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Ahoi

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Ahoi (auch ahoj, ahoy) ist ursprünglich ein Wort aus der Seefahrt. Die Herkunft des Wortes ist unsicher. Die geläufige Deutung erkennt eine Herkunft vom mittelenglischen hoy (deutsch: ho) als Viehtriebs-Ruf.

Dieser und ähnliche Ausdrücke (hoi, ahoj) werden in mehreren Dialekten und Fremdsprachen mit unterschiedlichen Bedeutungen, vor allem aber als Gruß gebraucht.

Seefahrt

Ahoi war ein früher gebräuchlicher seemännischer Anruf für ein anderes Schiff sowie für die Meldung des Ausgucks, dass ein anderes Schiff in Sicht kommt (Schiff ahoi!, Boot ahoi!). Der Ausdruck stammt aus dem Mittelenglischen und ist als ahoy international gebräuchlich (gewesen). Es handelt sich nicht um einen Gruß, sondern um eine Aufmerksamkeits-Interjektion (nur für die Schiffsbesatzung an Bord bestimmt).

Die Vorsilbe a dürfte eingefügt worden sein, um das Rufen nach Konsonanten zu erleichtern („Schipp hoi!“ wäre zu holperig). Das a könnte auch von ahead kommen, da Schiffe üblicherweise voraus und nicht achtern in Sicht kommen, wenn das eigene Schiff fährt. Für die Meldung ist auch gebräuchlich Schipp voruut, Schipp an Backbord, ... an Stüerbord, ... achterut bzw. die eingehochdeutschten Fassungen.

Hierzu für "Landratten" ein Zitat aus "Schiff und See" von Arnold Rehm - E. Kabel-Verlag

.... diesen Aufschrei (Ahoi) vermeiden Sie lieber ganz. Sein Gebrauch wird an Bord übel vermerkt und kann die ganze Sphäre des mühsam geschaffenen Vertrauens zerstören. Dieses schon gestorbene Wort haben die Schlagerdichter wieder aufpoliert....

Gruß

Schweizerdeutsch/Alemannisch

Im Alemannischen/Schweizerdeutschen kennt man den Begriff "Hoi" als gängige, vertrauliche Begrüßung. Es ist wohl anzunehmen, dass das alemannische/schweizerdeutsche "Hoi", das englische "Ahoi" und das skandinavische "Hej" auf den gleichen Ursprung zurückzuführen sind.

Niederlande

Auch im Niederländischen ist "hoi" ein gebräuchlicher informeller Gruß. Im Westen der Niederlande wird "hoi" oder die doppelte Form "hoi-hoi" häufig als Verabschiedung verwendet.

Slowakei und Tschechien

"Ahoj" ist im Slowakischen und im Tschechischen ein sehr gebräuchlicher informeller Gruß.

Fasching/Karneval

Der Ausruf "Ahoi" ist ähnlich dem "Helau" und "Alaaf" ein verbreiteter Ruf der Narren zu Karneval bzw. Fasching im Norddeutschen und teilweise in der Pfalz/Kurpfalz, aber auch vereinzelt im Badischen und Bayerischen sowie in der südthüringischen Faschingshochburg Wasungen zu vernehmen. Auch hier liegt der Ursprung in der Schifffahrt: Die Mannschaft des Narrenschiffs im Karnevalsumzug begrüßt das närrische Volk am Straßenrand mit "Ahoi" und wird mit demselben Ruf zurückgegrüßt.

Ahoi und Hallo als Telefongruß

Thomas Alva Edison entwickelte den durch Alexander Graham Bell 1876 patentierten Fernsprecher weiter und setzte sich mit seinem Vorschlag "Hello" (Hallo) als Telefongruß 1877 gegen Bell durch, der ein "Ahoy" beziehungsweise eigentlich das daraus abgeleitete "Ahoy-hoy" als Begrüßung favorisiert haben soll. Der amerikanische US Heu Konzern war das erste Unternehmen, dass bereits 1893 in einer Dienstanweisung für Fernsprechgeräte ein "Hello" zu Anfang ein Gesprächs für alle seine Angestellten vorschrieb und damit den Einzug des "Ahoy" in die Alltagssprache verhinderte.

Siehe auch:

Ahoj