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Rosenheim

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Heilig-Geist-Straße, Blick zum Max-Josefs-Platz, links St. Nikolaus, rechts Heilig-Geist-Kirche
Stadtansicht (vom Klinikum aus) mit Wendelstein
Rosenheim um 1900

Rosenheim liegt am Inn im Bayerischen Alpenvorland.

Die Stadt Rosenheim ist kreisfreie Stadt und zugleich Kreisstadt des Landkreises Rosenheim (Oberbayern). Als eines von 23 bayerischen Oberzentren gilt Rosenheim als wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt des südostbayerischen Raums. Mit über 60.000 Einwohnern ist Rosenheim nach München und Ingolstadt die drittgrößte Stadt in Oberbayern.

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen München (ca. 60 km nordwestlich), Salzburg (ca. 80 km östlich) und Innsbruck (ca. 110 km südwestlich) sowie dem Brennerpass nach Italien (ca. 130 km). Durch Rosenheim führen die Eisenbahnstrecken München-Salzburg und München-Verona/Italien sowie die österreichische Transitstrecke Salzburg-Innsbruck. Nahe der Stadt liegt das Autobahndreieck Inntal, an dem die Inntal-Autobahn von der Autobahn München-Salzburg abzweigt (siehe auch Verkehr).

Rosenheim besitzt aufgrund seiner Lage einen hohen Freizeitwert; im näheren Umkreis von etwa 25 km befinden sich der Chiemsee, der Simssee und etwa ein Dutzend weiterer Badeseen sowie die Berge des nördlichen Alpenrands Wendelstein, Hochries und Kampenwand, die zum Skifahren, Wandern, Mountainbiken und Gleitschirm-/Drachenfliegen einladen.

Die Landschaft unmittelbar um Rosenheim ist in ihrer jetzigen Form in der letzten Eiszeit durch das Vorrücken des Inntalgletschers und später durch den Rosenheimer See geprägt worden. Der See erstreckte sich noch vor ca. 10.000 Jahren über das gesamte Inntal bis in die Gegend von Wasserburg am Inn, gut 25 km nördlich von Rosenheim. Noch heute ist an vielen Stellen rings um die Stadt zu erkennen, wie der frühere flache Seegrund plötzlich in die relativ steile Uferböschung übergeht.

Nachbargemeinden

Stadtgliederung

  • Westerndorf am Wasen
  • Pang
  • Aising
  • Aisingerwies
  • Aisinger Landstraße
  • Heiligblut
  • Happing
  • Endorferau
  • Kastenau
  • Erlenau
  • Westerndorf St. Peter
  • Egarten
  • Oberwöhr
  • Fürstätt

Geschichte

Rosenheims Entwicklung war von jeher bestimmt von seiner günstigen Lage an den wichtigen Verkehrsachsen in Nord-Süd-Richtung (zwischen Passau/Regensburg und Brenner/Norditalien) bzw. Ost-West-Richtung (zwischen Augsburg/München und Salzburg).

Römisches Reich

Bereits zur Römerzeit war Pons Aeni (lat. für „Brücke über den Inn“, ein Siedlungsbereich um das heutige Langenpfunzen und Leonhardspfunzen nördlich von Rosenheim, Flusskilometer 180,8) der wichtigste Innübergang zwischen den römischen Provinzen Noricum und Rätien. Pons Aeni lag zwischen Aying (Isinisca) und Seebruck (Bedaium) an der römischen Militärstraße Via Julia von Augsburg nach Salzburg, wie die römische Straßenkarte Tabula Peutingeriana aus dem 4. Jahrhundert n. Chr zeigt.

Ursprung des Stadtnamens

Der Ursprung des Stadtnamens ist nicht eindeutig geklärt. Im Jahre 1234 erstmals erwähnt wird die Burg Rosenheim am östlichen Innufer, auf dem heutigen Schlossberg, oberhalb einer neuen Innbrücke. Möglicherweise geht der Name Rosenheim auf das Rosenwappen der Wasserburger Hallgrafen, der Erbauer der Burg am östlichen Innufer (heutiger Schlossberg), zurück. Eine andere Theorie besagt, dass der Name ursprünglich Rossenheim war, abgeleitet von den Rössern, die im Mittelalter dazu dienten, Transportschiffe flussaufwärts zu ziehen, und für die es in Rosenheim große Stallungen gab. Noch heute verwendete Straßennamen wie „Am Esbaum“ (der Baum, an dem die Rösser ästen) oder „Am Roßacker“ sind ein möglicher Hinweis darauf. Eine weitere Theorie besagt, dass auch eine Wortverwandtschaft bestehen könnte zu „Roas“, „Roze“ oder „Ried“, was früher Sumpf- und Torfgebiete bezeichnete, die um Rosenheim herum heute noch anzutreffen sind – klar ersichtlich auch durch den Namen der Rosenheimer Nachbarstadt „Kolbermoor“. Ein Beispiel für eine der alten Bezeichnungen ist der nahegelegene Ort „Riedering“. Möglicherweise ist der Name Rosenheim aber auch vom Personennamen „Roso“ / „Hrodo“ abgeleitet.

