Furunkulose der Fische
Die Furunkulose der Fische ist eine bei Forellenfischen auftretende bakterielle Infektionskrankheit, die durch Aeromonas salmonicida hervorgerufen wird. Besonders stark betroffen sind Saiblinge und die Bachforelle. Sie tritt bei allen Altersklassen und gehäuft im Sommer bei hohen Wassertemperaturen, Sauerstoffmangel, Überfütterung und anderen Stressfaktoren auf. Das klinische Bild ist sehr variabel, namensgebend war die subakute Hautform, die mit Furunkeln einhergeht. In Österreich ist die Furunkulose eine anzeigepflichtige Tierseuche.
Klinisches Bild
Die akute Form tritt vor allem bei Jungfischen auf. Sie ist durch eine durch Septikämie gekennzeichnet und zeigt sich in plötzlichen Verlusten bei bis zu 50 % des Bestandes. An den Flossenansätzen treten oft Blutergüsse und in den Kiemen kleine, punktförmige Blutungen (Petechien) auf. Auch an den inneren Organen und der Muskulatur treten Zeichen einer Septikämie wie Petechien, breiige Nieren und Milzschwellung auf.
Die subakute Form verläuft weniger dramatisch und verursacht nur geringe Verluste. Hier werden zwei Formen unterschieden: die Form mit Beulenbildung und die Darmfurunkulose:
- Bei der Furunkulose mit Beulenbildung treten in der Muskulatur Beulen auf, die bei Eröffnung einen typischen weinroten, eitrig-schmierigen Inhalt entlassen und tiefe Geschwüre hinterlassen. Bei Jungfischen treten oft nur dunkle Hautflecken und Rötungen der Flossenansätze auf. Eine Sekundärinfektion mit Pilzen kann das klinische Bild verschlimmern.
- Die Darmfurunkulose zeigt sich in einer blutigen Darmentzündung (hämorrhagische Enteritis) mit Vorstülpung des Afters.
Die chronische Form erstreckt sich über Monate und zeigt sich oft in einer Dunkelfärbung der Haut, Defekten der Schuppen und Flossen sowie Blindheit und allgemeiner Schwäche. Im Bereich des Kopfes und des Rückens treten typische weißliche Aufhellungen auf.
Eine sichere Diagnose kann nur durch eine bakteriologische Untersuchung gestellt werden.