National Hockey League
Die National Hockey League (NHL) (im französischsprachigen Teil Kanadas auch «Ligue nationale de hockey» (LNH)) ist die seit 1917 bestehende Eishockey-Profiliga in Nordamerika.
Von den insgesamt 30 Teams sind sechs in Kanada und 24 in den USA beheimatet. Die Siegertrophäe für den Saisongewinner, der nach der regulären Saison in den Playoffs nach dem Modus Best of seven ermittelt wird, ist der Stanley Cup. Titelträger der Saison 2006/07 ist das Team der Anaheim Ducks. Gestiftet wurde der Stanley Cup 1892 vom damaligen Generalgouverneur von Kanada, Lord Stanley. Die Namen aller teilnehmenden Spieler, Trainer und Manager der Siegermannschaft der Finalspiele werden auf den Pokal graviert. Außerdem darf jeder Spieler des Siegerteams den Pokal für einen Tag behalten. Ursprünglich war der Stanley Cup ein Wanderpokal, der zwischen den Siegern mehrerer Ligen ausgespielt wurde. Seit 1927 wird er ausschließlich dem Sieger der NHL verliehen.
Die NHL ist sehr eng mit der American Hockey League (AHL) und der East Coast Hockey League (ECHL) verzahnt, so sind die Teams der NHL mit Mannschaften dieser Ligen verbunden, als sogenannte Farmteams. Viele Spieler, die im NHL Entry Draft von den NHL-Franchises gezogen werden, spielen zuerst oft in der AHL, um so Spielpraxis und Erfahrung zu sammeln. Der Entry Draft ist die in der NHL übliche Veranstaltung, bei der sich die Clubs die Rechte an Nachwuchsspielern sichern können. Dieser Mechanismus soll dazu dienen, junge Talente möglichst gleichmäßig auf die Teams zu verteilen. Vorlage:Navigationsleiste Entwicklung der NHL
Geschichte der NHL
Die frühen Jahre (1917–1942)
Ausgangslage und Gründung
1917 war das nordamerikanische Eishockey noch in regionale Gruppen unterteilt. Durch die Eishockey-Hochburgen Montreal und Toronto war die höchste Liga im Osten Kanadas, die National Hockey Association, die stärkste Liga Nordamerikas. Seit 1883 war es nur drei Teams, die nicht aus dieser Region kamen, gelungen, den Stanley Cup zu gewinnen. Doch in der NHA gab es Unstimmigkeiten, da man den Besitzer der Toronto Blueshirts, Edward J. Livingstone, ausschließen wollte. So schlossen sich am 22. November 1917 die Verantwortlichen der Montreal Canadiens, Montreal Wanderers, Ottawa Senators und Quebec Bulldogs zusammen und gründeten die NHL. Als fünftes Team schlossen sich die Toronto Arenas, die sich später in Maple Leafs umbenannten, an.

Das Eishockey der damaligen Zeit ist nur schwer mit den heutigen zu vergleichen. Außer in Toronto wurde noch überall auf Natureis gespielt. Die Spieler und auch die Torhüter trugen keine Helme. Es durften nur Rückpässe gespielt werden. Jeder offensive Pass war verboten. Ein Team hatte meist nur ca. 10 Spieler im Kader, sodass die Stars oft fast die gesamten 60 Minuten auf dem Eis waren. Mit Gründung der NHL wurde den Torhütern erstmals erlaubt, sich zur Abwehr auf die Knie fallen zu lassen, und denn Puck mit der Hand zu fassen. In anderen Ligen wurde zu dieser Zeit teilweise noch mit dem sechsten Feldspieler, dem sogenannten Rover, gespielt.
Die ersten Jahre
Zur ersten Saison entschied sich Québec vorerst gegen eine Teilnahme am Spielbetrieb und so wurden die Spieler der Bulldogs auf die anderen Teams aufgeteilt. Am 19. Dezember 1917 wurde der erste Spieltag angesetzt. Geplant war eine Spielzeit in zwei Hälften. In jeder Hälfte sollten alle Teams je zwei Heim- und zwei Auswärtsspiele gegen jedes andere Team bestreiten. Das beste Team der ersten und der zweiten Hälfte sollten dann gegeneinander den NHL-Champion und Teilnehmer an den Stanley-Cup-Finalspielen ausspielen. Nachdem die Halle der Montreal Wanderers bereits nach sechs Spielen abbrannte, zog sich das Team aus dem Spielbetrieb zurück. Die Saison wurde mit drei Teams zu Ende gespielt. Die Toronto Arenas konnten die Playoffs, die in zwei Spielen ausgetragen wurden, auf Grund des besseren Torverhältnisses durchsetzen und gewannen als Vertreter des NHL auch den Stanley Cup.
In der zweiten Spielzeit wurden die Playoffs erstmals nach dem Modus „Best of Seven“ ausgespielt. Die Finalserie stand jedoch unter einem schlechten Stern, da fünf Spieler der Montreals Canadiens an der spanischen Grippe erkrankten. Die Serie wurde nach vier Spielen am 1. April abgebrochen, fünf Tage später starb Montreals Verteidiger „Bad“ Joe Hall im Seattle Columbus Sanatorium an den Folgen der Erkrankung. Zur dritten Saison nahmen dann die Quebec Bulldogs erstmals am Spielbetrieb teil. Die Arenas wurden in Toronto St. Patricks umbenannt. Da Ottawa beide Hälften für sich entscheiden konnte, wurde auf eine Finalserie verzichtet. In der Saison 1920/21 wurde erstmals ein Team verkauft. Aus den Quebec Bulldogs wurden die Hamilton Tigers. Ab der Saison 1921/22 wurde eine zusammenhängende reguläre Saison gespielt. Zu Anfang war der Tabellenerste automatisch für das Stanley-Cup-Finale qualifiziert, ab der Saison 1923/24 wurde dann die Finalserie der Liga zwischen den beiden ersten Teams ausgetragen. Frank Nighbor war der erste Gewinner der Hart Trophy, die als erste individuelle Trophäe in der NHL eingeführt wurde. In dieser Zeit kam es auch zu den ersten Übertragungen von Eishockeyspielen im Radio.
