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Lüchau

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Wappen der Gemeinde Konradsreuth
Wappen der Gemeinde Leupoldsgrün
Wappen der Gemeinde Eckersdorf

Die Familie von Lüchau ist ein ausgestorbenes oberfränkisches Adelsgeschlecht.

Wappen

Das Wappen der Familie von Lüchau besteht aus einem Schild, in dessen Mitte ein blauer Pfahl auf silbernem Hintergrund zu sehen ist. Das Schild wird von der Helmzier des darüber befindlichen Helmes eingerahmt. Die Farben des Wappens blau-silber finden sich noch heute im Gemeindewappe von Konradsreuth, Leupoldsgrün und Eckersdorf.

Geschichte

Die Stadt Hof

Die Lüchauer gelten neben den Sparneck (Adelsgeschlecht)|Herren von Sparneck]], den Herren von Kotzau und den Herren von Feilitzsch als sagenhafte Begründer der Stadt Hof/Saale.

Konradsreuth (1266-1484)

Konradsreuth wurde erstmalig im Jahre 1266 in einer Urkunde erwähnt, in der von einem Ulricus de Conratsrute aus dem Geschlecht der Lüchauer die Rede war. Diese stammten aus Lobechow bei Jena. Die Herren von Lüchau herrschten bis 1484. Im Jahre 1441 verlieh ihnen Kaiser Friedrich III. ein Hochgericht. Nachfolger in der Herrschaft waren von 1484 bis 1495 Georg von Schirnding, 1495 bis 1597 die Rabensteiner, 1599 bis 1610 Siegmund von Machwitz, 1610 bis 1629 die Herren von Haberland, 1638 bis 1646 Jareslaw Hofmann von Mönchhofen. 1646 übernahm Georg Rudolph von Reitzenstein den Rittersitz und errichtete ein zweites Rittergut mit zwei Siedlungsgebieten.

Uprode (1424-1494)

Burgruine Uprode

Die Uprode ist eine Burgruine oberhalb des kleinen Dorfes Oppenroth, das heute als Ortsteil nach Weißdorf (Landkreis Hof) eingemeindet ist. Die Burg Uprode wurde um 1320 von den Rittern von Sparneck zur Sicherung ihres Stammlandes erbaut. Weitere benachbarte Burgen der Sparnecker sind das Wasserschloss in Weißdorf, die Sitze von Sparneck, Stockenroth, Hallerstein, Gattendorf und die Burgen auf dem Waldstein. Später geht der Besitz der Burg an die verwandten Herren von Lüchau über. Die Sparnecker erhalten schließlich 1494 die Burg zurück. 1523 findet allerdings die Burg dann auch ihr jähes Ende durch den Schwäbischen Bund.

Leupoldsgrün (1398-1668)

Mit Adam von Lüchau stirbt die Linie der Lüchauer in Leupoldsgrün aus. Er ist unter dem Altar der Dorfkirche beigesetzt. [1]

Donndorf und Eckersdorf (1552-1757)

Die Herren von Plassenberg erwarben 1420 erste Güter in Eckersdorf und waren hundert Jahre später in dessen vollständigen Besitz. Nach deren Aussterben 1552 kam Eckersdorf an die Herren von Lüchau, bis es 1757 an die Markgrafschaft Bayreuth fiel.

Die Herren von Lüchau dienten den Bayreuther Markgrafen als Offiziere, Amtmänner und Kammerherren und erwarben sich als solche große Verdienste. Als Zweig des thüringschen-vogtländischen Rittergeschlechtes der Lubichaner waren die Freiherren von Lüchau zu Donndorf Besitzer der Güter Eckersdorf und Donndorf. Sie besaßen diese Güter fast zweihundert Jahre lang.

Das Hoheitsgebiet Donndorf-Eckersdorf (im Herrschaftsberiech Bayreuth gelegen) war bis 1260 von den Herren von Eckersdorf, die Ministerialen der Grafen von Andechs-Meranien waren, verwaltet worden. Die Herrschaft ging im Jahre 1260 an die Grafen von Nürnberg über. Die Ministerialen waren die Adeligen zu Blassenberg (Plassenburg). Das befestigte Haus in Eckersdorf wurde 1553 zerstört. [2]

Der Familienname Lüchau

Den Familiennamen Lüchau gibt es auch heute noch.

Verwandtschaft mit anderen Rittergeschlechtern

Die Familie von Lüchau ist unter anderem mit der Familie von Sparneck verwandt:

  • Im Jahre 1412 hat eine unbekannte Sparneckerin etwas mit Heins von Lüchau zu tun.
  • Else von Sparneck heiratete im Jahre 1419 Heinz von Lüchau in Pirg.
  • Else von Sparneck (vermutlich eine andere Else als oben genannt) hat mit ihrem Gatten Heinrich von Lüchau einen Sohn.
  • Im Jahre 1445 begründet Conrad, der Sohn von Else und Heinz, die Lüchauer Linie in Sachsen und Wiedersbach.
  • 1492 begründet Heinrich von Lüchau, Sohn aus der Ehe von Heinrich und Else, die ältere Linie Brunn.
  • 1495 wird von Conrad und Cunz von Lüchau berichtet, dass sie Mitglieder im Schwanenritterorden seien, in dem auch einige Sparnecker Mitglied sind.
  • Um 1520 heiratete Maria von Sparneck Heinz Hartungs und bekommt 10 Kinder.
  • Marie von Sparneck heiratete vor 1523 Heinz von Lüchau. Maries Brüder sind Wolf, Hans und Sebastian.
  • Wolf von Sparneck heiratete Cordula von Lüchau. Die Ehe bleibt kinderlos.
  • Catharina von Sparneck war die zweite Ehefrau von Hans Günther von Lüchau und gebar ihm die Söhnen Jörg Christoph und Hans Friedrich.
  • Elisabeth von Sparneck ist mit Conrad VI. verheiratet und gebar ihm den Sohn Conrad VII., der Amtmann zu Selb, Schleiz und Rehau wurde.

Persönlichkeiten

Chronik von Leupoldsgrün Lüchauer in Eckersdorf Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Eckersdorf St. Ägidius] Aufsatz von Karl Müssel über Schloss Fantasie

Literatur

  • Dietel, K.: Alte Wehranlagen im Landkreis Münchberg – Die Veste Uprode im Hag. In: Blätter vom Fichtelgebirge (MHZ) 1950/3.
  • A. von Dobeneck: Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes der von Sparneck (Teil 1). In: Archivband für die Geschichte von Oberfranken. Bayreuth 1905.

Einzelnachweise

  1. Homepage von Leupoldsgrün [1]
  2. Homepage von Eckersdorf [2]