Xavier Bertrand
Xavier Bertrand (* 21. März 1965 in Châlons-sur-Marne, Département Marne) ist ein französischer Politiker (UMP). Seit dem 18.Mai 2007 ist er Minister für Arbeit, soziale Beziehungen und Solidarität in der Regierung von François Fillon.
Biographie
1981, im Alter von 16 Jahren, tritt Xavier Bertrand – entgegen der nach Mitterands Wahlsieg vorherrschenden so genannten „rosa Welle“ - der konservativen Oppositionspartei RPR bei. Nach einem Jurastudium arbeitet er zunächst im Versicherungswesen, wendet sich aber schon bald wieder der Politik zu. Am 20 März 1989 wird er in den Stadtrat von Saint-Quentin (Département Aisne / Picardie) gewählt, wird stellvertretender Bürgermeister, bleibt Mitglied des Stadtrats bis zum 18. Juni 1995, verdient sich an der Basis seine ersten politischen Lorbeeren. Am 23. März 1998 (bis 29. Juli 2002) wird er Mitglied des Conseil général („Allgemeiner Rat“ / Generalrat) des Départements Aisne.
Bei den Wahlen zur Nationalversammlung am 9. und 16. Juni 2002 entscheiden sich die französischen WählerInnen für eine breite konservative Mehrheit. Unmittelbar nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen des Jahres 2002 (21. April) war von Jacques Chirac zusammen mit dem früheren Ministerpräsidenten Alain Juppé das rechtsbürgerliche Wahlbündnis Union pour la Majorité Présidentielle (UMP) (später in Union pour un mouvement populaire umbenannt) ins Leben gerufen worden, um so seinen Konkurrenten für den zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahl am 5. Mai 2002 – den Rechtsextremen Jean-Marie Le Pen – aus dem Feld schlagen zu können. Dank UMP und der Unterstützung fast aller linken und bürgerlichen Kräfte, die die Wahl zu einem „Anti-Le-Pen-Referendum“ gestalteten, konnte Chirac dann einen überwältigenden Sieg verbuchen (82,21 Prozent der abgegebenen Stimmen / bestes Ergebnis, das jemals von einem Präsidentschaftskandidaten in Frankreich erreicht wurde). Der während der Präsidentschaftswahlen gesetzte Trend hielt an, so dass bei den Wahlen zur Nationalversammlung am 9. und 16. Juni 2002 das so genannte „Chirac-Lager“ (UMP und einige kleinere rechts-bürgerliche Parteien) insgesamt 43,9 Prozent der abgegebenen Stimmen, bzw. 399 der insgesamt 577 Mandate der Nationalversammlung auf sich vereinigen konnte.
Auf dieser so genannten „blauen Welle“ wird auch Xavier Bertrand am 16. Juni 2002 als Abgeordneter der UMP für das Département Aisne (2e circonscription / Wahlbezirk) für die Dauer der 12. Legislaturperiode (2002 bis 2007) in die französische Nationalversammlung gewählt. Er setzt sich im zweiten Wahlgang mit 56,96 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen einen Kandidaten der Parti socialiste durch. Im Jahr darauf beauftragt ihn Alain Juppé eine Frankreich-Tour („Tour de France“ der ganz besonderen Art) zu organisieren, bei der er den Wählern Juppés umstrittene Rentenreform erklären soll. Die überzeugende Durchführung dieser schwierigen Aufgabe steigert Bertrands Ansehen und Einfluss innerhalb der UMP in ganz erheblich.
2004 wird Bertrand in der Regierung Raffarin (3. Regierung Raffarin / 31. März 2004 bis 31. Mai 2005 / s. franz. wiki) zum Staatssekretär im Gesundheitsministerium ernannt. Unter Leitung des (damaligen) Gesundheitsministers Philippe Douste-Blazy nimmt er die Reform der Krankenversicherung in Angriff.
Als nach dem Rücktritt von Raffarin Präsident Jacques Chirac Dominique de Villepin mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt (Regierung Villepin: 31. Mai 2005 bis 15.Mai 2007), wird Xavier Bertrand dann selbst mit dem Amt des Ministers für Gesundheit und Soziales (Ministre de la Santé et des Solidarités) betraut. Gleich zu Beginn seines Mandats muss er sich mit einer Chikungunya-Epidemie auf der Insel La Réunion auseinander- setzen und auf eine beginnende Hitzewelle reagieren, die an die mörderische Hitze des Sommers im Jahre 2003 erinnerte. Ein Meilenstein in seiner Amtszeit ist sicherlich auch die Durchsetzung des öffentlichen Rauchverbots in Frankreich.
Am 29. November 2006 erklärt Bertrand, dass er die Präsidentschaftskandidatur von Nicolas Sarkozy unterstützen werde. Am 15. Januar 2007 wird er Sprecher der Präsidentschafts-Wahlkampagne von Nicolas Sarkozy und zieht nun auch persönlich in den Wahlkampf ein. Am 26. März 2007 verlässt Bertrand die Regierung, um sich nun ganz der Wahlkampagne von Sarkozy widmen zu können.
Seit dem 18. Mai 2007 ist er Minister für Arbeit, soziale Beziehungen und Solidarität (Ministre du travail, des relations sociales et de la solidarité) in der Regierung François Fillon.
Privates
Xavier Bertrand ist verheiratet und hat 3 Kinder.
Seine Mitarbeiter berichten, dass Xavier Bertrand hart und konzentriert arbeitet, sehr wenig Schlaf benötigt:„4 heures maximum“. Offensichtlich hat er sich, was seinen Schlaf angeht, eine Richtlinie, die Napoleon I. zugeschrieben wird, zu eigen gemacht:„4 Stunden für Männer, 5 Stunden für Frauen, 6 Stunden für Idioten.“
Personendaten | |
---|---|
NAME | Bertrand, Xavier |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 21. März 1965 |
GEBURTSORT | Châlons-sur-Marne |