Rütlischwur
Der Rütli-Schwur ist eine Schweizer Legende. Sie besagt, dass am 1. August 1291 Abgesandte aus den
drei Kantonen Uri, Schwyz und Unterwalden auf der Rütliwiese am Vierwaldstättersee einen gemeinsamen Schwur leisteten, der ein Bündnis besiegelte.
Dieses Ereignis gilt als Beginn der Schweizer Eidgenossenschaft.
Es gibt keinen historischen Nachweis, dass der Rütli-Schwur in dieser Art und Weise stattgefunden hat, das Bündnis selbst ist jedoch belegt durch die einzige in lateinischer Sprache verfasste Bündnis-Urkunde, den Bundesbrief von Anfang August 1291, der das Verteidigungsabkommen zwischen den drei Kantonen schriftlich niederlegte.
In Erinnerung an den Rütli-Schwur ist der 1. August Bundesfeiertag (Nationalfeiertag) in der Schweiz. Die Schweizer zünden am Abend feierlich Höhenfeuer an und dabei werden fast in jeder Gemeinde und in jedem Stadt-Quartier reichlich politische Reden gehalten, zu Hause schmücken die Menschen ihre Fenster, Balkone und Gärten mit Papierlaternen in den patriotischen Farben Rot & Weiß. Es gibt für jedes Kind, wie am Geburtstag, ein 1. August-Kuchen (mit Schweizer Fahne) und eine 1. August-Bratwurst, hinterher auch noch reichlich 1. August-Raketen, ähnlich wie am Silvester oder wie am 14. Juli in Frankreich. Die Schweiz feiert ihren Geburtstag bis in die tiefe Sommernacht.
Eng verbunden mit dem Rütli-Schwur ist die Sage von Wilhelm Tell.
Der Rütli-Schwur im Drama Wilhelm Tell von Friedrich Schiller:
- Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern,
- in keiner Not uns trennen und Gefahr.
- Wir wollen frei sein, wie die Väter waren,
- eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.
- Wir wollen trauen auf den höchsten Gott
- und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.
Siehe auch: Geschichte der Schweiz, Bundesbrief, Drei Eidgenossen