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Übersetzung (Linguistik)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Unter Übersetzung versteht man in der Sprachwissenschaft:

  1. die Übertragung eines (meist schriftlich) fixierten Textes von einer Ausgangssprache in eine Zielsprache; sie wird auch als „Übersetzen“ bezeichnet.
  2. das Ergebnis dieses Vorgangs.

Zur besseren Unterscheidung wird das Produkt eines Übersetzungs- oder Dolmetschvorgangs (Translation) auch als Translat bezeichnet.

Die Übersetzung fällt gemeinsam mit dem Dolmetschen unter den Begriff Sprach- und Kulturmittlung (Translation). Der maßgebliche Unterschied zwischen Übersetzen und Dolmetschen liegt darin, dass beim Übersetzen der Ausgangstext fixiert ist und somit wiederholt konsultiert werden kann, während beim Dolmetschen der Ausgangstext nicht fixiert (i. d. R. mündlich) vorliegt.

Geschichte

Stein von Rosette

Die Grundlage für die Entwicklung des Übersetzens bilden die Entstehung der Sprache vor etwa 100 000 Jahren und die Entstehung der Schrift vor etwa 5000 Jahren. Berühmte Übersetzungen sowie Orte und Zeiten besonderer übersetzerischer Aktivität können als Orientierungspunkte im Verlauf der Geschichte dienen. Über das Übersetzen in den Kulturen außerhalb Europas bzw. des Mittelmeerraums ist bisher recht wenig bekannt. Auch die Geschichte des Dolmetschens, das mit großer Sicherheit älter ist als die Schrift und auch in Kulturen ohne Schrifttradition den kulturellen Austausch förderte, ist noch wenig erforscht.

247 v. Chr. entstand die Septuaginta, eine Übersetzung des Alten Testaments aus dem Hebräischen ins Griechische, die der Legende nach von 72 Übersetzern in 72 Tagen angefertigt wurde. Auf etwa 196 v. Chr. wird der Stein von Rosette datiert, dessen Inschrift, ein priesterliches Dekret, in zwei Sprachen und drei Schriften ausgeführt ist: Ägyptisch in demotischer und in Hieroglyphen-Schrift sowie Griechisch. Dieses mehrsprachige Dokument half, die Hieroglyphen zu entschlüsseln.

Übersetzungen haben häufig eine zentrale Rolle beim Transfer von Wissen und Kulturtechniken zwischen verschiedenen Völkern gespielt. Dabei kam es zu bestimmten Zeiten zu Häufungen von Übersetzungen zwischen bestimmten Sprachen. Solche Konzentrationen können uns heute zum Teil dazu dienen, historische Wissensströme zu verfolgen. Ein Zentrum der Übersetzungstätigkeit war das antike Rom, wo vor allem griechische Literatur ins Lateinische übertragen wurde. Aus dieser Zeit sind auch theoretische Schriften über Literatur und Redekunst überliefert, die sich mit der noch Jahrhunderte später aktuellen Debatte über „wortgetreues“ oder „freies“ Übersetzen beschäftigen.

Eine prominente Figur in der Übersetzungsgeschichte ist Hieronymus (ca. 331–420 n. Chr.), der später heiliggesprochen wurde und jetzt auch als Schutzheiliger der Übersetzer gilt. Hieronymus wurde von Papst Damasus I. beauftragt, ausgehend von anerkannten griechischen Texten eine Übersetzung der Bibel ins Lateinische anzufertigen. Später übersetzte er das Alte Testament nochmals neu aus dem Hebräischen. Die von ihm erstellte lateinische Bibel, die Vulgata, war lange Zeit der maßgebliche Text für die römisch-katholische Kirche.

Im 9. und 10. Jahrhundert entstand in Bagdad ein weiterer Brennpunkt der Übersetzungstätigkeit. Vorrangig wurden wissenschaftliche Werke aus dem Griechischen ins Arabische übersetzt, etwa im Haus der Weisheit. Diese Übersetzungen sollten für die Entwicklung der Wissenschaft im mittelalterlichen Europa eine wichtige Rolle spielen, denn sie bildeten die Grundlage für ein weiteres Übersetzungszentrum, die sogenannte „Schule von Toledo“. Hier wurden im 12. und 13. Jahrhundert Texte arabischen, aber eben auch griechischen Ursprungs aus der arabischen in die lateinische und später in die spanische Sprache übersetzt.

Die Zeit der Renaissance, die im 14. Jahrhundert in Italien begann, markiert mit ihrem erneuten, verstärkten Interesse an den Texten der Antike einen Aufschwung des Übersetzens, der mit der verstärkten schriftlichen Wissensverbreitung durch die Weiterentwicklung des Buchdrucks bis in die Reformationszeit anhielt. Viele der Reformatoren waren auch Bibelübersetzer, und der bekannteste im deutschsprachigen Raum ist sicherlich Martin Luther. Luther vertrat die Auffassung, dass der Inhalt der Bibel so mit den Mitteln der deutschen Zielsprache ausgedrückt werden sollte, dass er für jeden verständlich wäre: in „natürlichem“, nicht an die grammatischen Strukturen der Ausgangssprachen gebundenen Deutsch. In seinem „Sendbrief vom Dolmetschen“ erklärt er seine Übersetzungsauffassung. Die luthersche Bibelübersetzung war für die Entwicklung und vor allem für die Standardisierung der deutschen Sprache von großer Bedeutung.

Eine weitere zentrale Epoche für die Übersetzung im deutschsprachigen Raum, deren Vertreter aber auch europaweit Bedeutung erlangten, ist die Romantik. Hier spielten vor allem literarische Übersetzungen aus anderen europäischen Sprachen ins Deutsche eine Rolle, etwa die heute noch gelesene Schlegel-Tiecksche Shakespeare-Übersetzung. (Siehe Abschnitt „Literarische Übersetzung“.) Zur Zeit der Romantik beschäftigten sich viele Intellektuelle auch theoretisch mit dem Übersetzen, so etwa Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schleiermacher oder Wilhelm von Humboldt.

Im 20. Jahrhundert schließlich sind neben einem explosionsartigen Wachstum vor allem der Fachübersetzung durch den Ausbau der weltweiten Wirtschaftsbeziehungen auch eine zunehmende wissenschaftliche Theoriebildung, die Gründung von Ausbildungsstätten für Übersetzer und Dolmetscher sowie ihre Organisation in Berufsverbänden mit dem Ziel der Professionalisierung zu beobachten. Die Translatologie (Übersetzungswissenschaft) als Interdisziplin ist noch relativ jung.

Ältere übersetzungswissenschaftliche Ansätze neigen zum Teil zu der Auffassung, der Übersetzer solle möglichst alle Aspekte eines Ausgangstextes (z. B. Metaphern und Vergleiche, Hervorhebungsmuster und thematische Progression, Satzmuster, sprachliche Varietäten (Dialekt, Soziolekt) etc.) gleichermaßen berücksichtigen. Die neueren Ansätze der Übersetzungswissenschaft fordern dagegen, dass die unterschiedlichen Aspekte des Ausgangstextes mit unterschiedlichen Prioritäten versehen werden müssen, damit die Übersetzung genau die vorher zu definierenden Anforderungen des Zieltextlesers erfüllt. Diese Anforderungen werden vor allem anhand von „textexternen Faktoren“ wie Ort und Zeit, Intention des Senders und Erwartung des Empfängers, Konventionen für bestimmte Textsorten in der Zielkultur usw. bestimmt.

EN-15038:2006 definiert "Zweck und Einsatzbereich der Übersetzung", sprich "causa finalis (WAS)", als höherrangiges Vertragsprinzip und Hauptziel for Detailspezifikationen eines Projektarbeitspaketes; der Norm behandelt das Prinzip "causa efficiens (WIE)" als niederrangiges Prinzip. Somit werden Vertragsanforderungen aus juristischer und zivilrechtlicher Sicht (Werkvertrag, Civil Law) korrekt definiert, was aus linguistischer Sicht häufig missverstanden wird.

Genaueres zur theoretischen Reflexion über das Übersetzen und Dolmetschen unter Translatologie (Übersetzungswissenschaft/Dolmetschwissenschaft).

Problematik

doppelte Bindung

Das Kernproblem bei der Übersetzung war und ist das Problem der „doppelten Bindung“ des Übersetzers. Der Zieltext soll gleichzeitig eine erkennbare Rückbindung an den ausgangssprachlichen Text besitzen und die Anforderungen des Lesers des zielsprachlichen Textes erfüllen.

In dieser doppelten Bindung liegt der Ursprung der Begriffe der rückwärts oder vorwärts (ausgangs- bzw. zielsprachlich und -kulturell) orientierten Übersetzung. Entweder sollen dem Leser der Übersetzung die charakteristischen Eigenschaften der Ausgangskultur und -sprache nahegebracht werden, oder er soll mit einem in der Zielkultur und -sprache unauffälligen bzw. seinen Zweck gut erfüllenden Text versorgt werden.