Entstehung Rosenheims

Etwa zur Zeit der Ersterwähnung der Burg im Jahre 1234 entstand Rosenheim im 13. Jahrhundert am westlichen Ufer als Ansiedelung von Schiffsleuten. Da das Gelände an der Innbrücke über lange Zeit aufgrund des sumpfigen Bodens im Zuge der Mangfallmündung nicht bebaut werden konnte, entstand die Siedlung einige hundert Meter davon entfernt, weshalb das Stadtzentrum Rosenheims nicht wie in anderen Städten direkt am Flussufer liegt.

Marct Rosenhaimb auf Stich von Michael Wening aus dem Jahre 1701

Markt Rosenheim

Der Ort gewann rasch an Bedeutung als Umschlagplatz für alle Arten von Gütern, die auf dem Inn transportiert wurden (Vieh, Getreide, Seide, Waffen, Salz) und erhielt 1328 das Marktrecht. Die Rosenheimer Schiffsmeister brachten es in dieser Epoche durch den regen Warentransport, der sich zwischen Hall in Tirol den Inn und die Donau hinab bis nach Wien und Budapest erstreckte, zu großem Reichtum. Bis etwa 1600 hatte sich die Siedlung zu einem der größten und bedeutendsten Märkte Bayerns entwickelt, auch wenn Rosenheim das Stadtrecht erst 1864 durch den bayerischen König Ludwig II. erlangen sollte.

Der wirtschaftliche Niedergang kam im Laufe des 17. Jahrhunderts im Zuge des Rückgangs der Innschifffahrt und der Folgen des Dreißigjährigen Krieges. Hinzu kamen eine Pestepidemie (1634) und ein Marktbrand (1641).

Rosenheim im 19. Jh.

Im 19. Jahrhundert konnte sich Rosenheim zu einem wirtschaftlichen Zentrum im südostbayerischen Raum entwickeln: 1810 wurde der Ort nach Reichenhall und Traunstein zum Standort der dritten bayerischen Saline. Eine frühe Art der Pipeline aus Holz brachte Sole von den Salzbergwerken im Raum Reichenhall bis zur Rosenheimer Saline. Durch das Sieden von Salz wurde die Innstadt zu einem Zentrum der bayerischen Salzproduktion, bis die Saline 1958 geschlossen wurde.

Einen weiteren Aufschwung brachte der frühe Anschluss an die Eisenbahn. 1858 wurde der Rosenheimer Bahnhof eingeweiht, der sich jedoch bald als zu klein und für die weitere Stadtentwicklung hinderlich erweisen sollte; schon 1876 zog er an seinen jetzigen Platz um. Die alte Bahnlinie wurde zur schnurgeraden Durchgangsstraße (heute Rathaus- und Prinzregentenstraße, wichtigste Rosenheimer Verkehrs-Achse, vom Nordwesten zum Südosten der Stadt), der Lokschuppen des ersten Bahnhofs dient heute als Ausstellungszentrum, der alte Bahnhof direkt gegenüber ist seit 1878 das Rathaus − und dient in der ZDF-Vorabendserie „Die Rosenheim-Cops“ als Kulisse des Polizeipräsidiums.

Die wirtschaftliche Blüte des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts machte den Gründerzeit- und Jugendstil (und dessen regionale Ausprägung, den Heimatstil) zum wichtigsten Baustil, der heute noch das Stadtbild bestimmt. So wurde im entstehenden Behördenviertel um das heutige Rathaus auch die evangelische Erlöserkirche im für Rosenheim seltenen neogotischen Klinker-Stil für die sich vergrößernde Evang.-Luth. Kirchengemeinde erbaut.

Zu Anfang des 20. Jahrhunderts besaß Rosenheim noch neun Brauereien, die heute im Namen einiger Gaststätten erhalten sind (Duschl-, Hof-, Mail-, Pernloher-, Stern-, Weißbräu). Bis heute überlebt haben nur AuerBräu und Flötzinger Bräu, die u. a. das Märzenbier für das Rosenheimer Herbstfest liefern, sowie das B. Bierbichler Weißbräu.

Geschichtstafel

15 Militärstation Pons Aeni (Brücke, Gräberfeld, Töpfereien)
1234 Erste Nachricht vom Schloß Rosenheim“
1276 Erste Nachricht von der Brücke über den Inn und den Salztransport
1328 Rosenheim wird „Gefreiter Markt“
1602 Erste Marktordnung
1700 Gründung eines Bades
1810 In der Königlichen Saline wird Salz gesotten
1811 Erste Bogenbrücke über den Inn
1864 Markt Rosenheim wird Stadt
1870 Rosenheim wird unmittelbare Stadt
1925 Gründung Holztechnikum Rosenheim
1971 Gründung der Fachhochschule
1982 Eröffnung der Stadthalle (jetzt Kultur + Kongress Zentrum KU’KO)
1984 Errichtung der Fußgängerzone
1988 Eröffnung des Ausstellungszentrums Lokschuppen
2002 Amtsantritt der Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer als Nachfolgerin von Dr. Michael Stöcker
2010 Landesgartenschau in Rosenheim

Eingemeindungen

Im Jahr 1978 wurde das Stadtgebiet im Zuge der Gemeindereform um wesentliche Teile der Gemeinden Aising, Pang und Westerndorf St. Peter erweitert. Happing ist bereits seit 1967 Teil der Stadt.

Einwohnerentwicklung in Rosenheim

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1950 ¹ 36.193
1961 ¹ 39.760
1970 ¹ 46.018
31. Dezember 1980 51.604
31. Dezember 1990 56.340
31. Dezember 2000 58.908
30. Juni 2003 59.820
30. September 2005 60.137
30. September 2006 60.295

¹ Volkszählungsergebnis

Detaillierte Angaben (Stand 30. September 2006):

Einwohner davon Deutsche Ausländer weiblich männlich
60.295 50.836 (84.3%) 9.459 (15.7%) 30.857 (51.2%) 29.438 (48.8%)

Politik

Rathaus

Stadtrat

Der Stadtrat mit insgesamt 44 Sitzen setzt sich wie folgt zusammen:

Bürgermeister

Oberbürgermeisterin: Gabriele Bauer (CSU)
2. Bürgermeister: Anton Heindl (CSU)
3. Bürgermeister: Prof. Dr. Anton Kathrein (Freie Wähler/UP)

Städtepartnerschaften

Rosenheim unterhält folgende Städtepartnerschaften:

Rosenheim ist befreundet mit

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

links: Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, rechts: Heilig-Geist-Kirche, im Hintergrund die Kampenwand
Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Blut
Evang.-Luth. Erlöserkirche
Kapelle am Roßacker
Christkönigkirche
Fußgängerzone Münchner Str.

Kirchen

Die Filialkirche St. Johann Baptist und Heiligkreuz in Westerndorf wurde 1668 vermutlich nach Plänen des Münchener Baumeisters Konstantin Bader erbaut. Ein weithin sichtbares Zwiebeldach sitzt auf dem kreisrunden Kirchenbau. Im Inneren wird der vierpassförmige Grundriss von einem griechischen Kreuz mit gleich langen Kreuzarmen gebildet. Wände und Decken sind verziert mit frühbarokem Stuck Miesbacher Herkunft.

Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Blut, die am südlichen Stadtrand von Rosenheim liegt, entstand in der jetzigen Form gegen Ende des 17. Jahrhunderts, der spätgotische Chor um 1508. 1686/1687 wurde die Kirche durch Hanns Mayr aus Hausstatt barock umgebaut. Im Chor findet sich üppige Hochbarockstukkatur, die Stuckatur im Langhaus ist wesentlich sparsamer. Kernstück der Kirche ist die spätgotische Schnitzgruppe des himmlischen Gnadenstuhls, ein Hauptwerk des "Meiters von Rabenden" aus der Zeit um 1510. Neben der Kirche befindet sich die Brunnenkapelle, die Ende des 17. Jahrhunderts anstelle des älteren von Hanns Mayr errichtet wurde.

Die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus entstand 1450 als spätgotischer Bau mit Spitzhelmturm. Nach dem Stadtbrand 1641 erfolgte der Neubau mit Zwiebelturm (65 m) - dem heutigen Wahrzeichen von Rosenheim. Die Inneneinrichtung wurde dem Zeitgeschmack entsprechend mehrmals verändert, d.h. die Kirche hat eine barocke bzw. neugotische Einrichtung. 1880 wurde das Kirchenschiff um 3 Joch in Richtung Ludwigsplatz verlängert. Ab 1960 erhielt das Kircheninnere sein heutiges Aussehen. Ältestes Kunstwerk ist das Schutzmantelmadonnenbild eines unbekannten Meisters aus dem Jahr 1514. Die Kirche wurde am 10. Dezember 2006 mit einer Altarweihe nach mehrjähriger Renovierung wiedereröffnet.

