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Emmeline Pankhurst

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Datei:Emmeline Pankhurst arrested.jpg
Festnahme von Emmeline Pankhurst 1914
Statue von Emmeline Pankhurst in den Victoria Tower Gardens, Westminster, London

Emmeline Pankhurst [ˈpæŋkˌhɜːst] (* 14. Juli 1858 in Manchester; † 14. Juni 1928 in London, geborene Emmeline Goulden) war eine radikal-feministische Theoretikerin, Suffragette und Frauenrechtlerin.

Leben

Emmeline Pankhurst war die Tochter von Robert Goulden und Sophia Crane. Sie wuchs in einer Mittelstandsfamilie mit der radikal-demokratischen Einstellung ihrer Eltern auf, die sich in der Liberalen Partei gegen Sklaverei, das Getreidezollgesetz und für das Frauenwahlrecht eingesetzt hatten. Bereits im Alter von 14 Jahren nahm sie an ihrer ersten Versammlung über das Frauenwahlrecht teil. Von 1873 bis 1879 besuchte sie eine Mädchenschule in Paris. Nach ihrer Rückkehr nach Manchester heiratete sie noch im selben Jahr den 20 Jahre älteren Rechtsanwalt Richard Marsden Pankhurst (1834 - 1898) ein. Mit ihm hatte sie fünf Kinder (wobei einer ihrer Söhne im Alter von fünf Jahren an Diphtherie starb): Christabel Harriette (1880 - 1958), Estelle Sylvia (1882 - 1960), Frank (1884 - 1889), Adela (1885 - 1961) und Harry (1889 - 1910). Nach dem Tod von Richard Pankhurst 1898 musste sie sich und ihre Kinder mit dem kläglichen Lohn einer Standesbeamtin über Wasser halten.

Im Jahr 1903 gründete sie die Women's Social and Political Union, eine radikal-bürgerliche Frauenbewegung.

Sie entwickelte eine Theorie des gewaltlosen Widerstandes, welche später von der Frauenbewegung der USA übernommen und später auch von Mahatma Gandhi in Indien gegen die Kolonialherrschaft der Briten sowie von Martin Luther King in der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung eingesetzt wurde. Auch ihre Töchter Sylvia und Christabel waren in der Frauenbewegung aktiv. Die Methoden der Bewegung radikalisierten sich immer mehr und umfassten schließlich sogar Brand- und Bombenanschlägen, weshalb Pankhurst mehrfach verhaftet wurde.

Am 3. April 1913 wurde Pankhurst wegen eines Bombenanschlags auf das Landhaus des britischen Schatzkanzlers David Lloyd George schließlich zu drei Jahren Haft verurteilt. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wandte sich Pankhurst der Werbung für die britischen Kriegsanstrengungn zu, während die radikale Frauenrechtsbewegung angesichts des Krieges verebbte. Zudem wurde das Frauenwahlrecht 1918 ohne größere Widerstände eingeführt. 1918 trat Emmeline Pankhurst der konservativen Partei bei, war aber kaum noch politisch aktiv. Die folgenden Jahre verbrachte sie wegen ihres schlechten Gesundheitszustands in anada und auf den Bermudainseln. 1925 kehrte sie nach England zurück.

Die Manic Street Preachers widmeten ihr auf dem Album Lifeblood (2004) das Lied Emily. -

Werke (Auswahl)

  • The Powers and Duties of Poor Law Guardians in Times of Exceptional Distress, 1895.
  • The Present Position of the Women’s Suffrage Movement in: The Case for Women’s Suffrage, hg.v. B. Villiers, 1907.
  • The Importance of the Vote, 1908.
  • Suffrages Speeches from the Dock, 1912.
  • My own story, 1914 (Autobiographie), dt. Ein Leben für die Rechte der Frauen, Göttingen : Steidl, 1996

Literatur

  • Melanie Phillips; The Ascent of Woman - A History of the Suffragette Movement and the ideas behind it, Time Warner Book Group London, 2003, ISBN 0-349-11660-1
  • Martin Pugh, The Pankhursts, Penguin 2002
  • Sylvia Pankhurst, The Suffragette Movement: An Intimate Account of Persons and Ideals, Neuausgabe 1984 bei Chatto & Windus