In der literarischen Übersetzung kann sich beispielsweise eine grammatische Struktur der Ausgangssprache als sehr charakteristisch für den Stil des Ausgangstextes herausstellen, durch eine wörtliche Übertragung würde im Zieltext jedoch ein auffällig vom gewohnten Sprachgebrauch abweichender Stil entstehen, der den Leser irritiert.

Subjektivität

Beim Übersetzungsvorgang sind stets subjektive Faktoren beteiligt:

  • bei der Entscheidung des Übersetzers zwischen Zieltextvarianten
  • durch Gebundenheit des Übersetzers an kulturelle und soziale Hintergründe
  • durch Rezeption und Interpretation des Ausgangstextes (vgl. Hermeneutik)
  • durch unterschiedliche methodisch-technische Vorentscheidungen für den Analyse- und Beurteilungsprozess
  • durch die Meinung des Übersetzers (über Funktion, Zweck und Strategie der Übersetzung)

Philosophische Implikationen

Die Übersetzung ist von jeher ein Thema der Hermeneutik, der Sprachphilosophie und der Erkenntnistheorie.

Die Hermeneutik thematisiert das Phänomen der Übersetzung als Erfahrung von Distanz und Andersartigkeit (Alterität). Auch der für die Hermeneutik so wichtige Umgang mit Überlieferung und Tradition schließt oft die Notwendigkeit der Übersetzung ein. Dabei haben verschiedene Philosophen darauf aufmerksam gemacht, dass der Übersetzer stets in seinem eigenen Horizont steht, in den er das Produkt seiner übersetzerischen Bemühungen einordnen muss. Ein bloßes Übertragen des Textinhaltes von der Quell- in die Zielsprache ist daher nicht möglich. Der Übersetzer muss sich entscheiden, ob er den notwendigerweise fremdartigen Text an die eigene Sprache angleicht und dessen Fremdartigkeit so zu verdecken versucht, oder ob er diese Fremdartigkeit gerade mit den Mitteln der eigenen Sprache nachbilden möchte. Beide Verfahren sind legitim, eine Entscheidung, welche Version „näher“ am Original ist, lässt sich nicht allein durch Verweis auf die Textgrundlage fällen.

Zur Frage der grundsätzlichen Übersetzbarkeit, also der Möglichkeit einer „Inhaltsübertragung“, vertritt etwa Quine die These von der Unbestimmtheit der Übersetzung[1], die besagt, dass zwischen mehreren möglichen Übersetzungsvarianten keine objektive Rangfolge festgelegt werden kann und dass Sprache im Allgemeinen stets nur im Kontext der Erfahrung interpretierbar ist.

Sowohl in der Translatologie als auch in der Übersetzungspraxis wird von einer grundsätzlichen Übersetzbarkeit zwischen natürlichen Sprachen ausgegangen, die sich zumindest auf den propositionalen Gehalt einer Äußerung, wenn auch möglicherweise nicht auf jede konnotative Bedeutung erstreckt.

„[Es] zeigt sich, dass in natürlichen menschlichen Sprachen im Prinzip alles ausgedrückt werden kann. Wenn es für bestimmte Begriffe oder Konzepte keine eigenen Lexeme gibt, so können sie auf andere Weise ausgedrückt werden, durch morphologische Strukturen oder Umschreibung, Paraphrase bzw. Rückgriff auf andere Konzepte“[2].

In der Sprachphilosophie ist das Problem der Übersetzung aufgrund der These von Interesse, dass sich das Wesen von Sprache, Bedeutung und Sinn gerade beim Übergang von einer Sprache in eine andere ergründen lässt.

Literarische Übersetzung

Die literarische Übersetzung ist die wahrscheinlich bekannteste bzw. in der Öffentlichkeit meistdiskutierte Erscheinungsform des Übersetzens, macht jedoch nur einen geringen Anteil des Übersetzungsmarktes aus. Im Vergleich zu Übersetzern von Gebrauchstexten erzielen literarische Übersetzer in der Regel ein deutlich geringeres Einkommen, weshalb die Entscheidung für diesen Beruf wohl in den meisten Fällen in der persönlichen Begeisterung für Literatur bzw. für eine bestimmte Sprache und Kultur begründet liegt.

Literarische Übersetzungen spielten und spielen eine bedeutende Rolle für den interkulturellen Austausch, das Bild anderer Kulturen in einer bestimmten Sprachgemeinschaft und die Entwicklung nationaler Kultur und Identität. Ein bekanntes Beispiel für die Bedeutung der Auseinandersetzung mit fremden Literaturen ist die Epoche der deutschen Romantik, in der, u. a. durch August Wilhelm von Schlegel, Dorothea und Ludwig Tieck auch heute noch viel genutzte Übersetzungen von Werken europäischer Schriftsteller wie Shakespeare oder Cervantes entstanden.

Siehe auch Kategorie:Übersetzung (Literatur).

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) förderte zu diesem Thema an der Universität Göttingen den Sonderforschungsbereich 309 „Die Literarische Übersetzung“ (abgeschlossen 1996).

Normen für den Übersetzungsprozess

DIN 2345

Im April 1998 wurde die „DIN 2345 Übersetzungsaufträge“ vom Deutschen Institut für Normung herausgegeben. In dieser Norm bezogen sich die Anforderungen für Übersetzungsaufträge auf folgende Punkte:

  • Verwendungszweck der Übersetzung
  • Ausgangstext
  • Zusammenarbeit zwischen den am Übersetzungsauftrag Beteiligten
  • Auswahl des Übersetzers
  • Ablauforganisation
  • Zieltext (Übersetzung)
  • Prüfung von Übersetzungen

EN-15038:2006

Die DIN 2345 ist jetzt durch die am 1. August 2006 in Kraft getretene DIN EN 15038 „Übersetzungs-Dienstleistungen - Dienstleistungsanforderungen“ abgelöst worden. Dieser zufolge erstrecken sich die neue strukturellen Anforderungen an einen Übersetzungsdienstleister auf:

  • Zweck und Einsatzbereich der Übersetzung
  • Dokumentationsanforderungen
  • Nachweis der benötigten Kompetenzen
  • Neue Projektrollen und deren Funktionen in Bezug auf den Zweck der Übersetzung (Klient, Projektmanager, Übersetzer, Korrektor, Fachprüfer, Fahnenprüfer und Freigabeprüfer)
  • die personellen und technischen Ressourcen
  • das Qualitäts- und Projektmanagement
  • die vertraglichen Rahmenbedingungen
  • die Arbeitsprozesse und
  • evtl. angebotene zusätzliche Dienstleistungen.

Übersetzungsdienstleister können sich mittels einer Konformitätserklärung verpflichten, die neue Norm einzuhalten, und sich bei der DIN CERTCO Gesellschaft für Konformitätsbewertung mbH registrieren lassen. Den Auftraggebern soll insbesondere der Einsatz des international anerkannten DIN EN-Verbandszeichens eine europaweite Orientierung bei der Suche nach qualifizierten Übersetzern ermöglichen. In der - kaufmännisch und juristisch etwas unterentwickelten - Übersetzungsbranche ist allerdings umstritten (Quellenangabe der unterschiedlichen Positionen fehlt), ob die neue Norm eine Verbesserung gegenüber der DIN 2345 darstellt und die darin festgelegten Kriterien tatsächlich für eine Erhöhung der Qualität von Übersetzungen sorgen können.

Pro

Kontra


Projekt- und Risikomanagement in EN-15038:2006

Siehe

Qualitätsmanagement in EN-15038:2006

Qualitätsmanagement strebt eigentlich eine Senkung von Un-Qualitätskosten an (z.B. verursacht durch Lücken im Prozessmanagement, Kommunikation, Anforderungsmanagement, Projektmanagement, Terminologie, Stilrichtlinien und vieles mehr etc.; der Vielfalt und das Potential an Lücken und fehlender Prozessbeherrschung mit anschliessenden Un-Qualitätskosten ist auf der englischen Seite zu lesen Translation Problems). Erst in der Folge bewirkt eine Senkung dieser Un-Qualitätskosten eine gleichzeitige Erhöhung von Qualität. Aus weniger Un-Qualitätskosten, mehr Qualität...die japanische Industriestrategie.

Siehe auch:

Kenntnisse der Industriegeschichte (siehe Kaizen, Toyota-Produktionssystem, TQM, Lean Production, Lean Management, MIT Study 1990) und den Grundbegriffen von Qualitätsmanagement bringen Licht in die Diskussion.

Vertragsmanagement in EN-15038:2006

EN-15038:2006 definiert "Zweck und Einsatzbereich (use (law)) der Übersetzung", sprich "causa finalis (das "was")", als höherrangiges Vertragsprinzip und Hauptziel for Detailspezifikationen eines Projektarbeitspaketes; der Norm behandelt das Prinzip "causa efficiens (das "wie")" als niederrangiges Prinzip. Somit werden Vertragsanforderungen aus juristischer und zivilrechtlicher Sicht (Werkvertrag, Civil Law) korrekt definiert, was aus linguistischer Sicht häufig missverstanden wird.