Die Hl. Geist Kirche wurde gegen 1449 vom Bürger und Brauereibesitzer Hans Stier erbaut (Spitalstiftung). Der gotische Bau wurde ab 1684 barockisiert und der Turm, der ursprünglich einen gotischen Spitzhelm trug, erhielt eine barocke Zwiebel. Innerhalb der Wolfgangskapelle befindet sich das Lucca-Bild, eine Seccomalerei aus dem 15. Jahrhundert.

Die Kapelle am Roßacker ließ der Rosenheimer Bierbrauer Martin Schmetterer 1737 unter dem Namen "Zu den sieben Zufluchten" auf Grund eines Gelübdes unmittelbar neben seinem Bierkeller errichten. Er stiftete dazu ein Eremitenbenefizium mit einem an die Kapelle anschließenden Haus. Baumeister war Abraham Millauer aus Hausstatt. Der Meister des Naturstein-Hochaltars ist unbekannt, das Altarbild stammt von Johann Zick und stellt die "Heiligen sieben Zufluchten" dar. Das kirchliche Kleinod ist der einzige ins sich geschlossene barocke Kirchenbau Rosenheims.

Die Evangelische Erlöserkirche wurde 1886 neben dem Rathaus im neogotischen Klinker-Stil erbaut. Die Ausstattung ist z.T. neogotisch und wurde in den 1970er Jahren umgestaltet. Die Kreuzwegbilder sind von Petra Winterkamp.

Die Spitalkirche St. Josef besitzt eine Rokoko-Kanzel mit üppigem Schnitzdekor. Das Altarbild, sowie die übrigen Gemälde, die das Leben des Hl. Josef darstellen, stammen von dem Rosenheimer Maler Joseph Anton Höttinger. Sehenswert ist das große Votivgemälde, das den Pandureneinfall und die Beschießung Rosenheims im Oktober 1744 zeigt.

Plätze

Der Max-Josefs-Platz - früher der Innere Markt und Schranne - wurde 1984 zur Fußgängerzone. Der historische Marktplatz ist umgeben von Bürgerhäusern im typischen Inn-Salzach-Stil (hochgezogene, horizontal abgeschlossene Fassaden; Arkadengänge; Erker). Die Häuser entstanden nach dem großen Brand von 1641. Im Kern stammen sie teilweise aus dem 14./15. Jahrhundert. Vormals schmale Holzhäuser wurden zu stattlichen Patrizierhäusern zusammengefasst. Das Wirtshausschild am Haus Stockhammer zeigt einen Schiffszug. Das Weinhaus Fortner "Zum Santa" wurde 1642 gotisch umgestaltet und 1745 mit einer Frührokoko-Stuckatur versehen. In der Weinstube ist eine gotisches Gewölbe enthalten. Das Haus Nr. 22 war von 1641-1878 das Rathaus von Rosenheim. Vor dem Bergmeister-Haus, mit einer sehenswerten Rokoko-Eingangstür, befindet sich ein Brunnen mit der Spätrokoko-Statue des Hl. Nepomuk, Schutzpatron der Schiffsleute.

Der Ludwigsplatz wird vom Max-Josefs-Platz durch das Mittertor getrennt. Er war Teil des sogenannten äußeren Marktes, der infolge der Erweiterung Rosenheims nach 1500 entstand. Gesäumt wird der Platz von Bürgerhäusern im Inn-Salzach-Stil. Der Fischbrunnen, ein Werk von Prof. Albertshofer aus dem Jahr 1928, erinnert daran, dass hier früher lebende Fische verkauft wurde. Am Schuhhaus Reindl legt eine Kugel aus napoleonischer Zeit Zeugnis von einem kriegerischen Ereignis im Jahr 1810 ab. Auf einem Teilbereich des Platzes findet regelmäßig der "grüne Markt" mit einem reichen Angebot auf frischen Obst, Gemüse und Blumen. Momentan wird der Ludwigsplatz im Zuge der Umgestaltung aufgrund der Landesgartenschau 2010 umgebaut.

