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Flughafen München

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Flughafen München
„Franz Josef Strauß“
Kenndaten
ICAO-Code EDDM
IATA-Code MUC
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe über MSL 448 m  (1.470 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 28 km nördlich von München
Straße Autobahn A92 und St2584
Nahverkehr S-Bahn (S1 und S8), Busse
Basisdaten
Eröffnung 17. Mai 1992
Betreiber Flughafen München GmbH
Fläche 1560 ha
Terminals 2
Passagiere 32.281.150
(Juli 2006- Juni 2007)
Luftfracht 231.736t (2006)
Flug-
bewegungen
411.335 (2006)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
Terminal 1:
25 Mio.
Terminal 2:
25 Mio.
Beschäftigte 27.400 (30. Juni 2006)
Start- und Landebahnen
08R/26L 4000 m × 60 m Beton
08L/26R 4000 m × 60 m Beton

Der Flughafen München Franz Josef Strauß (IATA: MUC, ICAO: EDDM) liegt 28 km nördlich von München im Erdinger Moos in unmittelbarer Nachbarschaft zur Großen Kreisstadt Freising. Er wurde am 17. Mai 1992 in Betrieb genommen, nachdem der alte Flughafen München-Riem zu klein geworden war. Der Flughafen dient heute als Drehkreuz der Lufthansa und somit der Star Alliance und hat dadurch internationale Bedeutung. Er bildet nach dem Flughafen Frankfurt am Main das zweitgrößte Luftfahrt-Drehkreuz Deutschlands. Gemessen an der Passagierzahl belegt er derzeit (Stand: April 2006) den siebten Platz in Europa nach dem Flughafen London-Gatwick und vor dem Flughafen Rom-Fiumicino. Weltweit liegt er an der 30. Position im Ranking der internationalen Verkehrsflughäfen[1]. (Stand: 2007) Im Jahre 2006 und 2007 wurde der Münchner Flughafen als „Best Airport in Europe“ und dritt- bzw. viertbester in der Welt ausgezeichnet.

Benannt wurde der Flughafen nach dem ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. In der Regel wird aber von „Flughafen München II“, „Flughafen München“ oder nach dem IATA-Code nur von „MUC“ gesprochen.

Geschichte

Vorgeschichte der Luftfahrt in München

Satellitenbild

Der erste Flughafen der Stadt München war der 1912 für die königlich-bayerische Fliegertruppe gegründete Flugplatz Oberschleißheim. Er ist noch heute als Sonderflugplatz in Betrieb. Später wurde dann auf dem Oberwiesenfeld ein neuer Flughafen gebaut, der aber nach einiger Zeit zu klein wurde. Daraufhin wurde 1936 mit dem Bau des Flughafens München-Riem begonnen. Der Flughafen Oberwiesenfeld wurde aber weiter genutzt. Später entstand dort das Olympiagelände für die XX. Olympischen Spiele 1972. Im Oktober 1939 wurde schließlich der Flughafen München-Riem in Betrieb genommen.

Erste Planungen

1955 macht man sich bereits Gedanken über einen Ausbau des Riemer Flughafens mit einer weiteren Landebahn. Als am 17. Dezember 1960 schließlich noch eine Militärmaschine auf eine vollbesetzte Trambahn an der Ecke Bayerstraße/Martin-Greif-Straße in der Münchner Innenstadt abstürzte und 55 Menschen tötete, forderte man, einen neuen Flughafen fern von der Stadt zu bauen. 1963 wurde zur Ermittlung eines geeigneten Standortes eine Kommission eingesetzt, welche drei Jahre später die Standorte Erdinger Moos und Hofoldinger Forst empfahl. Unter anderem war damals aber auch ein Standort zwischen Augsburg und München im Gespräch, ähnlich wie der Flughafen Köln/Bonn, um eine gute Anbindung der Bevölkerung der Region Augsburg an einen internationalen Flughafen zu gewährleisten; an diesem Platz wäre auch eine gute infrastrukturelle Anbindung gesichert gewesen, da dort die später ausgebaute Eisenbahnstrecke Augsburg-München liegt.

