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Aspromonte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Montalto
Höhe 1955 m s.l.m.
Lage Provinz Reggio di Calabria, Italien
Gebirge Apennin
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Pentedattilo: Ein wegen Erdbebengefahr geräumter Ort im Südwesten des Aspromonte-Gebirges

Der Aspromonte (übersetzt: "rauer Berg") ist ein Bergmassiv in der Provinz Reggio di Calabria in Südkalabrien, Italien. Eng umschlossen vom thyrrenischen und vom Ionischen Meer bedeckt der Gebirgszug das Zentrum der südlichen Spitze des italienischen Stiefels. Der Boden besteht aus kristallinischem Granit, das Gebirge wurde durch Meeressedimentation geformt. Der Aspromonte mit seinen teilweise bizarren Felsgebilden ist durchzogen von engen Tälern mit steinigen, im Sommer meist ausgetrockneten Flussbetten, da es vorwiegend im Winter regnet. Die höchste Erhebung ist der Montalto mit einer Höhe von 1955 m s.l.m.

Eine Fläche von 80.000 Hektar steht als Parco Nationale dell' Aspromonte unter Naturschutz.

Die Vegetation besteht in niedrigeren Lagen aus Oliven-, Orangen- und Bergamottekulturen und Macchia, in mittleren Lagen wachsen ausgedehnte Eichen-, Steineichen-, und Kastanienwälder, dort wird auch Ackerbau betrieben. In den höchsten Lagen wachsen Kiefern, Fichten und Tannen. Zur Fauna gehören Wildkatzen, Wölfe und Habichtsadler. Im Luftkurort Gambarie (1600 m s.l.m.) ist auch Wintersport möglich. Es wird jedoch dringend davor gewarnt, allein oder ohne ortskundige Führung zu wandern, weil viele Wanderwege nur schlecht markiert sind und die Gefahr, sich in der Wildnis zu verlaufen, gross ist. Außerdem dient der Aspromonte der kalabresischen Verbrecherorganisation 'Ndrangheta als Rückzugsgebiet (Krus-Bonazza, A.: Kalabrien...2001, S. 217 f.).

In einigen Dörfern im südlichen Aspromonte wird Grekaniko gesprochen, ein aus dem Alt- und Mittelgriechischen hervorgegangener Dialekt. Die Sprache, die entweder zur Zeit der Magna Graecia oder zur byzantinischen Zeit in die Region eingeführt wurde, konnte sich in den nur schwer zu erreichenden Bergdörfern halten und wird in jüngster Zeit wiederbelebt.

Geschichte

Am 29. August 1862 fand hier die so genannte Schlacht am Aspromonte zwischen Freiwilligen unter dem Kommando von Giuseppe Garibaldi und regulären piemonteser Truppen statt. Die Schlacht endete mit einem Sieg der Piemonteser, Garibaldi wurde in ihrem Verlauf verletzt. Im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts war Giuseppe Musolino, ein 1875 in der Region geborener Brigant, mit seinen Gefolgsleuten im Aspromonte aktiv, er erhielt den Spitznamen re dell' Aspromonte (König des Aspromonte). Der in San Luca geborene Schriftsteller Corrado Alvaro schilderte das Leben der Bewohner in der 1930 erschienenen Erzählsammlung Gente in Aspromonte (Die Leute im Apromonte), die als wegweisend für die Entstehung einer eigenständigen süditalienischen Literatur gilt.

Literatur

  • Annette Krus-Bonazza: Kalabrien & Basilicata, Michael Müller Verlag 2001, ISBN 3932-4104-83 (Reiseführer)
  • Giulio Palange: Die Königin der drei Brüste. Wegweiser ins magische und legendäre Kalabrien, Catanzaro (Rubbettino) 2000, ISBN 8872-8486-79 (Kalabresische Märchen und Sagen, auch aus der Region Aspromonte)