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Liste der Lokomotiven in Elsaß-Lothringen 1871–1938

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In dieser Liste sind die Lokomotiven der Reichseisenbahn Elsaß-Lothringen aufgeführt.

Bezeichnungssystem

Die Reicheisenbahnen in Elsaß-Lothringen nummerierten die Lokomotiven fortlaufend durch und gab ihnen Namen. Dabei erhielten die Schnellzuglokomotiven Flussnamen und die Güterzuglokomotiven Ortsnamen.

Gattungen führte man 1904 ein. Dabei orientierte man sich am Schema der Bayerischen Staatsbahn mit Großbuchstaben und nachfolgenden arabischen Ziffern.

  • A - Schnell- und Personenzuglokomotiven
  • B - Lokomotiven für den gemischten Dienst
  • C - Güterzuglokomotiven
  • D - Tenderlokomotiven
  • E - Schmalspurlokomotiven

1906 wurde alle Fahrzeuge umgenummert und auch ein neues Gattungssystem wurde eingeführt. Diesmal orientierte man sich am preußischen System.

  • S - Schnellzuglokomotiven
  • P - Personenzuglokomotiven
  • G - Güterzuglokomotiven
  • T - Tenderlokomotiven

1912 erhielten die Lokomotiven erneut neue Nummern, man entfernte die Namen und orientierte sich mit den Gattungsbezeichnungen noch weiter am preußischen Vorbild.

Personen- und Schnellzuglokomotiven

Gattung DRG-Nummer Baujahr Bauart Bemerkung
P 1 1870 B1 n2 alte Bezeichnung B 1
P 2 1874 1B n2 alte Bezeichnung A 8, A 9
P 3 1894 2'B n2 alte Bezeichnung A 11
P 5 1898 2'C n4v alte Bezeichnung A 14
P 7 1902 - 1903 2'C n4v alte Bezeichnung A 17
S 5 1902 2'B n4v alte Bezeichnung A 18
S 9 1906 2'C n4v (vorher S 5)
S 12 1908 2'C1' h4v (vorher S 6)

Güterzuglokomotiven

Gattung DRG-Nummer Baujahr Bauart Bemerkung
G 1 1872 C n2 alte Bezeichnung C 14
G 2 1873 C n2 alte Bezeichnung C 12
G 3 1882 - 1892 C n2 alte Bezeichnung C 21 - C 24
G 4 53 025 1895 - 1904 C n2v alte Bezeichnung C 25, C 26, C27, C28, C 30
G 5 54 324, 55 343 - 344, 55 353, 55 368 - 381, 55 982 - 984 1900 - 1907 1'C n2 alte Bezeichnung C 29, C 31, C 32
G 8 D h2
G 81 55 2946, 55 3338 - 3340, 55 4275 - 4279, 55 4285, 55 5665 1914 - 1917 D h2
G 10 57 1124 1910 E h2 alte Bezeichnung G 7/9 (1906 - 1912)
G 11 1905 1'E alte Bezeichnung C 33, G 8 (1906 - 1912)

Tenderlokomotiven

Gattung DRG-Nummer Baujahr Bauart Bemerkung
T 1 1880 B alte Bezeichnung D 12
T 2 1874 1'B alte Bezeichnung D 4
T 2.1 1876 C alte Bezeichnung D 7
T 3 1886 C alte Bezeichnung D 16, D 19, D 22
T 4 1899 1 B alte Bezeichnung D 28
T 5 1887 - 1906 1'B1' alte Bezeichnung D 24, T 7 (1906 - 1912)
T 7 73 125 1903 - 1911 1'B2' alte Bezeichnung D 32
T 9.3 91 304, 305, 544, 656, 745, 903, 1245, 1694 1901 - 1913 1'C alte Bezeichnung D 31
T 12 74 784 - 786, 74 1254 1910 - 1914 1'C ursprünglich T 10
T 13 92 732 - 738 1914 1'C
T 14 93 094, 188 - 191, 237 1915 1'D1'
T 16 94 462 - 464 1913 E
T 17 1905 2'C2' n4vt alte Bezeichnung D 33

Literatur

  • Wolfgang Valtin: Deutsches Lok-Archiv: Verzeichnis aller Lokomotiven und Triebwagen Band 1 - 2, transpress, Berlin 1992
Lokanschrift einer 482 der SBB mit Baureihenbezeichnung, Loknummer und Prüfziffer

Als Baureihe werden bei Eisenbahnen jeweils Gruppen von Schienenfahrzeugen bezeichnet, die in gleichartiger Weise und technisch unterscheidbar von anderen Baureihen gefertigt wurden. Ein ähnlich und fallweise auch synonym verwendeter Begriff ist mit Gattung gegeben. Vor allem in englischsprachigen Ländern wird der Begriff class (Klasse) verwendet.

Die Bezeichnung von Schienenfahrzeugen in Europa geschieht durch ihre Betreiber überwiegend durch Angabe einer Baureihe und einer Ordnungsnummer.

Deutschland

In Deutschland bestehen neu geschaffene Baureihen seit der Einführung des Baureihenschemas der Deutschen Reichsbahn jeweils aus nahezu identisch gebauten und austauschbar einsetzbaren Fahrzeugen; im Fall der Dampftraktions-Triebfahrzeuge waren dies die Einheitsdampflokomotiven. Die bereits vorhandenen Lokomotiven der ehemaligen Länderbahnen wurden in diesem Schema nach gemeinsamen Achsfolge-Merkmalen und Verwendungszweck in eigenen Baureihen zusammengefasst. Dabei wurden fallweise konstruktiv stark unterschiedliche Lokomotivtypen verschiedener Länderbahnen in gemeinsame Baureihen eingeordnet. Innerhalb dieser Baureihen wurden an den ersten Ziffern der Ordnungsnummer erkennbare Unterbaureihen geschaffen, die jeweils nur mit Fahrzeugen eines Länderbahntyps besetzt wurden.

Nordamerika

In Nordamerika besaßen die meisten Bahngesellschaften bis in die 1960er Jahre jeweils ein eigenes Bezeichnungssystem. Dieses System wurde anfänglich auch auf die Diesellokomotiven übertragen. Mit der weitgehenden Marktdominanz durch EMD und General Electric wurden diese Systeme entbehrlich und man übernahm die Bezeichnungen der Lokomotivhersteller.

Die Bahngesellschaften nummerieren heute ihren Fahrzeugbestand durch, wobei versucht wird, Lokomotiven gleicher Bauart mit fortlaufenden Nummern zu versehen. Dazu kommen dann noch die von der AAR vergebenen „Reporting Marks“. Aufgrund der technischen Begrenzung der eingesetzten EDV-Systeme können nur Nummern im Bereich 0000 bis 9999 vergeben werden. Da die großen Eisenbahngesellschaften mehr Lokomotiven in ihrem Bestand haben, als dieses System zulässt, müssen mehrere Reporting Marks verwendet werden.