Schon in der Vorgängernorm DIN 2345 wurde das "was" höherrangiger als das "wie" behandelt (DIN 2345 4.3.2 Verwendung von Übersetzungen: Der Auftraggeber muß dem Übersetzer den Verwendungszweck der Übersetzung nennen und darf die Übersetzung nur zu dem vorgesehenen Zweck verwenden).

Die juristische Gewichtung dieser Tatbestand und die signifikante Wirkung von Qualitätsmanagement wird an dem Beitrag Werkvertrag versus Dienstvertrag (Teil 1 und 2) klarer.

EN-15038:2006 geht dann weiter und definiert Rollen und Funktionen bei der Projektzuweisung, dabei sind die Funktionen direkt mit dem Zweck verbunden.

Siehe auch:

ASTM F Standard Guide for Quality Assurance in Translation

Siehe

Computerunterstützte und maschinelle Übersetzung

Ausführliche Informationen unter Maschinelle Übersetzung und Computerunterstützte Übersetzung.

Die Maschinelle Übersetzung (MÜ oder MT) ist der Versuch, ohne menschliche Mithilfe mittels eines Computerprogrammes Übersetzungen automatisch durchzuführen. Die Textqualität solcher computererzeugten Übersetzungen reicht aber bisher an Humanübersetzungen nicht heran. Lediglich formal stark eingeschränkte Texte wie z. B. Wettervorhersagen lassen sich mit hoher Qualität maschinell übersetzen (ein System zur Übersetzung von Texten mit Wetterdaten ist in Kanada im Einsatz).

Als Zwischenlösung verstehen sich HAMT-Systeme (Human Aided Machine Translation, maschinelle Übersetzung mit menschlicher Unterstützung), bei denen einem menschlichen Bediener die Möglichkeit gegeben wird, während des Übersetzungsvorgangs auftretende Probleme zu klären.

Auch für menschliche Übersetzer gibt es wertvolle technische Hilfsmittel. Zu den am häufigsten eingesetzten Werkzeugen gehören Terminologiedatenbanken sowie Übersetzungsspeicher, die in einem zu übersetzenden Text Formulierungen automatisch erkennen, die schon einmal übersetzt und gespeichert wurden, und die die gespeicherte Übersetzung dann zur Übernahme vorschlagen. Auch das Internet hat zur Verbesserung der Übersetzungsqualität beigetragen, da ein Übersetzer mit seiner Hilfe sehr viel schneller überprüfen kann, ob eine Formulierung in der Zielsprache möglich und/oder in der jeweiligen Textsorte üblich ist. Auch die Informationsrecherche wird durch das Internet wesentlich erleichtert.

Urheberrecht

Übersetzungen und andere Bearbeitungen eines Werkes, die persönliche geistige Schöpfungen des Bearbeiters sind, werden unbeschadet des Urheberrechts am bearbeiteten Werk wie selbständige Werke geschützt.

Siehe auch

Literatur

  • Apel, Friedmar; Kopetzki, Annette: Literarische Übersetzung. J. B. Metzler, Stuttgart. ISBN
  • Koller, Werner: Einführung in die Übersetzungswissenschaft. Quelle und Meyer, Heidelberg/Wiesbaden 1992.
  • Macheiner, Judith: Übersetzen, Ein Vademecum, ISBN .
  • Muegge, Uwe: Translation Contract. A Standards-Based Model Solution, ISBN .
  • Nord, Christiane: Textanalyse und Übersetzen: Theoretische Grundlagen, Methode und didaktische Anwendung einer übersetzungsrelevanten Textanalyse. Groos, Heidelberg 1995.
  • Snell-Hornby, Mary (Hrsg.): Übersetzungswissenschaft – Eine Neuorientierung. Zur Integrierung von Theorie und Praxis. Francke, Tübingen/Basel 1994.
  • Snell-Hornby, Mary et al.: Handbuch Translation. Stauffenburg, Tübingen 1999, ISBN .

Einzelnachweise

  1. Quine, Willard Van Orman: Translation and Meaning, § 16. Zitiert nach Wunderlich: Arbeitsbuch Semantik. 2. Aufl. 1991, S. 19.
  2. Dürr/Schlobinski: Deskriptive Linguistik. 2006, S. 174.