Am 5. August 1969 wurde auf Vorschlag des damaligen bayerischen Wirtschaftsminister Schedl beschlossen, den Flughafen im Erdinger Moos zu bauen; dies bedeutete, dass das aus 400 Einwohnern bestehende Franzheim abgesiedelt werden musste. Bereits 1970 meldeten sich 5724 Kläger, von denen 40 Musterkläger zugelassen wurden, obwohl erst 1974 mit dem Planfeststellungsverfahren sowie einem Architekturwettbewerb begonnen wurde.

Die Bauphase

Am 3. November 1980 wurde mit dem Bau des Flughafens begonnen, wobei nur noch rund ein Dutzend Personen in Franzheim wohnten. Allerdings mussten schon nach fünf Monaten die Bauarbeiten wieder gestoppt werden, da der Bayerische Verwaltungsgerichtshof Klagen stattgab, dass der Flächenverbrauch zu groß wäre. Somit musste eine Überarbeitung der Pläne stattfinden, weshalb die Bauarbeiten erst vier Jahre später wieder aufgenommen werden konnten.

Anfangs wurde der Airport mit vier parallelen Start- und Landebahnen geplant; an die zwei heute vorhandenen hätten sich jeweils versetzt in einem relativ geringem Abstand also zwei weitere etwa 4000 Meter lange Bahnen befinden; dadurch wollte man eine Kapazität von bis zu 120 Flugbewegungen pro Stunde ermöglichen. Eine dieser Bahnen wurde schließlich von selbst aufgegeben wurde, die andere wurde durch die gerichtlich festgestellte „Überplanung“ von den Flughafengegnern verhindert. Das Gericht hielt damals in der Urteilsbegründung die von der Flughafen München GmbH vorgelegten Wachstumsprognose für unrealistisch und zu hoch angesiedelt. Ironischerweise wurden allerdings diese Prognosen von damals nie eingehalten, da der Flughafen vom Anfang an immer über ihr lag, was vor allem auch an der strategischen Entscheidung der Lufthansa lag, in München ein zweites deutsches Drehkreuz nach Frankfurt aufzubauen.

Die Benutzungsphase

Im Jahre 1989 feierte das Terminal 1 Richtfest, die Benutzung des Tower begann 1991. Am 17. Mai 1992 zog der komplette Flughafen über Nacht vom Flughafen München-Riem zum Flughafen Franz Josef Strauß bei Freising um; dieser Vorgang erreichte weltweite Berühmtheit, was dazu führte, dass immer wieder Personal des Flughafens für solche Aktionen angefordert werden, so beispielsweise beim Umzug des Flughafens Bangkok. Nach steigenden Passagierzahlen wurde dann im Juni 2003 das neue Terminal 2 eröffnet. Somit hat der Flughafen inzwischen eine Kapazität von 50 Mio. Passagieren pro Jahr. Das Flughafengelände in Riem wurde bis auf den denkmalgeschützten Tower und Wappensaal zur Messestadt Riem umgestaltet.

Lage

Lage im Erdinger Moos

Der Flughafen liegt ca. 28,5 km nördlich von München im Erdinger Moos auf einer Gemarkung der Großen Kreisstadt Freising sowie den Gemeinden Oberding, Hallbergmoos und Marzling. Das Erdinger Moos war vor dem Bau des Flughafens dünn besiedelt. Dennoch mussten, abgesehen von der neuen Lärmbelastung für die Bewohner des dicht besiedelten Münchner Nordens, auch Bewohner umgesiedelt werden, insbesondere für den Bau der Start- und Landebahnen; die meisten zählten zur aufgegebenen Streusiedlung Franzheim. Gleichzeitig wird von Geschäftsleuten häufig die große Entfernung des Flughafens vom Stadtzentrum München sowie die schlechte infrastrukturelle Anbinung kritisiert, da beide Aspekte zu langen Anreisezeiten führen.

Verkehrsanbindung

Straße

Der Flughafen ist mit der Autobahn A 92 sowie der Staatsstraße St2584 zu erreichen. Die so genannten „Lufthansa-Airport-Busse“ bieten Verbindungen nach Innsbruck, Linz, Salzburg, Ingolstadt Regensburg und der Münchener Innenstadt an.

Schiene

Mit den Linien S1 und S8 gibt es Anschlüsse an das Münchner S-Bahn-Netz. Tagsüber fährt mindestens alle zehn Minuten eine S-Bahn von der Münchner Innenstadt über eine der beiden Linien zum Flughafen. Zu Nachtzeiten ist der Takt teilweise ausgedünnt, zwischen etwa 2:00 Uhr und etwa 4:00 Uhr gibt es keine Verbindung. Die Fahrtzeit zum Münchener Hauptbahnhof in der Innenstadt beträgt ca. 45 Minuten.

Der Flughafen

Karte des Flughafens
Flughafen München, im Vordergrund das Rollfeld mit Terminal 1, im Hintergrund der Tower, links davon das Dach des München Airport Centers

Gesellschafter der Flughafen München GmbH (FMG) sind der Freistaat Bayern (51 %), die Bundesrepublik Deutschland (26 %) und die Landeshauptstadt München (23 %). Die Landeshauptstadt München hat angekündigt, dass sie ihren Anteil verkaufen möchte. Bislang hat sich jedoch noch kein Käufer, der einen geforderten Preis zu zahlen bereit ist, gefunden.

Start- und Landebahnen

Der Flughafen besitzt zwei parallele, 4000 Meter lange und 60 Meter breite Start- und Landebahnen mit einem Abstand von 2300 Metern und einen Versatz der Bahnen von 1500 Metern zueinander. Wegen des großen Abstandes zueinander können sie unabhängig voneinander betrieben werden und erlauben so mit 90 Flugbewegungen pro Stunde mehr als die drei Pisten des Flughafens Frankfurt am Main. Die Startbahnen sind offiziell aus Ausweichlandebahnen für das Space Shuttle zugelassen.

Kapazität

Während der größte deutsche Flughafen in Frankfurt am Main sich nahe der Kapazitätsgrenze bewegt, stehen aktuell in München noch Kapazitätsreserven zu bestimmten Tageszeiten zur Verfügung. Der Flughafen München ist, ebenso wie die Flughäfen in Frankfurt am Main und Köln/Bonn, hinsichtlich der Infrastruktur für Starts und Landungen des neuen Großraumflugzeuges Airbus A380 geeignet. Durch den Bau der 3. Startbahn soll die Anzahl der Slots von 90 auf 120 pro Stunde erhöht werden.

Sowohl das Terminal 1 als auch das Terminal 2 bieten derzeit eine Kapazität von circa 25 Millionen Passagieren. Dabei ist das Terminal 2 voll ausgelastet, ein Erweiterungsbau wird angestrebt und befindet sich in der Konzeptionsphase; er soll die Kapazität des Terminals um mindestens 10 Millionen Passagiere steigern. Das Terminal 1 fertigt derzeit durch den Weggang aller Star-Alliance-Fluggesellschaften sowie anderer Partner der Lufthansa mit etwa 10 Millionen Passagieren pro Jahr weit weniger ab, als theoretisch möglich wären. Seit 2007 befindet jedoch die Lufthansa-Tochter Germanwings im Terminal 1.

Terminal 1

Abfertigung am Terminal 1
Laufband im Terminal 1

Allgemein

Das Terminal 1 hat in etwa eine Kapazität von 25 Mio. Passagieren und ist in sechs Module unterteilt - A, B, C, D, E und F, wobei das Modul E nur für Ankünfte genutzt werden kann und das Modul F hinter dem heutigen Terminal 2 zu finden ist. Es hat 21 Fluggastbrücken, wovon zwei aufgrund eines Zusatzbaus einer Halle unbenutzt sind. Auf dem dem Terminal vorgelagerten Vorfeld West stehen 60 weitere Flugzeugabstellpositionen zur Verfügung. Die Bruttogrundfläche des Gebäudes beträgt 198.000 m². Zur Zeit werden Im Terminal 1 werden alle Flüge abgefertigt, die nicht von der Lufthansa oder ihren Partner-Airlines durchgeführt werden. Ausgenommen hiervon sind sogenannte ‚sicherheitsgefährdete‘ Flüge bspw. nach Israel, die in der zwischen den Terminals gelegenen Halle F abgefertigt werden, sowie die Flüge der von der Lufthansa kontrollierten Partnerairline Germanwings. Die Billigfluglinie zog aufgrund von Kapazitätsengpässen im Terminal 2 am 1. August 2007 zurück ins Terminal 1, wo im Modul D exklusiv von Germanwings genutzte Check-in Schalter zur Verfügung stehen.

Gliederung

Auch vertikal ist das Terminal klar gegliedert. Von unten nach oben wurden die Ebenden durchnummeriert:

Ebene 1

Die Ebene 1 beherbergt nur Wartungs- und Installationsschächte, sowie Pumpwerke, die ein zu starkes Absinken des Grundwasserpegels verhindern sollen. Es ist nicht öffentlich zugänglich.

Ebene 2

In der Ebene 2 befindet sich der S-Bahnhof. Die Terminalstation liegt unter dem Zentralbereich mit einem Aufgang Richtung Terminal 1 und einem am MAC. Direkt daneben liegt ein Rohbauschacht, welcher ursprünglich für einen 2-gleisigen Fernbahn-Anschluss vorgesehen wurde, und auf eine Bahnsteiglänge von 400 Metern ausgelegt ist. Nach derzeitigen Planungen soll er in Zukunft entweder für den Transrapid oder einen Regionalbahnhof beherbergen.

Ebene 3

Auf der Höhe de Ebene 3 befindet sich luftseitig das Vorfeld West. Wenn ein Flugzeug nicht direkt am Terminal parkt, steigen die Passagiere auf dieser Ebene in Busse, um zum Flugzeug gefahren zu werden.

Landseitig ist dies die Transferebene. Das „Passenger Transport System“ (PTS) besteht aus langen Rollwegen, welche durch das gesamte Terminal führen, und die Module A bis E, die externe Halle F, die Parkgaragen, das Kempinski Hotel und auch den Zentralbereich miteinander verbinden. Der Übergang zum Zentralbereich und weiter zum Terminal 2 ist nur auf dieser Ebene möglich. In jedem Modul stellen schräge Rollsteige zudem die Verbindung zur Hauptebene 04 her. Dazwischen gibt es vereinzelte "Inseln" mit Unterhaltungsautomaten und dergleichen, welche aber von den Besuchern kaum wahrgenommen werden. Im Modul E ist hier außerdem das medizinische Zentrum des Flughafens untergebracht. Diese besteht nicht nur aus einer Notfallambulanz für den Katastrophenfall, sondern ein vollwertiges Kompetenzzentrum mehrerer Fachabteilungen, welches nicht nur Fluggästen und Angestellten, sondern auch gewöhnlichen Patienten aus der Flughafenregion offensteht.

Ebene 4

Die Ebene 4 ist die Hauptebene des Flughafens. Hier liegen die Zufahrtsstraßen, die Ticketschalter und die meisten Gastronomischen Serviceeinrichtungen. Zudem sind hier abwechselnd und je Modul getrennt die Abflugbereiche mit Check-In und Sicherheitskontrolle sowie die Ankunftsbereiche mit Gepäckausgabe und Zollkontrolle. Von dieser Ebene erfolgt auch der Zutritt zu den Flugzeugen über die Fluggsastbrücken.

Ebene 5

Die Ebene 5 beherbergt luftseitig die Transferebene. Umsteigende Passagiere werden bei der Ankuft von den ankommenden getrennt, und über diese Ebene getrennt von allen anderen zum Abfluggate des Anschlussfluges geleitet, um dort zur Ebene 4 zurückzukehren. Landseitig sind einige Büros und Verwaltungseinheiten, beispielsweise die Zentrale des für den Flughanfen zuständigen Abteilung des Bundesgrenzschutz

Ebene 6 und Ebene 7

In der Ebene 6 und der Ebene 7 erstreckt sich im Modul B erstreckt sich ein exqusites Flughafenrestaurant über zwei Stockwerke. Die Reataurantbesucher können vom Fenster aus das Treiben auf dem Vorfeld West beobachten. Da es im Terminal 1 keine Besucherterasse gibt, ist dies der einzige Ort im Terminal, welcher Nichtfluggästen diesen Blick ermöglicht.

Ebene 8

Auf der Ebene 8 befindet sich ein kleiner Vorfeld-Tower im Modul C, welcher den Bodenverkehr auf dem westlichen Vorfeld beobachtet und koordiniert. Der Bereich ist nicht öffentlich zugänglich.

Terminal 2

Das Terminal 2 wurde am 29. Juni 2003 in Betrieb genommen. Hier werden die Flugzeuge der Lufthansa und die der Star Alliance, die Partnerairlines wie z.B. Qatar Airways, PrivatAir, und Condor Flugdienst , sowie regionaler Partner, z.B. Croatia Airlines, Aegean Airlines, Carpatair, Air Dolomiti, Cirrus oder auch JAT Airways, abgefertigt. Das Terminal 2 hat eine Kapazität zur Abfertigung von ca. 25 Millionen Passagieren pro Jahr. Das Terminal wurde von der FMG in Zusammenarbeit mit der Lufthansa geplant und gebaut und wird von der Terminal 2 Betriebsgesellschaft betrieben (Anteile: 60 % FMG, 40 % Lufthansa). Damit ist erstmals in Deutschland eine Airline am Betrieb eines Terminals beteiligt. In anderen Ländern ist diese Betriebspraxis schon länger anzutreffen.

Das Terminal hat 24 Fluggastbrücken und 4 gebäudenahe Ausgänge für Regionalflugzeuge. Die 114 Gates verteilen sich auf 2 Ebenen: Flugsteig G liegt auf der Hauptebene 4. Hier werden alle Flüge im sogenannten Schengenverkehr abgefertigt. In der darüber liegenenden Ebende 05 liegt Flugsteig H für alle Non-Schengen Flüge. Inklusive des Passagiervorfeld Ost ergeben sich 75 Abstellpositionen für Flugzeuge. Insgesamt hat das Gebäude eine Bruttogrundfläche von 260.000 m². Aufgrund von neuen Sicherheitsvorschriften der EU muss das Terminal zur Entflechtung je nach Herkunftsland sicherer ("clean")und unsicherer ("unclean") Passagierströme um ein zusätzliches Stockwerk aufgerüstet werden. Die Arbeiten sollen spätestens 2008 beginnen und stehen in keinen Zusammenhang mit irgendwelchen Ausbauplänen des Flughafens.

Terminal Allgemeine Luftfahrt (General Aviation Terminal, GAT)

Es befindet sich im Nordosten des Vorfelds von Terminal 2. Hier werden fluglinienfreie Maschinen und Privatflugzeuge abgefertigt. Die Ausbaupläne des Flughafen sehen einen Abriss des Gebäudes vor, da es dem geplanten Satellitenterminal im Wege steht. Ersatzweise soll im Zuge der Erweiterung auf 3 Startbahnen ein neues Gebäude zwischen den beiden nördlichen Runways entstehen.

Cargoterminal

Sicht nach Westen / Anfahrtsrichtung, im Hintergrund die Hangars, links das Frachtterminal

Die Frachtabfertigungshalle befindet sich westlich der Hauptterminals 1 und 2, etwas nördlich der südlichen Start- und Landebahn.

Ende Mai 2007 wurde ein Neubau für den grenzüberschreitenden Güterverkehr eröffnet. Dieser bietet neben dem bestehenden Frachtterminal eine neue Grenzkontrollstelle mit Kleintierstation, in der nun Hunde, Katzen, Reptilien, Vögel oder Zierfische unter veterinäramtlicher Prüfung "einreisen" können. Dies gilt auch für Lebensmittel tierischen Ursprungs wie Fisch- und Fleischprodukte.

Gepäcksortierhalle

Sie befindet sich auf dem Vorfeld von Terminal 2 und soll in naher Zukunft um ein erstes und zweites Geschoss erweitert werden und als Satellit mit 20 Fluggastbrücken funktionieren. Je nach Bauform (heutige Form oder t-Form) gewänne der Flughafen so Zusatzkapazitäten bis zu 10 Mio. Passagieren. Das Gebäude wird mit einem unterirdischen PTS (Personen-Transport-System) mit Terminal 2 verbunden sein, die notwendigen Tunnel sind bereits seit dem Bau von Terminal 2 vorhanden. Für die fernere Zukunft sind drei weitere Satelliten im Anschluss möglich.

Tower

Der Tower wurde bereits 1991 in Betrieb genommen und hat eine Höhe von 78 m. Er beherbergt die technischen Einrichtungen der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS), die Vorfeldkontrolle der Flughafen München GmbH und den Deutschen Wetterdienst (DWD). Für das Terminal 2 wurde östlich seines Vorfeldes ein weiterer, kleinerer Tower gleichzeitig in Betrieb genommen.

Zentralbereich

Der Zentralbereich des Flughafens hat eine Bruttogrundfläche von 46.000 m² und bietet neben vielen Geschäften und Schaltern von Fluglinien und Reisebüros auch 37 Check-in-Schalter. Außerdem verfügt der Zentralbereich im Untergeschoss über einen S-Bahnhof.

München Airport Center

Das München Airport Center (MAC) ist das Shopping-, Dienstleistungs- und Bürocenter am Flughafen und wurde 1999 eröffnet. Es steht zwischen dem Zentralbereich und dem Terminal 2 und somit an einer zentralen Stelle.
Das MAC-Forum ist mit einer Gesamtfläche von 10.000 m² die größte überdachte Freifläche Europas. Im MAC-Forum findet jährlich ein Wintermarkt statt, bei dem es neben zahlreichen Verkaufsbuden auch eine Eisfläche zum Schlittschuhlaufen gibt. Die Freifläche wird zudem für Events verschiedenster Art genutzt.

Parkbereiche

Derzeit gibt es vier Parkhäuser und sechs Tiefgaragen. Zusammen ergeben sich somit 20.000 Stellplätze, davon ungefähr 16.500 überdacht. Das Parkhaus P20 am Terminal 2 war mit 6.400 Stellplätzen auf 11 Ebenen (davon 4 unterirdisch) seit seiner Inbetriebnahme 2003 für kurze Zeit das größte Parkhaus Deutschlands, bis es von dem Parkhaus der neuen Allianz Arena 2005 überholt wurde.

Umwelt

Seit November 2005 hat die Flughafen München GmbH ein nach DIN ISO 14001 und EMAS zertifiziertes Umweltmanagementsystem.

Sicherheit

Für die Sicherheit der Passagiere und des Flugbetriebes sorgen drei Bundespolizeiinspektionen der Bundespolizei sowie Dienststellen der bayerischen Landespolizei (Polizeidirektion München-Flughafen) und der Servicebereich Security der Flughafen München GmbH.

Planungen

Anschluss durch die S2

Mit dem Ausschreiben der Projektsteuerung Anfang August 2006 ging der „Erdinger Ringschluss“ in die konkrete Phase über. Dieser soll die S-Bahn (S2) von Erding in Richtung Flughafen verlängern und über einen viergleisigen Ausbau und eine Verbindungskurve den Flughafen mit dem benachbarten Freising verbinden, was auch die lange geforderte Schienenanbindung von Ostbayern inklusive der benachbarten Städte Moosburg und Landshut an den Flughafen realisiert.

Eine Beschleunigung der Verbindung in die Innenstadt wäre das zwar nicht, allerdings will man eine direkte Verbindung zwischen dem Flughafen und der Messe München erreichen. Hierzu würde die S2 zusätzlich noch nördlich der Messe München einen kleinen Schwenk machen und einen Haltepunkt Messestadt Nord bekommen.

Es gibt auch einen Anschluss zur S1

Regionalbahnhof

Zusätzlich gibt es Planungen für einen Regionalbahnhof am Flughafen. Dazu soll mit Hilfe des S2-Anschlusses nach Erding sowie einer kurzen Neubaustrecke zwischen Erding und Dorfen eine Schienenanbindung aus Mühldorf am Inn erfolgen. Diese sogenannte „Walpertskirchener Spange“, ging ebenso wie der oben genannte Anschluss der S2 Anfang August 2006 in die konkrete Planungsphase über.

Umstrittener ist die Anbindungen an die Verbindung LandshutMünchen mit dem Flughafen. Hier wird von ostbayerischen Politikern und Verbänden die „Marzlinger Spange“ (Abzweigung vor der Stadt Freising und Streckenführung von Osten an den Flughafen) gefordert. Diese soll zwischen den Haltepunkten Marzling und Langenbach von der Strecke München - Landshut abzweigen und kurz vor dem Flughafen in die oben genannte Strecke einmünden. Diese Trasse müsste zum Teil in einem Tunnel unter der geplanten dritten Startbahn verlaufen. Sie böte den Passagieren aus Ostbayern, insbesondere aus Richtung Regensburg/Hof und natürlich Landshut eine weitgehend umsteigefreie Bahnanbindung an den Flughafen.

Jedoch wird von der bayerischen Staatsregierung zuerst die Realisierung der obengenannten „Neufahrner Kurve“ unterstützt, welche 2010 fertiggestellt werden soll. Diese soll dann von einer S-Bahn im 20-Minuten-Takt sowie einem Flughafenexpress ab Landshut im Stundentakt bedient werden. Die Fahrzeit verkürzt sich dabei mit 40 Minuten – verglichen mit der derzeitigen Busverbindung ab Freising (Fahrzeit mind. 59 Minuten ab Landshut) um 1/3, bedeutet jedoch auch insbesondere eine gewaltige Komfortverbesserung durch wesentlich kürzere Umsteigewege besonders in Freising.

Transrapid

Transrapid-Prototyp "TR 07" am Münchner Flughafen, in dessen Innerem ein Informationszentrum untergebracht ist

Hauptartikel siehe: Transrapid München

Neben den Schienenanbindungen wird vom Freistaat Bayern, von der DB AG und von der Industrie eine Anbindung mit einer Magnetschnellbahn angestrebt. Die Stadt München sowie Anliegergemeinden befürworten stattdessen eine Express-S-Bahn.

Dieser Transrapid ist mit einer Fahrtzeit von etwa 10 Minuten ab München Hauptbahnhof geplant. Das Planfeststellungsverfahren hierzu hat mit der Beantragung der Planfeststellung beim Eisenbahn-Bundesamt durch die Deutsche Bahn am 28. Februar 2005 begonnen. Nach Auslegung der Pläne gab es 12.000 Einwendungen, welche zur Zeit von der Regierung von Oberbayern bearbeitet werden. Eine Planfeststellung wird derzeit für Mitte 2007 angestrebt. Die darauf folgenden zu erwartenden Klagen lassen einen Baustart für 2008/9 möglich erscheinen. Derzeit rechnet man dann mit einer Bauzeit von 4 Jahren.

Unabhängig von der endgültig gebauten Variante gibt es derzeit bereits einen zusätzlichen Bahnhofraum unter dem Flughafen, etwas nördlich vom jetzigen S-Bahnhof gelegen, welcher z. B. als Transrapidbahnhof dienen könnte.

Erweiterung von Terminal 2

Zusätzlich zur rein aus Sicherheitsgründen notwendigen Aufstockung des Terminal 2 soll dessen Passagierkapazität mit Hilfe eines Satellitenterminals deutlich erhöht werden. Das bisher als Gepäcksortierhalle bezeichnete Gebäude auf dem Vorfeld Ost wurde von Anfang an darauf ausgelegt, diese Funktion bei Bedarf mit erfüllen zu können. Neben dem Tunnel für den Gepäcktransport liegen bereits drei zusätzliche Schächte, welche eine Mini-UBahn für zwischen Satellit und Terminal umsteigende Passagiere, sowie die verlängerte S-Bahn und die Regionalbahn bzw. den Transrapid aufnehmen sollen. Die Generalplanerleistungen für die Erweiterung wurden bereits ausgeschrieben. Je nach Bauform (Riegel oder T-Form) soll der Satellit weitere 10 bis 17 Millionen Passagiere abfertigen können. Die Inbetriebnahme ist für 2011 vorgesehen.

Alle Bauleistungen werden so erbracht, daß noch weiter im Osten weitere Satellitenbauten oder auch ein unabhäniges drittes Terminal mit erschlossen werden können.

Umbau von Terminal 1

Die Betreibergesellschaft plant derzeit einen großen Umbau, der das Gesicht des Terminal 1 entscheidend verändern wird. Die einzelnen Terminalbereiche sollen jedoch beibehalten werden, es wird also keine zentrale Abfertigungshalle geben. Neben zusätzlichen Einkaufsmöglichkeiten und weiteren Congressbereichen sollen auch ein neues Hotel, eine stärkere Orientierung hin zum München Airport Center (MAC) bzw. zum Terminal 2 und vor allem eine deutliche Erhöhung der Parkplatzanzahl realisiert werden. Zu diesen Zweck gab es eine Ausschreibung an Architekten, welche dazu bereits erste Vorschläge eingereicht haben, die sich noch sehr unterscheiden.

Dritte Start-/Landebahn

Am 26. Juli 2005 beschloss der Aufsichtsrat das Raumordnungsverfahren für eine dritte Piste einzuleiten. Die Flughafenbetreibergesellschaft strebt an, dass sie etwa 2011 in Betrieb geht. Am 31. Juli 2006 hat die FMG das Raumordnungsverfahren bei der Regierung von Oberbayern für den geplanten Neubau der 3. Start- und Landebahn beantragt, welches am 24. August 2006 auch von der Regierung eingeleitet wurde, sowie am 8. März 2007 abgeschlossen wurde. Laut Behörde wurde es als insgesamt landesplanerisch positiv beurteilt.[2] Die Planung sollte wohl demnächst in das Planfeststellungsverfahren gehen.

Anfangs wurden 25 mögliche Bahnlagen geprüft, von denen 6 den Anforderungen der FMG genügten und welche zusammen mit dem eigens dafür gegründeten Nachbarschaftsbeirat aus Flughafenverwaltung, Anliegergemeinden und Bürgerinitiativen erörtert wurden. [3] Bei den 6 handelte es sich bei allen um eine 4 km lange Piste, welche parallel in verschiedenen Abständen und Versetzungen zum bestehenden Bahnsystem geplant war, davon zwei südlich und 4 nördlich des bestehenden Bahnsystems.

Inzwischen wurden bis auf die Variante 5b alle aus verschiedenen Gründen aufgegeben. Bei der Variante 5b handelt es sich um eine 4-km-Landebahn nördlich des bestehenden Bahnsystems mit einem Abstand von 1.180 m zur bestehenden Nordbahn und einem Schwellenversatz Richtung Osten von 2.100 m. Bei dieser Variante werden allerdings - hauptsächlich von Anwohnern - erhebliche Beeinträchtigungen für die Ortschaften Attaching und Berglern befürchtet, welche verstärkt überflogen werden. Außerdem muss die Streusiedlung Schwaigermoos zum Teil abgesiedelt werden.

Nach der jetzigen Prognose der FMG soll es bei dem bestehenden Bahnsystem durch das erwartete Wachstum ab 2008 zu massiven Engpässen kommen. Während Stoßzeiten, den sogenannten Peaks, sind allerdings jetzt schon keine freien Slots mehr vorhanden (2005 rund 5 Stunden/Tag). Der Flughafen hatte 2005 schon 80 % der Flugbewegungen des Frankfurter Flughafens, allerdings werden im Durchschnitt kleinere Flugzeuge eingesetzt.

Ein Hauptkritikpunkt der Gegner des Flughafenausbaus ist deshalb, dass man zuerst doch größere Flugzeuge einsetzen sollte, bevor man ausbaut. Ferner werden die Wachstumsprognosen der FMG von Gegnern des Ausbaus angezweifelt, die selbst deutlich geringere Wachstumsprognosen aufgestellt haben.


Statistik

Im August 2006 überstieg das gewerbliche Passagieraufkommen auf 12-Monatsbasis zum ersten Mal die 30 Millionen. So benutzten zwischen September 2005 und August 2006 30,0 Millionen Passagiere den Flughafen.

Vor 1992 beziehen sich die Zahlen auf den Flughafen München-Riem.

Jahr gewerbliches
Fluggastaufkommen
Luftfracht Flugbewegungen
2006 30.757.978 224.409 399.460
2005 28.619.427 202.844 398.838
2004 26.814.505 177.005 383.110
2003 24.193.304 156.123 355.602
2002 23.163.720 165.092 344.405
2001 23.646.900 135.000 337.653
2000 23.125.872 133.234 319.009
1995 14.867.922 70.519 213.951
1992 12.018.202 56.847 192.153
1990 11.423.838 61.221 191.856
1980 6.057.997 39.091 142.032
1970 3.550.929 31.943 102.907
1960 794.613 7.506 50.108
1950 69.044 1.273 5.332

Siehe auch

Quellen

  1. http://www.airports.org/cda/aci_common/display/main/aci_content07_c.jsp?zn=aci&cp=1-5-54-55_666_2__
  2. http://www.regierung.oberbayern.bayern.de/P/P_presse/pm2007/pm0307/pm07061.htm
  3. Nachbarschaftsbeirat
Commons: Munich Airport – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


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