Das erste US-amerikanische Team in der NHL
Zur Saison 1924/25 entschied die NHL, dass man sich von vier auf acht Teams erweitern wollte. Neben den Montreal Maroons nahm mit den Boston Bruins erstmals auch ein Team aus den Vereinigten Staaten am Spielbetrieb teil. Für die darauffolgende Saison sagte man auch New York und Pittsburgh ein Franchise zu. Doch bevor die weiteren Mannschaften der Liga beitraten, kam es zu einem Eklat. Man hatte durch die beiden neuen Teams den Spielplan von 24 auf 30 Spiele erweitert, wodurch die Spieler der Hamilton Tigers eine Gehaltsanpassung von 200 US-Dollar forderten, die man ihnen jedoch nicht zahlte. Daher verweigerte das Team die Teilnahme am Stanley-Cup-Finale. Stellvertretend wurde die NHL durch die Canadiens vertreten, die den Titel gegen die Victoria Cougars aber nicht gewinnen konnten. Es war die einzige Saison seit Bestehen der NHL in welcher man den Stanley-Cup-Sieger nicht stellen konnte. Hamilton wurde dafür aus der NHL ausgeschlossen. Ein Großteil der Tigers-Spieler wechselte zur Saison 1925/26 zu den New York Americans, die gemeinsam mit den Pittsburgh Pirates nun in der Liga spielten. Die steigende Popularität der Liga zeigte sich jedoch nicht nur in der steigenden Anzahl an Teams, auch die Gehälter zogen an. Die Topverdiener erhielten Gagen in Höge von bis zu 7.500 US-Dollar. Daher wurde erstmals eine Gehaltsobergrenze für Teams eingeführt. Pro Team, das damals um die zehn Spieler unterhielt, durften nicht mehr als 35.000 Dollar gezahlt werden.
Stanley Cup findet in der NHL seine Heimat
Grundlegende Änderungen brachte dann die Saison 1926/27. Nach der Auflösung der Ligen im Westen Kanadas wurde entschieden, dass der Stanley Cup nur noch in der NHL ausgespielt werden sollte. Mit drei weiteren Teams aus den Vereinigten Staaten, den New York Rangers, Chicago Blackhawks und Detroit Cougars kamen nur noch vier der zehn Teams aus Kanada. Auch das Team aus Toronto hätte in die Vereinigten Staaten nach Philadelphia verkauft werden sollen, aber eine Gruppe um Conn Smythe übernahm das Team und benannte es in Maple Leafs um. Erstmals spielte man in zwei Gruppen, sogenannten Divisions. In der Canadian Division spielten die vier kanadischen Teams und die New York Americans. Die weiteren fünf Teams spielten in der American Division. In der Saison 1927/28 waren die Rangers auch gleich das erste US-amerikanische NHL-Team, das den Stanley Cup gewinnen konnte. Die folgende Spielzeit 1928/29 stand dann ganz im Zeichen der Torhüter. In den 220 Spielen kam es zu 120 Shutouts. Es fielen durchschnittlich nur 2,9 Tore pro Spiel. Die NHL griff mit einer Regeländerung ein: Ab der Saison 1929/30 waren Pässe nach vorne, jedoch nicht über eine der beiden blauen Linien erlaubt. Der Toreschnitt stieg auf 5,6 an und es gab nur noch 26 Shutouts. Im selben Jahr spielte Clint Benedict als erster Torwart mit Maske. Der regelmäßige Spielerwechsel fand auch in den Regeln Berücksichtigung. Statt zwölf durften nun 15 Spieler im Kader stehen.

Krisenjahre
Während die NHL in den vergangenen Jahren stets gewachsen war, traten mit dem Unzug der Pittsburgh Pirates, die zum Spieljahr 1930/31 als Philadelphia Quakers spielten, die ersten Probleme auf. Nur den Namen tauschte das Team in Detroit. Aus den Cougars wurden die Falcons. Zur folgenden Saison trat das Team aus Philadelphia schon nicht mehr an und auch die Ottawa Senators nahmen für ein Jahr eine Auszeit. Trotz der Krise wurde in Toronto der Maple Leaf Garden, der damals 13.233 Zuschauern Platz bot, neu eröffnet. Der Verkauf der Detroit Falcons vor der Saison 1932/33 zog keinen Umzug nach sich. Hier wurde nur das Team in Detroit Red Wings umbenannt. In allen Stadien musste eine gut sichtbare Uhr angebracht werden, auf der die Spielzeit abzulesen war. In diesem Jahr wählte man erstmals den „Rookie of the Year“, der mit der Calder Memorial Trophy ausgezeichnet wurde. Ein Foul von Eddie Shore an Ace Bailey, das diesen lebensgefährlich verletzte, war Auslöser für das erste NHL-All-Star-Spiel, das am 14. Februar 1934 in Toronto ausgetragen wurde. Bailey erhielt die Erlöse aus diesem Spiel. Ottawa hatte sich von seinen finanziellen Schwierigkeiten nicht erholen können, spielte in der Saison 1934/35 als St. Louis Eagles und gab ein Jahr später auf. Auch die Montreal Canadiens waren in der Saison 1935/36 schon auf dem Weg nach Cleveland, doch drei Geschäftsleute aus Montreal kauften das Team und beließen es in der Stadt. Nach vielen Jahren der Diskussion wurde die Icing-Regel eingeführt. Nur noch sieben Teams traten zur Spielzeit 1938/39 an. Die Montreal Maroons hatten die Spielbetrieb aus finanziellen Gründen eingestellt, wodurch wieder in einer gemeinsamen Gruppe gespielt wurde. Ab 1940 wurde festgelegt, dass in den Drittelpausen das Spielfeld mit Wasser abzuziehen ist.
Als auch noch die New York/Brooklyn Americans wegen Streitigkeiten um Eiszeit im Madison Square Garden nach der Saison 1941/42den Spielbetrieb aufgaben, begann die Ära der Original Six mit sechs Franchises, die auch heute noch existieren und der National Hockey League angehören.
Bekannte Spieler der frühen Jahre
(aktive Zeit und Position in Klammern)
|
|
|
|
Die Jahre der Original Six (1943–1966)
Nachdem in den ersten Jahren zwischen drei und zehn Teams in der NHL spielten, hatte man mit den Boston Bruins, Chicago Black Hawks, Detroit Red Wings, New York Rangers, Montreal Canadiens und Toronto Maple Leafs für 25 Jahre eine unveränderte Besetzung. Auch der Modus für die Playoffs blieb unverändert. Der Erste nach der regulären Saison spielte gegen den Dritten und der Zweite traf auf den Vierten. Die beiden Sieger der Serien spielten den Gewinner des Stanley Cup aus.