Fußgängerzone Münchener Straße, Gillitzerblock

Salinplatz (Fußgängerzone)

Loretowiese

Kunstwiese

Salingarten

Einrichtungen

Städtisches Museum im Mittertor (14. Jhd., letztes erhaltenes Stadttor), mit etwa 5.000 Objekten zur Kulturgeschichte der Stadt und des Landkreises eine der bedeutendsten regionalgeschichtlichen Sammlungen Südostoberbayerns, die 2000 Jahre lokaler Geschichte von der Römerzeit bis in die 1950er Jahre präsentiert. Es ist das einzige von fünf erhaltenen Stadttoren in Rosenheim. Das Mittertor ist seit dem 14. Jahrhundert die Verbindung zwischen Max-Josefs-Platz und Ludwigsplatz. Der erste Torbau stammt aus dem 14. Jahrhundert. Von 1444 und 1759 war dort die Zollstelle untergebracht. Nach dem großen Rosenheimer Stadtbrand 1641 wurden die oberen Stockwerke und der Turm in der jetzigen Form errichtet. Außerdem enthielt es bis zum 19. Jahrhundert mehrere städtische Einrichtungen wie das Stadtschreiberzimmer. Seit 1885 beherbergt es das Städtische Museum Rosenheim.

Lokschuppen, international renommiertes Ausstellungszentrum.

Inn-Museum, die „wasserbau- und schifffahrtstechnische Sammlung des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim“. Umfassende Darstellung der Geschichte der Innschifffahrt, der Quelle von Rosenheims Wohlstand im Mittelalter. Viele Original-Schauobjekte. Holztechnisches Museum, Darstellung der Geschichte der Holztechnik und der Verwendbarkeit des für Rosenheim so wichtigen Werkstoffs Holz früher und heute in Architektur, Landwirtschaft, Verkehr, Technik und Kunst. Städtische Galerie, bietet jährlich sechs Kunstausstellungen sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm (Konzerte, Lesungen, Führungen, Museumspädagogik).

Kunstmühle

Stadtbibliothek

Solepumpenhaus

Kultur- und Kongress-Zentrum

Kultur- und Kongress-Zentrum

Landesgartenschau 2010

Die Stadt Rosenheim ist Ausrichter der Landesgartenschau 2010. Im Zuge dieser Veranstaltung werden große Umbaumaßnahmen in Innenstadt und an Mangfall und Inn das Stadtbild neu prägen und auf die Landesgartenschau 2010 ausrichten.

Sport

Rosenheim hat eine lange Eishockeytradition. Der Sportbund DJK Rosenheim wurde 1982, 1985 und 1989 deutscher Meister und erreichte wiederholt das Finale um die deutsche Meisterschaft. 1993 folgte der freiwillige Abstieg in die zweite Bundesliga. Mit einer aus dem eigenen Nachwuchs gebildeten Mannschaft gelang der sofortige Wiederaufstieg in die erste Bundesliga. 1994 wurde die erste Bundesliga in die DEL umgewandelt, zu deren Gründungsmitgliedern der SBR zählt. Die Eishockeyabteilung wurde vom Stammverein Sportbund DJK Rosenheim abgespaltet und in die Starbulls Rosenheim GmbH umgewandelt. Nach mehreren Jahren in der DEL wurde die Lizenz nach Iserlohn verkauft. Der Verein musste als Starbulls Rosenheim e.V. in der untersten bayerischen Liga wieder von vorne anfangen, schaffte aber in der Saison 2003/2004 den Aufstieg in die Oberliga (dritthöchste Liga).

Großer Wert wird bei den Starbulls Rosenheim auf die Eishockey-Nachwuchsarbeit gelegt. Aushängeschild ist hierbei die DNL-Mannschaft, die in der Saison 2005/2006 die Deutsche Vizemeisterschaft errang.

Rosenheims größter von insgesamt acht Fußballvereinen ist der TSV 1860 Rosenheim. Die erste Mannschaft spielte schon mehrmals in der Bayernliga und gehört momentan der Landesliga Süd an. Mit insgesamt 11 Mannschaften wird beim TSV 1860 Rosenheim eine sehr intensive Jugendarbeit betrieben. In der Saison 2006/2007 schaffte auch der Sportbund Rosenheim den Aufstieg in die Landesliga Süd.

Die Mitglieder des Kajak-Klub Rosenheim (KKR) erzielten internationale Erfolge. Sogar Welt- und Europameister (zum Beispiel Claudia Brokof) gingen aus den Reihen dieses Vereins hervor und auch aktuell gehören Athleten des KKR der internationalen Spitze an.

Der deutschen und teilweise internationalen Spitze gehören auch Sportlerinnen und Sportler in den Disziplinen Badminton (PTSV Rosenheim), Boxen (ASV Happing), Leichtathletik (TSV 1860 Rosenheim), Faustball (MTV Rosenheim), Rock'n Roll-Tanzsport (Rock'n'Roll-Club Rosenheim) sowie Ski-/Snowboardfahrer und Kampfsportler mehrerer Vereine an.

