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Remise

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Depot in den Niederlanden
heutiges Bauhaus-Museum in Weimar

Die Remise ist ein Wirtschaftsgebäude, dass in der Regel an der rückwärtigen Grundstücksgrenze für Fahrzeuge oder Geräte errichtet wurde. Das Wort kommt aus dem französischen und stammt vom Verb remettre "wieder hinstellen, versorgen" ab. Die lateinische Wurzel ist das Verb remittere: "zurückschicken".

Die Bezeichnung Remise ist heute insbesondere in Österreich und der Schweiz im Sinn von Depot zu Wartungs- und Reparaturzwecken von Fahrzeugen, teilweise aber auch in Deutschland gebräuchlich. In Berlin wird der Begriff für ein- bis zweigeschossige Hofgebäude verwendet, die heute oft von kleineren Gewerbebetrieben innerhalb von Wohnblöcken genutzt werden. Im aktuellen Sprachgebrauch kommen Schuppen, Werkstatt, Garagen und andere Nebengebäude an der hinteren Grundstücksgrenze der Bedeutung nahe.

Die Remise kam im 19. Jahrhundert als eigener Bautyp auf und wurde als einseitig zugängliches Wirtschaftsgebäude auf dem hinteren Teil großer innerstädtischer Mietshausgrundstücke errichtet, um Pferde, Kutschen oder Lokomotiven und Wagen witterungsgeschützt abstellen zu können. Sie dienten dem aufkommenden Fuhrgewerbe ursprünglich als Unterstände.

Da emissionsreiche Gewerbebetriebe auf Grundstücken mit überwiegender Wohnnutzung heute nicht mehr genehmigungsfähig sind mußten die Remisengebäude nach ihrer Instandsetzung oder Sanierung oft umgenutzt werden und nehmen nun andere Funktionen auf, wie zum Beispiel als Gaststätte, Wohngebäude oder Kulturzentrum. Remisen, bei denen es aufgrund der Grundstücksgröße und gegebener Gewerbenutzung nicht zu Nutzungskonflikten kam dienen noch heute ihrem ursprünglichen Zweck. Ein Beispiel hierfür ist das 1893 errichtete Remisengebäude der Straßenbahn Gmunden, in der noch heute der Fahrzeugpark gewartet und untergestellt wird.