Die Spuren des Zweiten Weltkriegs
Der Zweite Weltkrieg ging auch an der NHL nicht spurlos vorbei. So verließ die beste Sturmreihe der Boston Bruins, die Kraut Line, das Team um für ihr Vaterland zu kämpfen. Besonders hart wurden die New York Rangers getroffen, denen zu Beginn der Saison 1943/44 nur sechs Spieler des Vorjahreskaders zur Verfügung standen, sodass sogar ihr Trainer Frank Boucher seine Schlittschuhe wieder anzog. Doch auch sein Einsatz konnte nicht verhindern, dass man nur sechs Spiele in der Saison gewinnen konnte. Insgesamt waren es 80 Spieler, die in den Krieg gezogen waren.
Eine neue Regel wurde mit Beginn dieser Ära eingeführt, die man heute als die Moderne Ära bezeichnet. In der Mitte des Spielfelds wurde eine rote Mittellinie eingeführt. Bis dahin war es den Spielern nicht erlaubt den Puck aus der eigenen Verteidigungszone zu passen. Der Puck musste immer von einem Spieler über diese Linie geführt werden. Hieran versuchten die Gegner das verteidigende Team zu hindern. Mit Einführung der Mittellinie waren Pässe aus der Defensivzone erlaubt, wenn diese vor der Mittellinie angenommen wurden. Diese Regeländerung hatte einen massiven Einfluss auf das gesamte Spiel. Auch der Schnitt an Toren, die während eines Spiels erzielt wurden, erhöhte sich von 7,1 auf 8,1.

Man hatte mit Beginn der Original-Six-Jahre den Spielplan auf 50 Spiele pro Team angepasst und in der zweiten Saison dieser Zeit 1944/45 gelang es Maurice Richard als erstem Spieler in der NHL 50 Tore in 50 Spielen zu erzielen. Mit dem Ende des Krieges bekam die NHL dann auch zum Spieljahr 1945/46 einen qualitativen Schub, da eine Reihe von Stars nun wieder in die Liga zurückkehrten. Die NHL eröffnete die Hockey Hall of Fame und nahm ihre ersten zwölf Mitglieder auf. Zur Saison 1946/47 passte man den Spielplan nun auf 60 Spiele pro Team an.
Ein Wettskandal erschütterte die NHL in der Spielzeit 1947/48. Je ein Spieler der Bruins und der Rangers sollen hierbei Kontakte zu einem zwielichtigen Buchmacher gehabt haben. Es konnte jedoch nicht festgestellt werden, dass ein bestimmtes Spiel verschoben wurde. Die NHL spielte auch ihr erstes reguläres All-Star-Spiel. Bisher wurden diese Spiele immer nur als Benefiz-Spiele veranstaltet. Die Toronto Maple Leafs dominierten das Ende der 40er Jahre und holten dreimal in Folge den Stanley Cup.
Dominierende Canadiens
Am Anfang der fünfziger Jahre waren die Detroit Red Wings das Top-Team der Liga. Wie schon in den vergangenen Jahren so blieb es auch in den 50ern, dass man meist die Chicago Black Hawks und die New York Rangers am Ende der Tabelle finden konnte. In den 15 Jahren vom Beginn der Original-Six-Ära bis 1957 belegte immer eines der beiden Teams den letzten Platz. Acht mal bildeten beide gemeinsam das Ende der Liga.
Zur Saison 1949/50 wurde neuerlich der Spielplan erweitert. 70 Spiele war nun die neue Marke für eine Saison. Erstmal wurde in allen Stadien das Kunsteis, das bis dahin seine natürliche Farbe innehatte, weiß angestrichen. Auch die Trikotwahl wurde in dieser Zeit einheitlich geregelt. Ab der Saison 1951/52 spielte das Heimteam immer in Trikots mit einer weißen Grundfarbe. Am Ende des Jahres 1952 setzte sich die NHL auch im kanadischen Fernsehen durch. Anfangs befürchtete man noch starke Rückgänge bei den Zuschauerzahlen. Mit Bostons Art Ross und Torontos Conn Smythe traten 1954 zwei der ganz großen Funktionäre von ihren Ämtern zurück und setzten sich zur Ruhe. Doch nicht nur neue Köpfe, sondern auch neue Technik veränderte die NHL nachhaltig. In Toronto wurde erstmals eine von Frank J. Zamboni erfundene Eismaschine eingesetzt, um in den Drittelpausen das Eis aufzubereiten.
Der Stanley-Cup-Gewinn der Montreal Canadiens in der Saison 1955/56 war der Beginn einer unvergleichlichen Erfolgsserie des Teams. Die Habs, so der Spitzname der Canadiens, dominierten die Liga und vor allem im Überzahlspiel schien es kein Mittel gegen die Mannschaft aus Montreal zu geben. Nachdem sie während einer 2-Minuten-Strafe oft mehrere Tore erzielte, wurde die Strafzeitregelung angepasst, dass ein Spieler nach einem Gegentor von der Strafbank zurückkommen durfte. Montreal war trotzdem nicht zu stoppen und gewann den Stanley Cup fünf Mal in Folge.
Ted Lindsay, einer der Starspieler der Red Wings, sorgte in dieser Zeit abseits des Spielfelds für Aufregung. Er versammelte einige Spieler hinter sich und trieb die Gründung einer Spielergewerkschaft voran. Daraufhin trennte man sich in Detroit von Lindsay. In der Saison 1957/58 gab mit Willie O’Ree der erste farbige Spieler sein NHL-Debüt. Etwa 30 Jahre nach dem ersten Torwart der mit Maske ein Spiel bestritt, wurde der Torwart der Canadiens, Jacques Plante, durch eine Gesichtsverletzung zum Tragen einer Maske gezwungen. Dieses Mal setzte sich der Gesichtsschutz für Torhüter endgültig durch.
Die Liga vor dem großen Wandel
Dass irgendwann ein Team die Canadiens vom Thron stoßen würde war klar, doch dass dies den Chicago Black Hawks gelingen würde, hätten nur die Wenigsten gedacht. Um Glenn Hall, Bobby Hull und Stan Mikita hatte sich ein Team gebildet, das nach 23 Jahren den Cup wieder nach Chicago bringen konnte. Über 11.000 Zuschauer besuchten zu dieser Zeit im Schnitt die Spiele der regulären Saison, in den Playoffs kamen über 14.000.
Nach den erfolglosen 1950er Jahren konnten die Maple Leafs 1962 den Stanley Cup wieder einmal nach Toronto holen. In Detroit setzte sich General Manager Jack Adams nach 35 Jahren zur Ruhe. In der Saison 1964/65 kam mit Ulf Sterner der erste Spieler, der in Europa das Eishockeyspielen gelernt hatte, in die NHL.
Schon einige Zeit hatte sich die NHL mit dem Gedanken getragen, die Liga zu erweitern. Noch immer war man nur entlang der östlichen Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada vertreten. Am 9. Februar 1966 wurde beschlossen, dass man ab der Saison 1967/68 weitere sechs Teams aufnehmen werde. Die drei US-Städte, die bereits vor der Zeit der Original Six NHL-Teams beheimateten, St. Louis, Pittsburgh und Philadelphia, sollten das Kernland nach Süden erweitern, mit Minnesota dehnte man sich nach Westen aus und mit Los Angeles und Oakland wollte man auch an der Westküste den neuen Markt erschließen. Während sich die meisten Städte um die Aufnahme beworben hatten, kam St. Louis auf Drängen der Besitzer der Chicago Blackhawks, denen auch die St. Louis Arena gehörte, in die Liga. In Vancouver und Buffalo, die auch auf eine Berücksichtigung gehofft hatten, war die Enttäuschung jedoch sehr groß.
Die letzte Saison der Ära, 1966/67, brachte mit den Toronto Maple Leafs den ältesten Stanley-Cup-Sieger aller Zeiten. Im Schnitt waren die Spieler 31,4 Jahre alt. Den Chicago Blackhawks gelang es in diesem Jahr erstmals in ihrer Geschichte die reguläre Saison als Tabellenführer zu beenden.
Bekannte Spieler der Original-Six-Jahre
(aktive Zeit und Position in Klammern)
|
|
|
|
Die große Expansion (1967–1979)
Neue Teams und alte Hackordnung
In die Saison 1967/68 startete die NHL mit sechs neuen Teams. Während die „Original Six“-Teams in der Eastern Division spielten, kamen in der Western Division die Los Angeles Kings, Minnesota North Stars, California Seals, Philadelphia Flyers, Pittsburgh Penguins und St. Louis Blues hinzu. Bereits im November 1967 wurden die California Seals in Oakland Seals umbenannt. Auf tragische Weise waren die Seals auch an einem anderen Ereignis beteiligt. Bei einem Spiel gegen die North Stars am 13. Januar 1968 fiel Minnesotas Center Bill Masterton nach einem Check auf den Hinterkopf und erlag zwei Tage später seinen Verletzungen. Bis heute ist es der einzige Todesfall in der NHL, der direkt auf eine Verletzung in einem Spiel zurückzuführen ist. Als Folge entschieden sich zahlreiche Spieler einen Helm zu tragen, was bis dahin eher als unüblich galt. Nachdem im Stanley Cup immer die Sieger von Eastern und Western Division aufeinandertrafen, schafften es die St. Louis Blues in den ersten drei Jahren in die Finalserie einzuziehen. Der Rückhalt des Teams war der erfahrene Torwart Glenn Hall, der ab der zweiten Saison mit Jacques Plante noch hervorragende Unterstützung erhielt. Eine Chance gegen die alten Teams hatten die neuen jedoch noch nicht. Für Aufsehen sorgte ein junger Verteidiger bei den Boston Bruins. Bobby Orr revolutionierte mit seiner Spielweise die Rolle des offensiven Verteidigers. Als erster Verteidiger erreichte er über 100 Punkte in einer Saison und wurde Topscorer der gesamten Liga.
Zur Saison 1970/71 kamen auch noch die Buffalo Sabres und die Vancouver Canucks dazu. Beide Teams wurden in die Eastern Division mit den ehemaligen „Original Six“-Teams eingruppiert und taten sich anfangs mit der übermächtigen Konkurrenz schwer. Um zwei gleich große Divisions zu erhalten, wechselten die Chicago Blackhawks in die Western Division. Nachdem sie bereits die Vorsaison als bestes Team der regulären Saison abschließen konnten, dominierten sie auch die kommenden drei Jahre im Westen. In den ersten beiden Spielzeiten führten sie ihre Division mit 20 Punkten Vorsprung an. Die Oakland Seals nannten sich im Sommer 1970 in California Golden Seals um.
Gordie Howe, der mit seinem 700. Tor im Jahr 1968 einen Meilenstein setze, beendete als unangefochtener Rekordscorer nach der Saison 1971/72 genau wie Jean Béliveau seine Karriere.
Aufstieg der Expansion-Teams und Konkurrenz durch die WHA
Zum Anfang des Jahres 1971 starteten Bemühungen mit der World Hockey Association eine Konrurrenz zur NHL aus der Taufe zu heben. Anfangs wurde die Liga von der NHL nur belächelt, aber mit den neuen Teams, den Islanders, dem zweiten Team in New York, die zur Saison 1972/73 in der Eastern Division starteten und den Atlanta Flames, die zur selben Spielzeit als erstes NHL-Team im Südosten der USA in der Western Division antraten, vesuchte man der WHA den Markt streitig zu machen. Die WHA versuchte zum einen in Städten ohne NHL-Franchise wie Québec, Ottawa, Winnipeg und Edmonton in Kanada und Houston und Phoenix im Südwesten der USA Fuß zu fassen, zum anderen wollte man der NHL auch in renomierten Städten wie Chicago, Boston und Philadelphia die Stirn bieten. Spätestens mit der Verpflichtung einiger NHL-Stars wie Bobby Hull, Gerry Cheevers, Bernie Parent und Derek Sanderson wurde die WHA wirklich als Konkurrent ernst genommen. Als weiterer Schlag für die NHL feierte Gordie Howe sein Comeback in der WHA, wo er gemeinsam mit seinen beiden Söhnen Mark und Marty spielte.
In der Saison 1973/74 gewann mit den Philadelphia Flyers zum ersten Mal einer der neuen NHL-Klubs den Stanley Cup, die in der folgenden Spielzeit den Titel sogar verteidigen konnten. Da in diesem Jahr zwei neue Teams in die NHL hinzugekommen waren, wurde auch die Liga-Struktur angepasst. Die Prince of Wales Conference wurde in die nach dem Gründer der Boston Bruins benannte Adams Division mit den Boston Bruins, Buffalo Sabres, California Golden Seals und Toronto Maple Leafs, sowie die nach dem ehemaligen Besitzer der Detroit Red Wings benannte Norris Division mit den Detroit Red Wings, Los Angeles Kings, Montreal Canadiens, Pittsburgh Penguins und den neuen Washington Capitals aufgeteilt. Die nach dem damaligen NHL-Präsidenten Clarence Campbell benannte Campbell Conference war in die nach Lester Patrick, einem der Gründungsväter der New Yor Ranges, benannte Patrick Division mit den Atlanta Flames, New York Islanders, New York Rangers und Philadelphia Flyers, sowie die nach Conn Smythe, dem Gründer der Toronto Maple Leafs, benannte Smythe Division mit den Chicago Black Hawks, Minnesota North Stars, St. Louis Blues, Vancouver Canucks und den ebenfalls neuen Kansas City Scouts unterteilt.
In der WHA bekam en immer wieder Teams finanzielle Schwierigkeiten, doch auch in der NHL brachte die Saison 1976/77 zwei Umzüge mit sich. Bereits zwei Jahre nach Ihrer Gründung zog das Team aus Kansas City nach Denver und spielte dort als Colorado Rockies. Der andere Umzug war von kürzerer Dauer. Aus den California Golden Seals wurden für zwei Jahre die Cleveland Barons. Nach der Saison 1977/78 wurde das Team mit den Minnesota North Stars zusammengelegt.
Die Fusion mit der WHA
Die Probleme in der WHA wurden größer und schon im Juni 1977 verhandelte man mit der NHL über einen Zusammenschluss. Sechs der acht WHA-Franchises wollten in die NHL übertreten, doch die Verhandlungen scheiterten noch, ehe man 1978 erneut verhandelte. Mit inzwischen 17 NHL-Franchises wollte man drei zusätzliche aufnehmen. Ursprünglich sollten die New England Whalers und die Edmonton Oilers schon zur Saison 1978/79 der NHL beitreten, während die Winnipeg Jets noch ein Jahr warten sollten, bis ihre Halle an die damaligen NHL-Vorschriften und -Richtlinien angepasst war. Unklar war die Zukunft der Québec Nordiques, während man seitens der NHL definitiv kein Interesse an der Aufnahme der vier anderen WHA-Teams hatte. Doch eine Einigung konnte wiederum nicht erzielt werden. Die WHA verkündete, dass man sich auch eine Ausdehnung der Liga nach Europa vorstellen könnte, und so stand auch die NHL unter einem gewissen Druck, wobei einige Teams trotzdem meinten, man könnte den Kollaps der WHA abwarten. Die WHA-Teams hatten sich inzwischen mit zahlreichen hoffnungsvollen Junioren verstärkt. Unter ihnen stach vor allem der 17-jährige Wayne Gretzky heraus. Ihn wollte man um jeden Preis in die NHL holen. Eine Abstimmung am 8. März 1978 entschieden sich noch fünf Teams gegen eine Aufnahme der neuen Teams. Darunter waren auch die Montreal Canadiens, denen man dies in Kanada besonders übel nahm, sollten doch drei weitere kanadische Teams aus der WHA in die NHL wechseln. Nach einem immensen Druck der Öffentlichkeit stimmten am 22. März nur noch drei Teams gegen die Aufnahme von vier WHA-Teams. Somit stand einer Aufnahme in der NHL und einer damit verbundenen Erweiterung auf 21 Teams nichts mehr im Wege.
Bekannte Spieler der Expansion-Jahre
(aktive Zeit und Position in Klammern)
|
|
|
|
Wayne Gretzky und die 80er Jahre (1980–1989)
Vier neue Teams aus der WHA und Dominanz der Islanders
Mit den Edmonton Oilers, Hartford Whalers, Québec Nordiques und Winnipeg Jets hatte die NHL nun vier neue Team zu integrieren, die sich in ihrer ersten Saison noch schwer taten. Währenddem die Teams noch in den hinteren Tabellen Regionen rangierten, waren einzelne Spieler wie Mike Rogers und Blaine Stoughton von den Hartford Whalers unter den acht Spielern, die in dieser Spielzeit 100 Scorerpunkte oder mehr kamen. Ganz oben in der Scorerliste schaffte es Marcel Dionne auf Grund der mehr erzielten Tore noch vor Wayne Gretzky zu landen, der ebenfalls 137 Punkte erreichte. Im selben Jahr wurde in der NHL auch die Helmpflicht eingeführt. Alle neuen Spieler musten einen Helm tragen, während den Spielern, die schon in der Vergangenheit ohne Kopfschutz spielten, dies auch weiterhin gestattet wurde.
In den kommenden Jahren dominierte Gretzky die Scorerliste nach Belieben und knackte die 200-Punkte-Marke als erster und bis heute einziger Spieler. Den Stanley Cup gewann in diesen Jahren jedoch ein anderes Team. Die New York Islanders konnten in den Jahren von 1980 bis 1983 vier Mal in Folge die Playoffs erfolgreich abschließen. In ihren Reihen standen mit Anders Kallur und Stefan Persson zwei Schweden, die dabei auch zu den ersten europäischen Stanley-Cup-Siegern wurden.
In der Saison 1980/81 zog das südöstlichste Team der NHL, die Atlanta Flames, nach Calgary um. Hier fand man in der Nachbarschaft von Winnipeg, Edmonton und Vancouver eine bessere Ausgangslage für ein NHL-Franchise. Durch die bevorstehenden Olympischen Winterspiele in Calgary im Jahr 1988 war auch der Bau einer angemessenen Halle absehbar. Im franko-kanadischen Québec sorgten unterdessen die beiden tschechoslowakischen Brüder Anton und Peter Šťastný für Aufsehen, nachdem sie sich bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid vom Nationalmannschaftskader abgesetzt hatten. Peter, der ältere der beiden, brachte es in seiner Rookie-Saison auf 109 Scorerpunkte. Die Colorado Rockies zogen dann zur Saison 1981/82 in den Großraum New York und spielten jenseits des Hudson River als New Jersey Devils. In finanziellen Schwierigkeiten steckten die St. Louis Blues vor der Saison 1982/83. Das Team wurde nach Saskatoon in der Provinz Saskatchewan in die kanadische Prärie verkauft, aber die Besitzer der anderen Teams intervenierten. Die NHL übernahm das Team und verkaufte es für drei Millionen US-Dollar weiter. Die Blues nahmen in dieser Saison nicht am NHL Entry Draft teil.
Edmonton und die Gretzky-Show

In der Saison 1983/84 führte man in der regulären Saison wieder eine fünfminütige Overtime bei Spielen, die nach den regulären 60 Minuten unentschieden standen, ein. In diesem Jahr gelang es Gretzky erstmalig seine Edmonton Oilers zum Stanley-Cup-Sieg zu führen, doch ebenso großen Anteil am Erfolg hatten auch seine Mannschaftskollegen. Mit Grant Fuhr im Tor, dem offensivstarken Verteidiger Paul Coffey und Angreifern wie Mark Messier, Jari Kurri und Glenn Anderson, um nur einige zu nennen, war das gesamte Team erstklassig besetzt. Doch Gretzky war der Star und dominierte die Bestenlisten nach Belieben. Nur Mario Lemieux, der 1984 sein Debüt in der NHL gegeben hatte, gelang es zwei Mal mehr Punkte zu sammeln als Gretzky. Zudem spielte ab 1984 mit Uli Hiemer bei den New Jersey Devils der erste Deutsche konstant in der NHL.
Mit seinen Oilers gewann Gretzky von 1984 bis 1988 insgesamt vier Stanley Cups, obwohl man bereits 1985 versucht hatte die Dominanz der Oilers einzudämmen. Häufig versuchte Edmonton Spielsituationen zu forcieren, bei denen bei beiden Teams jeweils ein Spieler auf die Strafbank musste. Dadurch nutzten die spielerisch starken Oilers um Gretzky den zusätzlichen Platz auf dem Eis bei den sogenannten Vier-gegen-Vier-Situationen zu Toren aus. Die NHL änderte die Regeln dahingehend, dass ab 1985 bei einer solchen Situation mit unveränderter Mannschaftsstärke weitergespielt wurde. Diese Regeländerung wurde als „Lex Gretzky“ bezeichnet.
Für großes Aufsehen sorgte dann am 9. August 1988 die Nachricht, dass Gretzky die Oilers verließ und für die Los Angeles Kings auf Punktejagd gehen würde. Edmonton holte in der Saison 1988/89 nicht mehr den Stanley Cup, den sich überraschender Weise die Calgary Flames sicherten und Mario Lemieux fehlte nur ein Punkt um neben Gretzky ebenfalls 200 Punkte in einer Saison zu erreichen. Die Buffalo Sabres verhalfen Alexander Mogilny zur Flucht aus der Sowjetunion nach Nordamerika und sicherten sich so einen der talentiertesten russischen Spieler der damaligen Zeit. Dies sorgte in der Sowjetunion für großen Ärger, aber dennoch entschied man sich zur Spielzeit 1989/90 einigen verdienten Spielern die Türen in die NHL zu öffnen. Darunter waren unter anderem Wjatscheslaw Fetissow, Sergei Makarow und Igor Larionow. Wayne Gretzky schafte in dieser, seiner elften Saison, den Sprung zum punktbesten Spieler aller Zeiten, als er in einem Spiel gegen seinen Ex-Club Gordie Howes bisherige Bestmarke von 1.850 Punkten übertraf. Besonders überraschten die Edmonton Oilers, denen es ohne Gretzky noch einmal gelang 1990 den Stanley Cup zu gewinnen.
Bekannte Spieler der 80er Jahre
(aktive Zeit und Position in Klammern)
|
|
|
|
Die NHL wächst von 21 auf 28 Teams (1990–1999)
Weitere Expansion und Streiks
Den ersten Teil der 90er-Jahre dominierte Mario Lemieux mit seinen Pittsburgh Penguins. Neben ihm standen weitere Stars wie Jaromír Jágr, Paul Coffey und Ron Francis in den Reihen des Teams, das sowohl in der Saison 1990/91 als auch im darauffolgenden Jahr den Stanley Cup gewinnen konnte. Bereits im Mai 1990 hatte man das Team der Minnesota North Stars an einen neuen Besitzer verkauft. Hierbei erhielten diese den Zuschlag, ihr Franchise, das 1978 mit den Cleveland Barons zusammengelegt worden war, wieder aufzuspalten und ein zusätzliches Team in Kalifornien zu gründen. So kam zur Saison 1991/92 mit den San Jose Sharks ein 22. Team in die NHL, nachdem die Spieler der North Stars im Dispersal Draft zwischen beiden Teams aufgeteilt worden waren. In diesem Jahr bereitete der NHL erstmals die Diskussion über eine Gehaltsobergrenze Schwierigkeiten. Vom 1. April 1992 an traten die Spieler aller Teams für zehn Tage in Streik und schafften es die sogenannte „Salary Cap“ abzuwenden.
Auch ein Hoffnungsträger der NHL weigerte sich zu spielen. Beim NHL Entry Draft 1991 hatten die Quebec Nordiques mit Eric Lindros mit dem ersten Draftrecht einen Spieler ausgewählt, der schon als Nachfolger von Gretzky und Lemieux gehandelt wurde, doch Lindros, aus dem englischsprachigen Teail Kanadas stammend, wollte nicht ins franko-kanadische Quebec. Nach langem Tauziehen wechselte er zu den Philadelphia Flyers, die im Gegenzug mit 15 Millionen US-Dollar, fünf Spielern, darunter Peter Forsberg, und zwei Draftrechten für den kommenden Aufschwung der Nordiques sorgten.

Wayne Gretzky war in der Saison 1992/93 auf dem besten Wege die Los Angeles Kings zum Titel zu führen, doch in den Finalspielen unterlagen sie den Montreal Canadiens, die in diesem Jahr nur Spieler aus Nordamerika im Kader hatten und somit keinen einzigen Europäer. Seit den Islanders in der Saison 1979/80 war immer mindestens ein Europäer im Kader des Stanley-Cup-Siegers und auch danach wuchs die Zahl der Spieler aus Europa immer stärker an.
Erneut hatte die NHL eine größere Erweiterung vor sich. Im Jahr 1992 bekam die kanadische Hauptstadt Ottawa wieder ein NHL-Team. Wie 58 Jahre zuvor wurde das Franchise Ottawa Senators getauft. Damit spielten in der Liga acht kanadische Teams, die größte Anzahl, die je in der einst rein kanadischen Liga spielte. Mit den Tampa Bay Lightning bekam zudem Florida sein erstes NHL-Team und ein Jahr später erhielten sie in Miami Unterstützung von den Florida Panthers. Zusätzlich gründete die Walt Disney Company mit den Mighty Ducks of Anaheim ein zweites Team in der Region von Los Angeles. Neben den neuen Teams, die vermehrt ihren Standort in den südlichen Bundesstaaten der Vereinigten Staaten hatten, zog auch der Klub aus Minnesota um und spielte ab der Saison 1993/94 als Dallas Stars im US-Bundesstaat Texas. Den Stanley Cup holten in dieser Saison die New York Rangers, denen dies zuletzt 54 Jahre zuvor, in der Saison 1939/40, gelungen war.
Der Start in die Saison 1994/95 wurde von einer Auseinandersetzung der Spielergewerkschaft National Hockey League Players Association (NHLPA) und der Liga überschattet. Wie schon im April 1992 konnte man sich nicht über die Einführung einer Gehaltsobergrenze pro Team einigen. Die Spieler traten in einen Streik und verbrachteten die Saison zum Teil bei europäischen Klubs, wo sie sich fit hielten. Erst mit einer Verspätung von 103 Tagen begann die Saison am 11. Januar 1995. Man spielte nach einem verkürzten Spielplan und ließ das All-Star Game ausfallen.
Starke Red Wings und der Umzug der ehemaligen WHA-Teams
Waren in der ersten Hälfte der 90er Jahre noch die Teams aus dem Osten dominierend, so verschob sich das Kräfteverhältnis mit der Saison 1995/96 ganz klar in den Westen. Die Detroit Red Wings, die nach den Jahren der Original Six eine Durststrecke zu durchleben hatten, unterlagen 1995 in den Stanley-Cup-Finals noch einmal den New Jersey Devils. Sie dominierten auch die kommende Saison, doch im Finale der Western Conference beendete ein neues Team ihre Titelhoffnung erneut. Die einst aus der WHA gekommenen Québec Nordiques waren vor dieser Saison umgezogen und konnten bereits in ihrer ersten Saison als Colorado Avalanche den Stanley Cup gewinnen und nach Denver holen. Im letzten Finalspiel gegen die Florida Panthers, dem ersten der neuen Expansion-Team, das es in die Finalserie schaffte, konnte Uwe Krupp in der dritten Overtime das entscheidende Tor erzielen. Krupp war damit der erste Deutsche, der den Stanley Cup gewinnen konnte. In den Spielzeiten 1997 und 1998 waren dann aber die Red Wings am Zug und konnten den Stanley Cup zweimal in Folge gewinnen. Großen Anteil an den Erfolgen hatten hierbei die sogenannten Russian Five.
Auch der Verkauf der ehemaligen WHA-Teams ging weiter. Zur Saison 1996/97 zog das ehemalige Team der Winnipeg Jets ins sonnige Arizona und spielte dort als Phoenix Coyotes und auch die Hartford Whalers konnten sich in ihrer Heimat nicht halten und spielten ab der Saison 1996/97 als Carolina Hurricanes in Greensboro im US-Bundesstaat North Carolina. Die Edmonton Oilers waren damit das einzige Franchise, das von den einst vier WHA-Teams übergeblieben war.
Mit den Nashville Predators bekam die NHL 1998 ihr 27. Team. 1999 ehrte die Liga mit Wayne Gretzky ihren größten Spieler, in dem Gretzkys berühmte Rückennummer 99 gesperrt wurde. In Zukunft kann daher die Nummer 99 an keinen Spieler mehr vergeben werden.
Als weiterer Neuzugang kamen die Atlanta Thrashers 1999 in die NHL.
Das neue Jahrtausend (2000–heute)
Ihre derzeitige Stärke von 30 Teams erreichte die NHL dann 2000 mit den Minnesota Wild und den Columbus Blue Jackets. Die Saison 2004/2005 fiel wieder einem Spielerstreik zum Opfer.
Berühmte Spieler
Berühmte Spieler ab 1990:
- in der Position des Torwarts/Goalie:
Ed Belfour, Martin Brodeur, Dominik Hašek, Ron Hextall, Curtis Joseph, Olaf Kölzig, Felix Potvin, Mike Richter, Patrick Roy, John Vanbiesbrouck, Mike Vernon
- in der Position des Verteidigers:
Rob Blake, Chris Chelios, Uwe Krupp, Brian Leetch, Nicklas Lidström, Al MacInnis, Scott Niedermayer, Chris Pronger, Scott Stevens, Sergei Subow
- in der Position des Flügel- oder Mittelstürmers:
Tony Amonte, Sidney Crosby, Sergei Fjodorow, Peter Forsberg, Doug Gilmour, Dany Heatley, Brett Hull, Jarome Iginla, Jaromír Jágr, Paul Kariya, Saku Koivu, Ilja Kowaltschuk, Igor Larionow, Mario Lemieux, Eric Lindros, Mike Modano, Markus Näslund, Joe Nieuwendyk, Bernie Nicholls, Adam Oates, Alexander Owetschkin, Žigmund Pálffy, Keith Primeau, Mark Recchi, Luc Robitaille, Jeremy Roenick, Joe Sakic, Brendan Shanahan, Teemu Selänne, Mats Sundin, Joe Thornton, Steve Yzerman
Auszeichnungen und Trophäen
- Hauptartikel: NHL Awards
Mannschaftstrophäen | |||||
Name | Verleihungsgrund | Foto | Namensgeber | Verleihung | Rekordgewinner Anmerkungen |
Stanley Cup |
|
![]() |
Frederick Arthur Stanley, Baron Stanley of Preston | seit 1893 |
|
Clarence S. Campbell Bowl |
|
![]() |
Clarence S. Campbell | seit 1968 |
|
Prince of Wales Trophy |
|
![]() |
Eduard VIII., Prince of Wales | seit 1924 |
|
Presidents' Trophy |
|
seit 1986 |
| ||
Nicht mehr vergebene Mannschaftstrophäen | |||||
Name | Verleihungsgrund | Foto | Namensgeber | Verleihung | Rekordgewinner Anmerkungen |
O’Brien Trophy |
|
Ambrose O’Brien | 1910–1923 1928–1950 |
| |
Spielertrophäen | |||||
Name | Verleihungsgrund | Foto | Namensgeber | Verleihung | Rekordgewinner Anmerkungen |
Art Ross Trophy |
|
![]() |
Art Ross | seit 1948 |
|
Bill Masterton Memorial Trophy |
|
![]() |
Bill Masterton | seit 1968 |
|
Calder Memorial Trophy |
|
![]() |
Frank Calder | seit 1933 |
|
Conn Smythe Trophy |
|
![]() |
Conn Smythe | seit 1965 |
|
Frank J. Selke Trophy |
|
![]() |
Frank J. Selke | seit 1978 |
|
Hart Memorial Trophy |
|
![]() |
David Hart, Vater von Cecil Hart | seit 1924 |
|
Jack Adams Award |
|
![]() |
Jack Adams | seit 1974 |
|
James Norris Memorial Trophy |
|
![]() |
James Norris | seit 1954 |
|
King Clancy Memorial Trophy |
|
![]() |
King Clancy | seit 1988 |
|
Lady Byng Memorial Trophy |
|
![]() |
Lady Byng, Ehefrau von Julian H. G. Byng | seit 1925 |
|
Lester B. Pearson Award |
|
![]() |
Lester B. Pearson | seit 1971 |
|
Lester Patrick Trophy |
|
Lester Patrick | seit 1966 |
| |
Mark Messier Leadership Award |
|
Mark Messier | seit 2007 |
| |
Maurice 'Rocket' Richard Trophy |
|
![]() |
Maurice Richard | seit 1999 |
|
NHL Plus/Minus Award |
|
seit 1983 |
| ||
NHL/Sheraton Road Performer Award |
|
Sheraton (als Sponsor) | seit 2004 |
| |
Roger Crozier Saving Grace Award |
|
Roger Crozier | seit 2000 |
| |
William M. Jennings Trophy |
|
![]() |
William M. Jennings | seit 1982 |
|
Vezina Trophy |
|
![]() |
Georges Vézina | seit 1927 |
|
Aufteilung
Die 30 Teams der NHL sind in zwei Conferences zu je drei Divisionen aufgeteilt. Die Aufteilung der einzelnen Divisionen sieht folgendermaßen aus:
Zuschauer
In der letzten Saison 2006/2007 besuchten durchschnittlich 17.000 Zuschauer die Spiele der NHL in der regular season. Den besten Zuschauerschnitt hatten dabei die Montreal Canadians mit 21.300 Besuchern, Schlusslicht waren die St. Louis Blues mit 12.500 Besuchern pro Heimspiel. Die 24 US-Teams hatten dabei 16.400 Zuschauer pro Heimspiel, die sechs kanadischen Teams kamen auf 19.100 Zuschauer im Schnitt. Die Gesamtzuschauerzahl lag bei den 1.230 Spielen der regular season bei rund 20.9 Millionen. Im Durchschnitt kostete in der letzten Saison eine Eintrittskarte 43.13 Dollar.
Präsidenten und Beauftragte der NHL
- Frank Calder (1917–1943) Präsident
- Red Dutton (1943–1946) Präsident
- Clarence Campbell (1946–1977) Präsident
- John Ziegler (1977–1992) Präsident
- Gil Stein (1992–1993) Präsident
- Gary Bettman (seit 1993) Beauftragter
Häufigste Begegnungen in den Play-Offs
Stand nach Ende der Saison 2003/2004 In Klammern Anzahl der Play Off Serien
- Canadiens de Montréal – Boston Bruins (30)
- Toronto Maple Leafs – Detroit Red Wings (23)
- Canadiens de Montréal – Chicago Blackhawks (17)
- Canadiens de Montréal – Toronto Maple Leafs (15)
- Chicago Blackhawks – Detroit Red Wings (14)
- Canadiens de Montréal – New York Rangers (14)
- Toronto Maple Leafs – Boston Bruins (13)
- Dallas Stars – St. Louis Blues (12)
- Detroit Red Wings – Canadiens de Montréal (12)
- Chicago Blackhawks – St. Louis Blues (10)
- Philadelphia Flyers – New York Rangers (10)
- Boston Bruins – New York Rangers (9)
- Toronto Maple Leafs – Chicago Blackhawks (9)
- Dallas Stars – Edmonton Oilers (8)
- New York Islanders – New York Rangers (8)
Modus
Eine Spielzeit in der NHL ist in die Reguläre Saison und die Play-offs unterteilt. In der Regular Season hat jedes Team 82 Spiele. Dabei spielt ein Team achtmal gegen jedes Team aus der gleichen Division, viermal gegen jedes Team aus der gleichen Conference, sowie jeweils einmal zu Hause gegen die Teams aus einer vor der Saison ausgesuchten Division der anderen Conference und jeweils einmal auswärts gegen die Teams einer weiteren Division der anderen Conference. Dieser Modus wurde zum ersten mal in der Saison 2005/06 eingeführt. Es wird damit bezweckt die Spiele für die Zuschauer aufgrund der noch häufigeren Derbys mit Erzrivalen interessanter zu gestalten und die Reisekosten für die Teams zu verringern.
Eine weitere Änderung, die die Attraktivität des Spiels steigern soll und ebenfalls ab der Saison 2005/06 in Kraft tritt, ist die Einführung des „Shootouts“. Endet ein Spiel der Regulären Saison unentschieden, so folgt wie bereits in den vorangegangen Spielzeiten eine 5-minütige Verlängerung, die Overtime. Gespielt wird hierbei 4 gegen 4 und nach dem Modus Sudden Death, das erste Tor entscheidet also das Spiel. Ist das Spiel auch nach Ablauf der Overtime noch nicht entschieden, folgt ein Penaltyschießen, der Shootout. Jede Mannschaft hat dabei zunächst drei Schützen. Sollte es nach ihren Versuchen immer noch untentschieden stehen, erfolgt ein Entscheidung im K.O.-System (ähnlich dem des Elfmeterschießens beim Fußball). Jedes Spiel hat somit einen Sieger und einen Verlierer. Das siegreiche Team erhält immer zwei Punkte. Das unterlegene Team erhält bei einer Niederlage nach 60 Minuten keinen Punkt, wird jedoch bei einer Niederlage nach Overtime bzw. Shootout mit einem Punkt entlohnt.
Wenn alle Teams ihre Spiele bestritten haben, werden die Tabellen der beiden Conferences, also der Eastern Conference und der Western Conference, getrennt berechnet. Die 3 jeweiligen Divisionssieger werden auf die ersten drei Plätze der Tabelle gesetzt und auf den Plätzen 4-8 folgen dann die jeweils punktbesten Teams der jeweiligen Conference. Nach diesen beiden Tabellen werden die Begegnungen der Playoffs festgelegt. Die Spiele lauten Platz 1 – Platz 8, Platz 2 – Platz 7, Platz 3 – Platz 6 und Platz 4 – Platz 5, wobei immer das Team, das in der Regular Season die bessere Platzierung aufweisen konnte, zuerst Heimrecht hat. Gespielt wird im Modus Best of Seven. Der Osten und der Westen spielen hierbei ihre Sieger aus, die gegeneinander um den Stanley Cup spielen. In den Stanley-Cup- Finals hat das Team Heimrecht, welches in der Regular Season mehr Punkte geholt hatte.
Siehe auch
- NHL-Allstar-Spiel
- Liste aller Gesamtersten beim NHL Entry Draft
- Hockey Hall of Fame
- Liste ehemaliger NHL-Mannschaften
- NHL-Rekorde
- Gewalt in der NHL
- Lockout
- NHLPA
- NHL-Rivalitäten
- Free Agent (NHL)
- Waiver (NHL)