Werner Leich
Werner Leich (* 31. Januar 1927 in Mühlhausen/Thüringen) ist ein evangelischer Theologe und ehemaliger Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen. Er ist seit 1952 verheiratet mit Traudel geb. Sickert und hat einen Sohn und eine Tochter.
Leben und Beruf
Leich besuchte die NAPOLA von Schulpforte bei Naumburg und anschließend das Gymnasium Ernestinum in Gotha. 1942 bis 1945 nahm er freiwillig als Luftwaffenhelfer und als Wehrmachtssoldat mit Dienstgrad Fahnenjunker am Krieg teil, denn er wollte "für die Rettung Deutschlands kämpfen". Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete er zunächst in einem Bergwerk und begann dann eine Schlosserlehre. Ab 1947 studierte er evangelische Theologie in Marburg und Heidelberg. Dort prägte er seine konservativen und antisozialistischen Überzeugungen aus. Er schloß sich der schlagenden Verbindung "Hasso Borussia" an und engagierte sich gegen emanzipatorische Ansätze im Asta der Universität. Nach Abschluss seines Studiums 1951 war er bis 1953 Vikar in Angelroda und ab 1954 Pfarrer in Wurzbach/Thüringen. 1969 wurde er zum Superintendenten in Bad Lobenstein ernannt. Schon seit 1960 gehörter er auch der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen an, in welcher er 1967 zum Vizepräsidenten gewählt wurde. Dieses Amt konnte er bis 1978 ausüben, weil er dann Landesbischof der thüringischen Landeskirche wurde. Die Synode hatte ihn im Dezember 1977 als Nachfolger von Ingo Braecklein in dieses Amt gewählt.
Schon seit 1969 war Leich auch Mitglied in der Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) - Bereich Ost, der er 1986 bis 1991 als Leitender Bischof vorstand. Gleichzeitig war er 1986 bis 1990 als Nachfolger von Johannes Hempel Vorsitzender des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR (BEK). Beide kirchlichen Zusammenschlüsse (VELKD-Ost und BEK) wurden nach der Wende aufgelöst. Zum 3. Oktober 1990 empfahl er den Kirchgemeinden ein allgemeines Läuten der Kirchenglocken, das in kirchlichen und auf eine Reform der DDR orientierten Kreisen heftig kritisiert wurde. Wenige Monate zuvor hatte er sich dafür ausgesprochen, die Formel Kirche im Sozialismus fallenzulassen zugunsten der Bezeichnung "Evangelische Kirche in der DDR".
1992 trat Leich in den Ruhestand. Zu seinem Nachfolger als Landesbischof wählte die thüringische Synode Roland Hoffmann.
Leich veröffentlichte 1992 seine Autobiografie: Wechselnde Horizonte. Mein Leben in vier politischen Systemen
Ehrungen
Leich erhielt 1983 die Ehrendoktorwürde der Universität Jena (Dr. h.c.) und 1984 die Medaille der "Roosevelt-Stiftung der vier Freiheiten".
Personendaten | |
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NAME | Leich, Werner |
KURZBESCHREIBUNG | evangelischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 31. Januar 1927 |
GEBURTSORT | Mühlhausen/Thüringen |