Huttwil

Huttwil
Wappen von Huttwil
Staat:	Schweiz Schweiz
Kanton:	#}} [[|]] ()
Bezirk:	Trachselwaldw
BFS-Nr.:	0954i1f4
Postleitzahl:	4950
Koordinaten:	631219 / 21849047.1166647.850001638
Höhe:	638 m ü. M.
Fläche:	17,3 km²
Einwohner:	Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl ()
Einwohnerdichte:	272 Einw. pro km²
Website:	www.huttwil.ch
Karte
Karte von Huttwil fw{www

Huttwil ist eine politische Gemeinde im Amtsbezirk Trachselwald des Kantons Bern in der Schweiz. Das "Blumenstädtchen" liegt im unteren Emmental zwischen Eriswil, Wyssachen, Dürrenroth und Walterswil.

Gemeinderatspräsidentin ist Therese Löffel-Bühler (FDP). Als Stadtpräsident amtet Ulrich Anliker (FDP).

Wirtschaft

Huttwil verfügt traditionell über eine sehr ausgeprägt Gewerbestruktur. Über Jahrzehnte waren namhafte Möbelfabrikanten im Ort ansässig. Diese Unternehmungen sind Ende der 90er-Jahre allesamt Konurs gegangen. Damals verlor die Region Huttwil mehrere hundert Arbeitsplätze innert weniger Wochen. Heute finden wir im Städtchen Betriebe folgender Branchen: Textil, Bau, Lebensmittel, Grafik, diverse Handwerker, Transporte, Maschinen und seit einigen Jahren wieder Möbel. In Huttwil existieren 23 Gastronomie-Betriebe. Somit entfällt auf rund 200 Einwohner ein Restaurant. Dieser Wert dürfte rekordverdächtig hoch sein.

Folgende überregional bekannte Unternehmungen haben einen Sitz in Huttwil:

• JOWA AG (ehemals Walter Leuenberger AG); Teigwaren- und Senffabrik, heute ein Betrieb der MIGROS
• NOVEX AG (Hersteller von Schulmöbeln)
• Nyffenegger Storenfabrik AG (Hersteller von Storensystemen)
• Wollspinnerei Huttwil AG (Hersteller von Flachgarnen für die Teppich-Industrie)
• Spycher-Handwerk AG (führender Wollverarbeitungsbetrieb der Schweiz)
• Lanz Transport AG (nationale/internationale Transporte)

Verkehr

Huttwil ist in rund 16 km ab Langenthal, rund 16 km von Sumiswald und rund 25 km von Sursee über die Kantonsstrassen erreichbar. Huttwil liegt fernab von Autobahnen, weshalb in den letzten Jahren die Standortattraktivität des Ortes massiv abnahm. Die Tatsache, dass die Autobahnauffahrten von Sursee (25 km), Dagmersellen (20 km), Niederbipp (25 km) und Kirchberg (25 km) relativ weit entfernt sind, hindert gewisse Unternehmungen daran, in Huttwil zu investieren. Hingegen bietet der Ort die Besonderheit, dass die grossen deutschschweizer Städte Bern, Luzern, Zürich und Basel alle ungefähr gleich weit entfernt liegen und somit in ähnlicher Zeit erreicht werden können (Fahrzeit nach Luzern und Bern rund 45 min, nach Basel und Zürich rund 60 min).

In Huttwil hat die Eisenbahn eine lange Tradition: Über Jahrzehnte hatten die Vereinigten Huttwil Bahnen (VHB) in Huttwil ihren Hauptsitz. Diese Bahnlinien werden mittlerweile von der BLS AG betrieben. Huttwil ist eine Station an der Bahnlinie Langenthal-Huttwil-Wolhusen-Luzern sowie an der Linie Burgdorf-Ramsei-Huttwil. Über die letztgenannte Linie wurde in den letzten Jahren häufig diskutiert. Im Jahre 2006 wurde beschlossen, die Linie nur noch bis zur Station Weier i.E. zu betrieben und das letzte Teilstück (rund 9 km) mit Bussen zu befahren. Somit wurde Huttwil von der Berner S-Bahn-Linie und von den direkten Verbindungen in die Hauptstadt abgeschnitten. In der Bevölkerung regte sich, bis heute erfolglosen, aber massiven Widerstand gegen diese Erneuerung.

Schulen und Bildung

Huttwil stellt seit jeher das Zentrum des unteren Emmentals und des oberen Langetentals dar. Dies schlägt sich auch auf die Huttwiler Bildungslandschaft nieder: Der Ort verfügt über drei Primar- und Realschulen sowie eine Sekundarschule (Hofmatt) für die Gemeinden Huttwil, Eriswil, Wyssachen, Gondiswil, Dürrenroth sowie Teile von Rohrbachgraben. Die Kaufmännische Berufsschule wird als Filialbetrieb der KBS Langenthal im Berufsschulhaus geführt. Pro Lehrjahr geniesst je eine Klasse den Unterricht in Huttwil. Weiter werden Klassen des 10. Schuljahres im Berufsschulhaus geführt. In Schwarzenbach bei Huttwil gibt es ausserdem die Heilpädagogische Sonderschule sowie Kleinklassen.

Die Musikschule Huttwil setzt sich seit Jahrzehnten für die musikalische und instrumentale Ausbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein.

Sport und Infrastruktur

Der Ort verfügt über zahlreiche Freizeiteinrichtungen. Zu den wichtigsten gehören das Schwimmbad Huttwil, die drei Turnhallen und Sportanlagen sowie das Nationale Sport- und Kulturzentrum (NSZ) im Ortsteil Schwarzenbach. Das NSZ umfasst ein Eisstadion mit rund 4500 Sitz- und Stehplätzen, eine Ausseneisbahn, eine Leichtathletik-Anlage mit Flutlichtbeleuchtung, Rundbahn und Rasen, Fussballplätze, ein Restaurant, ein Sportfachgeschäft, diverse Seminar- und Kursräume, eine 3-fach-Turnhalle (polyvalent benützbar) sowie zwei Unterkunftsgebäube. Das NSZ gehört zu den wichtigsten Wirtschaftspfeilern Huttwils sowie der ganzen Region.

Im Jahre 2006 wurden erstmals die finanziellen Probleme des NSZ publik. Obwohl die Anlagen seit Jahren praktisch zu 100 % ausgelastet sind, hat das NSZ einen Schuldenberg in zweistelliger Millionenhöhe. Dies sind fast ausschliessliech Altlasten, die vom Bau des Zentrums herrühren: Das NSZ wurde damals als Genossenschaft zu rund 98 % fremdfinanziert. Jürg Schürch, der Geschäftsführer und Gründer des Zentrums, musste anfangs 2007 Nachlassstundung beantragen. Der eingesetzte Verwalter sucht zur Zeit nach möglichen Investoren, die bereit sind, das Zentrum finanziell zu retten. Anderenfalls wäre denkbar, das NSZ Konkurs gehen zu lassen, um es dann schuldenfrei aus der Konkursmasse kaufen zu können. Aus wirtschaftlicher Sicht ist die zweite auch die sinnvollere Variante. Der Betrieb des NSZ und die Beschäftigung des Personals wurde zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt. Im Jahr 2007 sind die Anlagen zum ersten Mal in der Geschichte zu 100 % ausgelastet.

Der Verein Kadetten Huttwil bietet Kindern und Jugendlichen aus Huttwil und Region eine umfangreiche Auswahl an Sport- und Musikfächern an, die wahlweise besucht werden können. Zur Zeit machen von diesen Schulsport- und Musikangeboten über 200 Personen teil. Die Leitung der Sportfächer sowie der Kadettenmusik erfolgt durch ehrenamtlich tätigen, fachkundigen Leitern.

Aktuelles

Am Freitag, 8. Juni 2007 wurde das Städtchen Huttwil sowie die angrenzende Gemeinde Eriswil von schweren Unwettern heimgesucht. Bei heftigen Gewittern und starken Regenfällen traten die Bäche der Region, insbesondere die Langete, über die Ufer und richteten massive Schäden an. Die gesamte Schadenssumme wird auf CHF 40 - 50 Mio. geschätzt. Ausserdem verloren drei Personen in den beiden Gemeinden das Leben. Die Non-Profit-Organisation "Glückskette", die bereits vor sieben Jahren für das teilweise verschüttete Bergdorf Gondo Geld sammelte, organisierte eine sofortige Spendenaktion. Die Aufräum- und Sanierungsarbeiten werden Monate dauern. Ein regionaler Krisenstab versuchte in den Tagen nach der Katastrophe, die allgemeine Lage möglichst rasch zu kontrollieren und Panik unter der Bevölkerung zu vermeiden.

Trotz Trauer über die Verstorbenen und Angst vor erneuten Unwettern entschied sich das Organisationskomitee, das 44. Bernisch Kantonale Jodlerfest vom 15. - 17. Juni 2007 durchzuführen. Gegen 50'000 Besucherinnen und Besucher waren im Städtchen zu Gast.

Weblinks

• Offizielle Website der Gemeinde Huttwil
• {{{Autor}}}: Huttwil. In: Historisches Lexikon der Schweiz.