und Wanderwegen im Sommer werden im Winter anspruchsvolle Langlaufloipen, die auch abends beleuchtet sind.


Zentralraum Saalfelden

Wie schon im Kapitel Geschichte ausgeführt, wurde das Saalfeldner Becken bereits in der Bronzezeit und auch nach dem Zuzug bajuwarischer Einwanderer mehr oder weniger stark besiedelt. Man darf sich aber eine Siedlung oder Ortschaft in dieser Epoche nicht in der Dimension vorstellen, wie sich Dörfer oder Orte heute präsentieren.
Zu einer Ortschaft wurde auch schon einmal ein Bauernhof mit Stall, Scheune und Wohnhaus.
Damit ist es leicht vorstellbar, dass sich im weitläufigen Saalfeldner Becken, im Saalfeld, viele "Orte" bildeten.
So kristallisierte sich Saalfelden zum Zentralort aus; die kleinen, umliegenden Ortschaften wurden eingemeindet und zählen heute auch zum Stadtgebiet Saalfeldens. Manche "Dörfer" sind bereits so mit dem Stadtgebiet verwachsen, dass man sie als einst eigene Dörfer gar nicht mehr erkennt.

  Almdorf   Bachwinkl   Breitenbergham
  Bsuch   Deuting   Euring
  Gerling   Haid   Harham
  Hof   Kehlbach   Lenzing
  Letting   Marzon   Niederhaus
  Öd   Pabing   Pfaffenhofen
  Pfaffing   Rain   Ramseiden
  Ruhgassing   Schinking   Schmalenbergham
  Schützing   Thor   Uttenhofen
  Weikersbach   Wiesersberg   Wiesing