Die vier mitgliedstärksten Breitensportvereine Rosenheims sind die Sektion Rosenheim des Deutschen Alpenvereins, SB/DJK Rosenheim, der Skiclub Aising-Pang sowie der TSV 1860 Rosenheim.

Die größten Sportstätten Rosenheims sind das städtische Eisstadion (Kathrein-Stadion), das für 6.300 Zuschauer Platz bietet, die Gabor-Halle (1.200 Plätze) sowie das Jahnstadion des TSV 1860 Rosenheim und der Campus des SB/DJK Rosenheim.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Rosenheimer Starkbierfest (Mitte März)
  • Rosenheimer Stadtfest (zwischen Juni und August; alle zwei Jahre)
  • Rosenheimer Herbstfest (Beginn: Letzter Samstag im August, Dauer: 16 Tage) Es ist das größte Volksfest in Südostoberbayern. Mit jährlich über einer Million Besuchern ist es nach dem Münchner Oktoberfest und dem Straubinger Gäubodenfest das drittgrößte Volksfest in Bayern.
  • Messe Frühling Rosenheim (alle zwei Jahre im Frühling)
  • City-Lauf (Mitte Juni)
  • Christkindlmarkt Fußgängerzone (ab Freitag vor dem 1. Advent bis 24. 12.)
  • Faschingstreiben (jeden Faschingsdienstag)
  • Rosenheim in Bewegung (Mai), mit großem Autosalon, Themenpark Freizeit, Fun & Fitness, Shopping-Sonntag u. v. m.
  • Lange Nacht der Kunst, Kultur und Unterhaltung (alle zwei Jahre im Herbst, abwechselnd mit dem Stadtfest)
  • Kleinkunsttage (Mitte Oktober)

Wirtschaft und Infrastruktur

Fußgängerzone mit Mittertor
Innenstadt mit Stadtcenter, Raiffeisenbank, Sparkasse und Karstadt im Hintergrund

Rosenheim ist als Zentrum eines Ballungsraums von etwa 150.000 Einwohnern die wichtigste Einkaufsstadt im gesamten südostoberbayerischen Raum. Sie bietet ein umfassendes Angebot in den Bereichen Bekleidung, Einrichtung (drei große Möbelhäuser), Unterhaltungselektronik, Schmuck, Dienstleistungen und Gastronomie.

Der überwiegend von mittelständischer Wirtschaft geprägten Stadt ist es gelungen, vor allem im traditionellen Rosenheimer Bereich Holz ein eigenes Profil zu entwickeln. Rosenheim ist der Sitz mehrerer, teilweise international agierender holzverarbeitender Unternehmen. Die Bandbreite reicht von der Herstellung von Parkettböden bis zur Fenstertechnik. Den Betrieben der Holzbranche steht dabei das Know-How mehrerer Ausbildungsstätten vor Ort zur Verfügung (siehe „Schule und Bildung“). Die Stadt Rosenheim fördert die Holztechnik durch den Ausbau des Holz-, Informations- und Technologiezentrums (HIT).

Ein weiterer wirtschaftlicher Schwerpunkt liegt in der Informations- und Kommunikationstechnik. Rosenheimer Unternehmen sind auch international vor allem in den Bereichen Antennen-, Funk- und Telekommunikationstechnik, Softwareentwicklung, IT-Dienstleistungen und Consulting tätig.

Weltweit bekannte Unternehmen aus Rosenheim sind Gabor shoes, die Hamberger Industriewerke GmbH (Parkettmarke HARO), Kathrein (Antennen. Elektronik), Schattdecor (Dekordruck) oder Klepper (Faltboote).

Innerhalb des grenzüberschreitenden Raumes Rosenheim − KufsteinSalzburg gibt es enge Beziehungen. Viele Arbeiter, aber auch Schüler und Studenten pendeln zwischen Österreich und Bayern, und einige Unternehmen haben Standorte in den drei Zentren. Ein richtungsweisendes Projekt zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ist die „IT-Region Salzburg, Rosenheim, Kufstein, Traunstein, Berchtesgadener Land“.

Die Arbeitslosenquote im Gebiet der Arbeitsagentur Rosenheim lag im Mai 2007 bei 4,5 %.

Verkehr

Straßenverkehr

An das überregionale Straßennetz ist Rosenheim über die Autobahnen A8 München–Salzburg und A93 Rosenheim–Kufstein sowie die Bundesstraße 15 angebunden. Die B 15 wurde im Sommer 2005 zwischen Autobahn und „Panorama-Kreuzung“ auf vier Spuren ausgebaut. Langfristig ist ein autobahnähnlicher Neubau der Bundesstraße 15, die B 15neu, zwischen Regensburg, Landshut und Rosenheim geplant.

