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Gwynedd

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Gwynedd Principal Area
Gwynedd
Verwaltungssitz Caernarfon
Fläche 2.548 km²
Einwohner 118.000
Walisischsprachige 76,1 %
ISO 3166-2 GB-GWN
ONS-Code 00NC
Website www.gwynedd.gov.uk

Gwynedd [ˈgwɪnəð] ist eine Region im nordwestlichen Wales, die je nach Epoche unterschiedliche Grenzen und politische Bedeutung aufweist.

Das Königreich Gwynedd

Von der frühen Besiedlung der Region zeugen Kromlechs (druidische Steinkreise) und Tumuli (Hügelgräber). Die Römer eroberten Gwynedd im 2. Jahrhundert und errichteten bei Kanovium (Caerhun) und Segontium (Caernarfon) Befestigungen. Nach dem Rückzug der Römer wurde Wales im 5. Jahrhundert in vier Königreiche aufgeteilt. Gwynned war eines davon, allerdings bedeutend größer als heute. Der Gründer war nach der Überlieferung des Nennius ein britonischer Häuptling namens Cunedag. Das neue Königreich erstreckte sich rund um den Snowdon (Snowdonia) und schloss die Halbinsel Anglesey ein.

Während der normannischen Eroberung ab 1066 konnten die walisischen Königreiche größtenteils ihre Unabhängigkeit bewahren. Gwynedd gelang es in dieser Zeit unter Owain Gwynedd, Llywelyn dem Großen and Llywelyn dem Letzten seine Vormachtstellung auszubauen. Mit der Eroberung von Wales durch Eduard I. im Jahr 1282 verlor Gwynedd seine Eigenständigkiet.

Könige von Gwynned

Von der Verwaltungsgrafschaft zum County

Gwynedd (1974-1996)

1974 erfolgte in Großbritannien eine Verwaltungsreform, in der Räte auf County-Ebene eingeführt wurden. Da der Zuständigkeitsbereich dieser Verwaltungen nicht zwingend mit den Grenzen der traditionellen Counties übereinstimmte, bezeichnete man diese Gebiet meist als Verwaltungsgrafschaften, administrative counties. In Anlehnung an das alte Königreich nannte man die Verwaltungsgrafschaft im Nordwesten von Wales Gwynedd. Sie bestand aus den Bezirken (Districts) Aberconwy, Arfon, Dwyfor, Meirionnydd und Anglesey.

In einer weiteren Verwaltungsreform am 1. April 1996 wurde Anglesey zu einem eigenständigen County, während Aberconwy dem County Conwy zugeschlagen wurde. Der Rest der ehemaligen Verwaltungsgrafschaft wurde zuerst Caernarfonshire and Merionethshire genannt, bevor man am 2. April den Namen wieder in Gwynedd änderte. Das heutige Gwynedd ist eine Unitary Authority, also ein County, das nur aus einem District besteht.

Mit 2.548 km² ist Gwynedd nach Powys das zweitgrößte County in Wales. Dem gegenüber steht eine Einwohnerzahl von 116.843 (Stand: 29. April 2001) und eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 46 Einwohner je Quadratkilometer. 76,1 % der Einwohner von Gwynedd gaben 2001 an, Walisisch zu sprechen oder zumindest zu verstehen. Damit weist Gwynedd den höchsten Anteil walisischer Sprecher auf.

Geographie

Das Festland von Gwynedd ist überwiegend bergig mit mehreren sehr alten Gebirgsketten vulkanischen Ursprungs. Infolge intensiver glazialer Umformung haben sich scharfe Grate gebildet. Außerdem sind Trogtäler und Moränenstauseen entstanden, z. B. der Tall-y-Llyn am Cader Idris, so dass die Bergwelt Hochgebirgscharakter aufweist. Der Bala Lake im Osten ist das größte natürliche Gewässer in Wales.

Die Bergregion ist im 1951 gegründeten Snowdonia-Nationalpark geschützt. Die höchsten Erhebungen befinden sich im Nordwesten. 14 Gipfel sind höher als 915 Metern; der höchste ist mit 1 085 Metern der Mount Snowdon, der Namensgeber des Nationalparks. Er ist zugleich der höchste Berg von ganz Wales und England. Von Llanberis aus führt eine Bergbahn auf den Gipfel. Der Cader Idris, ein langgezogener Bergrücken weiter südlich, erreicht eine Höhe von 892 m.