Gravenreuth (Adelsgeschlecht)
Die Familie von Gravenreuth ist ein ursprünglich fränkisches Adelsgeschlecht.
Geschichte

Der namengebende Stammsitz ist Grafenreuth bei Marktredwitz im Landkreis Wunsiedel in Oberfranken. Dort wird 1181 Wernherus Freyher von Gruinreuth erstmalig urkundlich erwähnt. Unweit des Stammsitzes finden sich noch weitere Dörfer mit dem Namen Grafenreuth, die heute eingemeindet sind, nämlich nach Floß und nach Thiersheim. Die Adelsfamilie der Freiherren von Gravenreuth kaufte im Jahr 1816 die Hofmark Affing und ist seither Schlossherr in Affing.
Die Linie Schlammersdorf, früher Hofmark einer Gravenreuthschen-Linie, ist ausgestorben. Andere Linien haben sich bis in die heutige Zeit fortgesetzt.
Wappen
Das Gravenreuthsche Familienwappen ist ein aus einem Felsen erwachsendes silbernes Einhorn auf blauem Grund. Es findet sich noch im Wappen des Ortsteils Korbersdorf (eingemeindet nach Marktredwitz), dem Ortsteil Grafenreuth von Thiersheim und von Affing.
Persönlichkeiten
Vor 1800 (A-Z)
- Georg Christoph Freiherr von Gravenreuth: Gründer des Gravenreuther Stifts in Bayreuth.
- Karl Ernst Freiherr von Gravenreuth (1771–1826): Ab 1825 Graf, Vorname teilweise als Carl geschrieben, Diplomat - bayerischer Gesandter im Hauptquartier Napoleons I., Politiker, Ehrenbürger von Augsburg [1]
- Max von Gravenreuth: Landrichter, er schlug am 26. August 1796 400 marodierende französische Soldaten in die Flucht, die im Zuge des französisch-österreichischen Krieges die Oberpfalz durchquerten. [2]
Nach 1800 (A-Z)


- Charlotte Freifrau von Gravenreuth: Autorin des historischen Romans Das Kind der Diebin
- Günter Freiherr von Gravenreuth (geb. 1948): Geboren als Günter Dörr, Rechtsanwalt, Dipl. Ing. (FH)
- Karl von Gravenreuth (1858-1891): Deutscher Kolonialoffizier und Forschungsreisender in Deutsch-Ostafrika - siehe auch: Geschichte Kameruns und Buea, begleitet von Max von Stetten, Nachfolger Hans von Ramsay
- Marian Freiherr von Gravenreuth: Vize-Präsident des Zentralverband der Europäischen Waldbesitzer - CEPF [3]
- Sigmund-Ulrich Freiherr von Gravenreuth (1909–1944): Oberstleutnant und Kommandeur der Luftwaffe des Kampfgeschwader 30 [4]
und Ritterkreuzträger mit Eichenlaub
- Ein Baron von Gravenreuth kommt in dem Film Der liebe Augustin (1940) vor.
Orte mit Hinweisen auf die Gravenreuther
Franken
- Grafenreuth bei Marktredwitz
- Grafenreuth bei Thiersheim
Oberpfalz
- Grafenreuth bei Floß
- Schlammersdorf
- Püchersreuth bis 1702
- Seußen bei Arzberg
Schwaben
- Hofmark Obergriesbach mit Schloss (Besitz seit 1831)
- Hofmark Affing mit Wasserschloss (Besitz seit 1816), Gruftkapelle von 1833
- Franziskanerkloster Mödingen (1806-1824)
Weitere
- Die Villa Gravenreuth in Lochau in Vorarlberg am Bodensee ist von der 1919 ausgestorbenen gräflichen Linie 1870 errichtet worden.
Quellen
- ↑ http://www.datenmatrix.de/projekte/hdbg/koenigreich/personen/index.cgi?id=20
- ↑ http://www.hakkem.de/kemhist.htm
- ↑ http://www.waldbesitzerverbaende.de/w-a-105.htm
- ↑ http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Kampfgeschwader/KG30-R.htm