Tesla, Inc.

Tesla Motors, Inc. ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das sich mit der Entwicklung und Vermarktung von Elektroautos beschäftigt. Der Firmenstandort ist das Silicon Valley. 2007 beschäftigte die Firma etwa 200 Mitarbeiter.
Das Unternehmen wurde 2003 unter anderem von Martin Eberhard und Marc Tarpenning in San Carlos gegründet. Namenspatron des Unternehmens ist Nikola Tesla. Investoren sind unter anderem Elon Musk, Sergey Brin, Larry Page und Jeff Skoll.
Modellvarianten
Tesla hatte einen Designwettbewerb zum endgültigen Aussehen des geplanten zweisitzigen Tesla Roadster ausgeschrieben, der von Lotus gewonnen wurde, die das Auto auch produzieren soll.
Die ersten 100 Roadster wurden innerhalb eines Monats zu einem Stückpreis von rund 100.000 US-Dollar verkauft und sollen ab dem vierten Quartal 2007 an die Kunden ausgeliefert werden.
In einem Online-Interview präzisierte Eberhard Teslas Pläne für eine viertürige, fünfsitzige Limousine. Deren Markteinführung ist derzeit (Oktober 2006) für 2009 geplant. Der Stückpreis für das Projekt mit dem Codenamen WhiteStar soll sich dann um die 50.000-US-Dollar-Marke bewegen.
In Verbindung mit dem Vertrieb des Roadsters möchte Tesla seinen Kunden auch die Installation einer Stromtankstelle anbieten, die auf Car-Ports oder Hausdächer montiert werden kann.
Tesla Roadster
2007 stellte Tesla Motors den Tesla Roadster nach dreijähriger Entwicklungszeit als zweisitzigen Sportwagen mit einem reinen, etwa melonengroßen Elektromotor im Heck vor, der mit maximal 185 kW (252 PS) über ein Zweiganggetriebe auf die Hinterräder wirkt. Ein Zweiganggetriebe genügt, weil Elektromotoren anders als Kolbenmotoren ihr maximales Drehmoment bereits mit der ersten Umdrehung entfalten.
Auf eine Geschwindigkeit von 100 km/h beschleunigt das Fahrzeug in etwa 4 Sekunden.
Die Energiequelle besteht aus 6.831 handelsüblichen Lithium-Ionen-Akkus für Laptops mit einer Speicherkapazität von ca. 55 Kilowattstunden, die mit einer Spannung von 400 Volt an den Motor abgegeben werden. Bei den Lithium-Ionen-Akkus handelt es sich um den Typ 18650 von dem jedes Jahr mehrere Milliarden Stück hergestellt werden. Jeder Akku ist 65 mm lang und hat einen Durchmesser von 18 mm. Das gesamte Paket aus 6831 Akkus wiegt etwa 450 kg. Jeder Akku hat zwei Sicherungen, eine an der Anode, sowie der Kathode. Das gesamte Akku Paket wird durch eine Mischung aus Wasser und Glycol gekühlt.
Auf Grundlage des amtlichen amerikanischen Fahrzyklus verspricht der Hersteller einen Radius von 320 km, womit das Fahrzeug für den Alltagsbedarf fast aller Kunden, selbst Fernpendlern, ausreichen würde. Die Ladezeit wird mit 3,5 Stunden angegeben. Für 80% der ursprünglichen Ladekapazität garantiert der Hersteller bis 160 000 km.
Die hohe Reichweite trotz nur 55 Kilowattstunden Speicherkapazität ist möglich, weil Elektromotoren effizienter arbeiten als Verbrennungsmotoren, die die chemische Energie des Treibstoffes zum großen Teil in Wärme, aber nicht wie gewünscht in Bewegung umsetzen. Außerdem wirkt der Elektromotor beim Bremsen als Generator und kann so einen Teil der aufgebrachten Bewegungsenergie wieder in elektrischen Strom umwandeln. Dies spart besonders bei Stadtfahrten Energie.
Vielfach skeptisch gerade auch von Vertretern großer Automobilhersteller wird die versprochene Haltbarkeit des Batterienblocks im Heck zwischen Fahrersitzbank und Motor gesehen, weil Akkus nach der Alltagserfahrung in Laptops und Handys nicht übermäßig lange halten. Tesla Motors vertritt aber die Auffassung, dass es extreme Temperaturen sind, die Akkus rasch altern lassen, nämlich Kälte bei Handys und Hitze bei Lap-Tops. Deshalb wird der Batterieblock des Tesla Roadster permanent von Flüssigkeit umspült, der für konstante milde Temperaturen sorgen soll.
Der Wagen wird zu einem Preis von 92.000 Dollar angeboten, ab 15. Juni zu 98.000 Dollar. Eine volle Ladung mit Strom wird nach amerikanischen Preisen ca. 5 Dollar kosten. Im Mai 2007 lagen 400 Bestellungen vor, darunter George Clooney und Arnold Schwarzenegger. Am Anfang sollen im Werk Hethel von Lotus in England pro Jahr 2000 Exemplare gefertigt werden.
Projekt White Star
Die Limousine, unter dem bisherigen Codenamen White Star, wird von einem Firmenableger in Detroit entwickelt. Nach Beendigung der Entwicklungsarbeiten soll eine Fabrik in Albuquerque in New Mexiko zunächst 10.000 später 25.000 Autos des Modells White Star produzieren.
Vorläufer

Zur Entstehungszeit des Automobils vor 100 Jahren fuhr ein großer Teil der Automobile mit Elektromotoren. Auf der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 erlangte Ferdinand Porsche ersten Ruhm mit einem Elektroauto. Als Vorläufer des als Sportwagen konzipierten Tesla Roadster kann das 1899 von Camille Jenatzy vorgestellte Elektromobil La Jamais Contente gelten, das über 100 km/h schnell war, damals eine ganz außerordentliche Geschwindigkeit. Ursache für den späteren Rückgang des Elektroanteils bis zur Bedeutungslosigkeit war die geringe Energiekapazität der Batterien und deren extreme Schwere.
Quellen
Christian Wüst: Automobile Sause mit Starkstrom in SPIEGEL Nr. 21/2007 vom 21.5.2007, S. 136-138
Siehe auch:
Weblinks
- Tesla Motors Website mit Bildern des Tesla Roadster
- Interview mit Martin Eberhard auf AutoblogGreen
- Artikel in DIE ZEIT: Der Herausforderer
- heise: Unter Strom: Der Tesla Roadster taugt zum Sportwagen Kaliforniens erster Autohersteller Tesla bietet einen Serien-Elektro-Sportwagen an
- Kurzfahrbericht mit dem Tesla Roadster von Dan Neil in der Los Angeles Times
- Classic Driver: "Tesla Roadster - Achtung Hochspannung!"