Seit Jahren wird auch über eine Reihe von Umgehungsstraßen nachgedacht, um die Innenstadt vom Verkehr zu entlasten. Nach langer Planung wurde 2005 mit dem Bau der südlichen Umgehung Panorama-Schwaig begonnen. Das Vorhaben war umstritten, da diese Straße die Kaltenauen, ein Landschaftsschutzgebiet, durchquert. Ein Volksentscheid im Jahr 2003 ging jedoch zugunsten der Straße aus. Sie wurde im Mai 2007 fertiggestellt. Weitere Projekte sind die Westtangente Rosenheim, für die 2006 der Planfeststellungsbeschluss erfolgte, und die dritte Innbrücke, die den Inn beim Ortsteil Langenpfunzen überqueren soll.

Schienenverkehr

Mit einem Volumen von täglich rund 20.000 Fahrgästen ist der Bahnhof Rosenheim der siebtgrößte Bahnhof in Bayern.

Rosenheim ist ein Eisenbahnknotenpunkt und wird von den Bahnstrecken München–Kufstein (Kursbuchstrecke 950), München–Salzburg (Kursbuchstrecke 951), Rosenheim–Mühldorf (Kursbuchstrecke 944) und Rosenheim–Holzkirchen (Mangfalltalbahn, Kursbuchstrecke 958) berührt.

Die Österreichischen Bundesbahnen befahren die Verbindung Salzburg–Landl/Rosenheim (– Kufstein) im Zweistundentakt ohne Halt mit Fernzügen der Relation Wien–Salzburg–Innsbruck–Vorarlberg über die Rosenheimer Kurve.

Öffentlicher Busverkehr

Der Regionalverkehr Oberbayern bietet Anbindungen der Gemeinden des Landkreises mit der Stadt Rosenheim und den benachbarten Landkreisen.

Der Stadtbusverkehr wird von einem privaten Busunternehmen eigenwirtschaftlich, d.h. ohne kommunale Beteiligung und weitgehend ohne Zuschüsse der öffentlichen Hand, betrieben. Das Unternehmen betreibt 12 Stadtbuslinien sowie 4 Nachtverkehrslinien, welche montags und dienstags von 5 bis 21 Uhr verkehren, mittwochs und donnerstags von 5 bis 23 Uhr, freitags von 5 bis 2 Uhr und samstags von 8 bis 2 Uhr. Die kleineren Stadtteile am Stadtrand (Westerndorf am Wasen, Unterfürstätt, Langenpfunzen, Happing, Kastenau) sind im Stundentakt angebunden, die Haupt-Wohngebiete und -Einrichtungen (Pang, Aising, Aisingerwies, Aicherpark, Fachhochschule, Traberhof) im 15-Minuten-Takt. Die Linien 8 und 9 binden die Nachbarstadt Kolbermoor im 30-Minuten-Takt an. Der Nachtverkehr fährt in vier Ringlinien fast alle Stadtteile an, ausgenommen Egarten, Unterfürstätt und Oberwöhr. Die zentrale Bushaltestelle Stadtmitte dient als Verknüpfungspunkt mit Info-Center im Ticketzentrum. Über 4 Mio. Fahrgäste nutzten den Rosenheimer Stadtbusverkehr im Jahr 2006.

Medien

Seit 1989 gibt es in Rosenheim das Lokalradio Charivari und seit 2001 den Jugendsender Radio Galaxy. Die Sendefrequenzen sind 92,3 MHz und 96,7 MHz für Radio Charivari, 106,6 MHz für Radio Galaxy.

Bereits 1987 ging das Regionalfernsehen Rosenheim (RFR) im Kabelnetz an den Start. Anfang 2004 wurde das Sendegebiet um die Landkreise Mühldorf, Altötting, Traunstein und Berchtesgadener Land erweitert und das RFR in RFO (Regionalfernsehen Oberbayern) umbenannt; es erreicht inzwischen etwa eine halbe Million potenzieller Zuschauer. Die Verbreitung erfolgt über diverse Kabelnetze in Südostbayern, über DVB-T, über Antenne sowie digital über Satellit (DVB-S) auf Astra 19,2° Ost.

Das Oberbayerische Volksblatt (OVB) ist die Regionalzeitung in Stadt und Landkreis Rosenheim und im Landkreis Mühldorf sowie im westlichen Teil des Landkreises Traunstein. Sie erreicht mit ihren Regionalausgaben eine Druckauflage von knapp 80.000 Exemplaren und rund 220.000 Leser in der Region.

