École nationale d’administration
Die École nationale d'administration (ENA) ist eine in Paris und Straßburg ansässige Grande école, die die zukünftigen Spitzenbeamten der französischen Verwaltung ausbildet. Sie wurde am 9. Mai 1945 von Charles de Gaulle ins Leben gerufen, um den Aufbau einer von der Vergangenheit unbelasteten jungen Verwaltungsriege zu ermöglichen.
Die Absolventen der ENA werden Enarchen (frz. les énarques) genannt; ein Großteil der französischen Spitzenpolitiker (u.a. Staatspräsident Jacques Chirac, der frühere Premier Lionel Jospin und der EZB-Präsident Jean-Claude Trichet) hat seine Laufbahn nach einem Abschluss der ENA begonnen. Von jährlich etwa 3000 Bewerbern überwinden 120 das Auswahlverfahren (frz. les concours). Absolventen der ENA müssen nach dem Abschluss mindestens zehn Jahre im französischen Staatsdienst arbeiten. Alle bisherigen Enarchen (im Jahr 2004 etwa 5500) sind im Verzeichnis "annuaire" aufgeführt.
Eine große Zahl der ausländischen Studenten an der ENA sind Deutsche; die ENA kooperiert mit ausländischen Hochschulen (in Deutschland mit der Bundesakademie für Öffentliche Verwaltung (BAKÖV), um ihren Studenten eine internationale Ausbildung zu ermöglichen.
Ein Studium an der ENA ist in Deutschland inhaltlich mit dem der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer zu vergleichen.