Hermine David
Hermine David (* 19. April 1886 in Paris; † 1. Dezember 1970 in Bry-sur-Marne) französische Zeichnerin und Malerin. Urenkelin des Revolutionsmalers Jacques Louis David.
Von 1902 bis 1905 war sie als eine der ersten weiblichen studierenden Schülerin von Jean Paul Laurens an derEcole des Beaux-Arts in Paris.
Ab 1905 hatte sie jährlich Ausstellungen im Salon des Femmes Peintres und Salon Artistes Francais. 1907 begann ihre Beziehung zu dem aus Bulgarien stammenden Wahlfranzosen Jules Pascin (1855-1930). Die beiden Künstler arbeiteten in verschiedenen Ateliers in Montmatre und Montparnasse. Pascin führte Hermine David in die Künstlergruppe ein, die sich regelmäßig im Café du Dome traf. Dazu gehörten Friedrich Ahlers-Hestermann, Rudolf Levi, Jules Pascin, Hans Purrmann, Fritz Stuckenberg, Rudolf Tewes, Rudolf Troendle und Alfred Weisgerber. Diese Künstler folgten den französischen Malern Gaugin und Nabis, den Künstlern von Pont-Aven, Henri Matisse und den Kubisten. Es ging ihnen nicht nur um die Leuchtkraft der Farben, sondern sie waren angetrieben von dem Verlangen nach der neuen Linie, von der Matisse sprach. Komposition und Konstruktion wurden wichtige Kriterien dieser Pariser Jahre.
Auf Grund ihrer Stellung als anerkannte Künstlerin und einziger Frau in dieser Gruppe verdient ihr Werk eine besondere Aufmerksamkeit. In deutschen Museen und auf dem deutschen Kunstmarkt sind Ihre Arbeiten allerdings kaum zu finden. Ein äußerst seltenes Einzelblatt besitzt die Städtische Galerie Delmenhorst mit der Radierung Sonntagsausflug.
1915 reisten Hermine David und Jules Pascin zunächst nach England und dann nach Amerika, wo sie 1918 heirateten. Kurz nach 1920 trennten sie sich, und Hermine David kehrte nach Paris zurück. 1923 Ausstellungen im Salon d`Automne, im Salon des Indépendants und in der Galerie Berthe Weill.
In den zwanziger und dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts war Hermine Davids produktivste Periode. Sie illustrierte mehrere Bücher, unter anderem von Alain-Fournier, Giradoux, Maurois, Marcel Proust, Claudel, Valery Larbaud, Giono, Victor Hugo, Nerval, Rimbaud.
Als Druckerin leistete sie herausragendes in den Techniken des Drypoints und der Lithografie. Der größte Teil dieser Arbeiten stellte Szenen in und um Paris dar. Die meisten dieser Arbeiten wurden durch den Verlag von Jacquart gedruckt und veröffentlicht.
1932 wurde Hermine David beauftragt, mindestens sechs große Lithografien mit Szenen aus der Nähe von Paris herzustellen.
Hermine David blieb bis weit in die 60er Jahre eine aktive Künstlerin. Sie starb im Dezember 1970 im Alter von 84 Jahren.
Personendaten | |
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NAME | David, Hermine |
KURZBESCHREIBUNG | französische Zeichnerin und Malerin |
GEBURTSDATUM | 19. April 1886 |
GEBURTSORT | Paris |
STERBEDATUM | 1. Dezember 1970 |
STERBEORT | Bry-sur-Marne |