Seit Beginn 2007 erscheint die pressewoche neu auf dem Rosenheimer Zeitungsmarkt. Das kostenpflichtige Wochenblatt wird in Rosenheim verlegt.

Außerdem decken den Landkreis Rosenheim folgende Anzeigenblätter ab:

  • Das kostenlose Anzeigenblatt Rosenheimer Nachrichten wird herausgegeben von der INNdependent Media GmbH, einer Tochter der österreichischen Verlagsgruppe Salzburger Nachrichten. Das Blatt erreicht etwa 175.000 Haushalte in den Landkreisen Rosenheim, Traunstein und Berchtesgaden und ist somit die auflagenstärkste Wochenzeitung zwischen München und Salzburg.
  • Seit 1986 erscheint in Rosenheim, Chiemgau, Mangfalltal sowie Wasserburg die Wochenzeitung blick, und wird von der Blickpunkt Verlags-GmbH & Co. KG herausgegeben. Das Printmedium erscheint im halbrheinischen Format und berichtet über lokale Veranstaltungen und Nachrichten. Auflage: 82.000 Exemplare.
  • Das echo erscheint ebenso wöchentlich und wird von der Pons Aeni Verlag GmbH in Rosenheim herausgegebenen. echo erreicht im Landkreis Rosenheim etwa 78.000 Haushalte. blick und echo sind Mitglied in der Anzeigenblattgruppe Südbayern.

Bildung

In Rosenheim bestehen 15 Schulen mit 8500 Schülern unter der Trägerschaft der Stadt Rosenheim. Darunter sind zehn Grund- und Hauptschulen, ein Sonderpädagogischen Förderzentrum, zwei Realschulen und drei Gymnasien.

Zudem gibt es eine private Wirtschaftsschule, eine Fachoberschule, sowie eine damit verbundene Berufsoberschule, zwei Berufsschulen, fünf Berufsfachschulen für verschiedene Ausbildungsberufe und die Fachhochschule Rosenheim.

Durch den Fachbereich Holztechnik der Fachhochschule mit seinem Lehrinstitut der Holzwirtschaft und Kunststofftechnik sowie die Staatliche Fachschule für Holztechnik, die in Rosenheim Holzingenieure, -wirte und -techniker ausbilden, knüpft Rosenheim an seine jahrhundertelange Tradition als Zentrum des oberbayerischen Holzhandels, der Holzgewinnung und -bearbeitung an.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten mit Bezug zu Rosenheim

  • Edmund Stoiber, Ministerpräsident von Bayern, besuchte in Rosenheim das Ignaz-Günther-Gymnasium.
  • Bastian Schweinsteiger, Fußball-Nationalspieler, spielte von 1992–98 beim TSV 1860 Rosenheim.
  • Franz Xaver Gernstl, Dokumentarfilmer, lebte bis Mitte der 1970er Jahre in Rosenheim und sammelte im Filmclub Lokschuppen erste Erfahrungen.
  • Horst Rankl, Schriftsteller, Rosenheim ist seine Heimatstadt
  • Michael Schmaus, katholischer Dogmatiker (†1993), absolvierte das Gymnasium in Rosenheim
  • Alois Hundhammer (1900–1974), bayerischer Politiker, 1945–1948 Vorsitzender der CSU, 1946–1950 Staatsminister für Unterricht und Kultus, 1946–1970 MdL für den Stimmbezirk Rosenheim
  • Otfried Preußler (* 1923), Kinderbuchautor (Hauptwerke: Räuber Hotzenplotz, Die kleine Hexe, Krabat), ehemaliger Rektor an der ev. Volksschule Rosenheim, lebt in Haidholzen (Gde. Stephanskirchen)
  • Waldemar von Knoeringen (1906–1971), Politiker (SPD), 1946–1971 MdL, 1949–1951 MdB, 1958–1962 Stellv. Vorsitzender der SPD in Bayern, lebte in Rosenheim (Aisingerwies)
  • Franz Neubauer (* 1930), Politiker, 1977–1978 Staatssekretär im Justiz- und 1978–1984 im Innenministerium, 1970–1986 MdL für Rosenheim, 1984–1987 Minister für Arbeit und Sozialordnung, 1982–2000 Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft, kam als Vertriebener 1946 nach Rosenheim
  • Eisi Gulp alias Werner Eisenrieder (* 1955), ist ein bayerischer Schauspieler, Kabarettist, Fernsehmoderator und -reporter und Comedy-Star. Eisi Gulp wohnt seit einiger Zeit in Rosenheim.

Literatur

  • Otto Titan von Hefner: Die Chronik von Rosenheim. Rosenheim 1860
Commons: Rosenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien