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Billigheim

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Billigheim ist eine kreisangehörige Gemeinde in Baden-Württemberg (Deutschland).

Geografie

Geografische Lage

Billigheim liegt im Bauland am Rande des Odenwaldes ca. 12 km östlich von Mosbach. Die Muschelkalkböden werden von der Schefflenz entwässert.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde hat folgende Ortsteile: Allfeld, Billigheim, Katzental, Sulzbach, Waldmühlbach

Geschichte

Geschichte Billigheims

Ungefähr im Jahre 1000 gründete Bischof Heinrich von Würzburg ein Benediktinerinnenkloster in Billigheim. Im Jahr 1238 wurde das Kloster auf Wunsch der Nonnen in ein Zisterzienserinnenkloster umgewandelt und erlebte noch im 13. Jahrhundert seine Blüte.

1361 wurden Dorf und Kloster kurmainzisch. 1462 wurde Billigheim vom Pfalzgrafen Ludwig von Zweibrücken belagert und angegriffen. Unter Kommando von Hans von Gemmingen konnte der Ort aber erfolgreich verteidigt und die Angreifer geschlagen werden. Durch Bauernkrieg und Reformation im 16. Jahrhundert wurde das Kloster geschwächt und 1584 schließlich von Erzbischof Wolfgang von Dalberg aufgehoben und in eine kurmainzische Kellerei umgewandelt.

Das Kloster fiel 1803 an das Fürstentum Leiningen. Die Grafen von Leiningen-Cetto errichteten 1803 im Ort ein Schloss, das allerdings im Jahre 1902 durch ein Feuer vernichtet wurde. Billgheim fiel 1806 durch die Rheinbundakte an das Großherzogtum Baden. Dort gehörte die Gemeinde zum Landkreis Mosbach. Als dieser 1973 aufgelöst wurde, fiel sie an den Neckar-Odenwald-Kreis.

Geschichte der Ortsteile

Allfeld

Bereits 780 wurde Allfeld im Lorscher Codex erstmals erwähnt. Der Ort lag damals ungefähr 1,5 Kilometer schefflenzabwärts. Im Hochmittelalter wurde die heutige Siedlung errichtet, die alte Siedlung dann im Dreißigjährigen Krieg aufgegeben. 1358 kam der Ort unter Kurmainzische Herrschaft.

Katzental

Katzental ist seit dem 11. Jahrhundert urkundlich bekannt. Es gehörte zum Herrschaftsgebiet des Reichsgutes Wimpfen. Als dieses von Kaiser Karl IV. aufgelöst wurde, fiel der Ort an Kurmainz. 1803 kam Billigheim zunächst an das Fürstentum Leiningen und dann 1806 an das Großherzogtum Baden.

Sulzbach

Im Lorscher Codex wurde Sulzbach schon 775 urkundlich erwähnt. Über den Deutschen Orden und verschiedene Stifte und Ritter kommt der Ort 1526 an die Kurpfalz, bei der er bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches 1803 verblieb. Über das kurzlebige Fürstentum Leiningen kam Sulzbach 1806 an Baden.

Waldmühlbach

Waldmühlbach kam 1108 an das Kloster Komburg und von dort 1305 an das Julianenstift in Mosbach. Von 1357 bis 1803 war Kurmainz der Landesherr über den Ort, es gehörte zum mainzischen Amt Krautheim. Über die kurze Zugehörigkeit zu Leiningen wurde Waldmühlbach 1806 badisch.

Religionen

Billigheim und seine Ortsteile sind aufgrund der historischen Zugehörigkeit zu Kurmainz und zum Deutschen Orden vorwiegend römisch-katholisch geprägt. Es gibt jedoch auch eine evangelische Gemeinde in dem Ort.

Politik

Rathaus von Billigheim

Gemeinderat

Die Kommunalwahlen vom 13. Juni 2004 brachten folgendes Ergebnis:

Partei Stimmen +/- Sitze +/-
CDU 64,8% (+6,4) 13 (+2)
VUB 32,6% (−9,0) 6 (−1)
Andere 2,6% (+2,6) 0 (=)

Wappen

In geteiltem Schild oben in Blau schräggekreuzt ein goldener (gelber) Krummstab und ein goldenes (gelbes) Patriarchenhochkreuz mit Kleeblattenden, beide umschlungen von einem silbernen (weißen) Tuch, unten in Silber (Weiß) ein achtspeichiges Rad. Das Wappen erinnert mit Krummstab und Kreuz an das ehemalige Frauenkloster in Billigheim und mit dem Rad an die mainzische Ortsherrschaft vor 1803 (Mainzer Rad).

Gemeindepartnerschaften

  • Altofen-Krottendorf (Óbuda-Békásmegyer, 3. Bezirk von Budapest/Ungarn)

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Billigheim war bis 1965 durch die Schefflenztalbahn nach Oberschefflenz an das überregionale Streckennetz angebunden.

Bildungseinrichtungen

In der Gemeinde Billigheim gibt es neben einer Grund- und Hauptschule im Ortsteil Billigheim, wobei die Kinder der Klassen 1 und 2 aus Billigheim, Katzental und Waldmühlbach in der Grundschule in Waldmühlbach untergebracht sind, auch je eine Grundschule in Allfeld und in Sulzbach. Außerdem gibt es fünf Kindergärten in der Gemeinde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Pfarrkirche St. Michael

In der Ortsmitte von Billigheim befindet sich die katholische Pfarrkirche St. Michael, die im 12. Jahrhundert als Klosterkirche des Klosters Billigheim erbaut wurde. Der älteste Bauteil ist das romanische Langhaus, das ursprünglich einen Seitenflügel der quadratischen Klosteranlage bildete und später gotisiert wurde. Mit Aufhebung des Klosters 1584 wurden die restlichen Klostergebäude abgerissen. Die Klosterkirche ersetzte künftig die desolate frühere katholische Stadtkirche und wurde wie diese dem heiligen Michael geweiht. Eine Barockausstattung aus dem 18. Jhd. wurde im Zuge einer Regotisierung 1878/79 wieder entfernt. 1971-75 wurde die Kirche durch einen Erweiterungsbau und einen weiteren, freistehenden Turm vergrößert. Die Ausstattung der Kirche umfasst neben modernen Glasfenstern auch historische Epitaphen von Äbtissinnen des Klosters.

Bei der Pfarrkirche St. Michael befindet sich die Remise, ein Wirtschaftsgebäude, das 1625 aus den Steinen des abgebrochenen Konventsgebäudes des Klosters errichtet wurde und seit den 1970er Jahren Kindergarten ist. Die Remise trägt das Wappen von Erzbischof Johann Schweikhard von Kronberg.

Das alte Schul- und Rathaus mit dem markanten Glockentürmchen wurde 1838 errichtet. Im Ort befinden sich zahlreiche weitere historische Anwesen und Bildstöcke. Die evangelische Kirche ist ein kleiner Zweckbau von 1964.

Im Ortsteil Sulzbach befindet sich in der Ortsmitte die katholische Kirche, ein einschiffiger klassizistischer Bau. Direkt davor befindet sich das neuzeitliche Rathaus. Etwas außerhalb der Ortsmitte befindet sich eine evangelische Kirche.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes