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Schwarzenberg (Roman)

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Schwarzenberg ist ein 1984 erstmalig erschienener Roman von Stefan Heym.

Hintergrund

Die Geschichte spielt sowohl in der Stadt Schwarzenberg/Erzgeb. als auch in der näheren Umgebung. Der Roman basiert auf einem realen Hintergrund. Nach der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen 1945 wurde das Gebiet um Schwarzenberg weder von den Russen noch von den Amerikanern besetzt. Auch die Bildung eines antifaschistischen Aktionsausschuss, der die Region provisorisch leiten sollte, beruht auf Tatsachen. Die Personen in Heyms Roman sind jedoch frei erfunden.

Aufbau des Romans

Die Erzählperspektive wechselt im Laufe der Geschichte mehrfach. Kadletz, ein fiktives Mitglied des Aktionsausschusses, berichtet als Ich-Erzähler. Zwischengeschaltet sind Passagen eines allwissenden Erzählers sowie „Militärische Zwischenspiele“ in denen, ebenfalls aus der Perspektive des allwissenden Erzählers, über das Verhalten der russischen und amerikanischen Militärregierungen berichtet wird. Während die Erzählungen des „Genossen Kadletz“, wie ihn Heym im Vorwort bezeichnet, stark von Emotionen und persönlichen Meinungen sowie Nebensächlichkeiten geprägt sind, berichtet der allwissende Erzähler neutral.

Zusammenfassung der Handlung

Neben der Utopie der „Republik Schwarzenberg“ spielen auch persönliche Schicksale in dem vom Krieg zerrütteten Land eine Rolle. Im Vordergrund steht jedoch immer das Bemühen des Aktionsausschusses, die Versorgung mit Alltäglichem in der nun von ihm verwalteten Region zu regeln und mit den Besatzungsmächten zu beiden Seiten erfolgreiche Verhandlungen zu führen. Auch die Frage, wie mit den bisherigen Inhabern der Macht umzugehen ist, stellt die neuen Amtsinhaber vor einige Probleme.

Die Utopie, die Heym in Schwarzenberg zeichnet, ist deutlich sozialistisch geprägt. Oftmals wurde der Roman daher auch als politischer Kommentar verstanden.

Erstausgabe

Stefan Heym: Schwarzenberg, München 1984.

Film

1988 wurde eine Filmadaption für das bundesdeutsche Fernsehen produziert.