Jakob I. (England)

Jakob (* 19. Juni 1566 in Edinburgh; † 27. März 1625 in Theobalds (Herefordshire)), engl. James, war seit 1567 als Jakob VI. König der Schotten und seit 1603 als Jakob I. König von England und Irland bis zu seinem Tode.
Leben
König von Schottland
Er wurde am 19. Juni 1566 als Sohn der Maria Stuart, Königin von Schottland und ihres zweiten Mannes Heinrich Stewart, Herzog von Albany, besser bekannt als Lord Darnley, in Edinburgh geboren. Getauft wurde er in Stirling Castle auf den Namen Charles James.
Als Maria Stuart ein Jahr später abdanken musste, wurde Jakob als Säugling unter den Namen Jakob VI. schottischer König. Seine Ausbildung oblag George Buchanan.
Ein Bürgerkrieg seiner Anhänger (king's men) und denen seiner Mutter (queen's men) dauerte bis 1573 und sah drei kurz aufeinanderfolgende Regierungen (Moray, Lennox und Mar). Nach 1572 kam es zu einer Phase von Stabilität, diese Regierung von James Morton legte auch die Grundlagen für Jakobs spätere persönliche Regentschaft. Eine Verschwörung der königlichen Favoriten James Stewart Earl of Arran und dem Cousin des Königs Esme Stuart Herzog von Lennox mit ultrareformistischen Kreisen führte 1582 zum Ruthven Raid, wobei der König in Gefangenschaft geriet. Zeit seines Lebens blieben dem König deshalb Presbyterianer verdächtig. 1584 bestätigte das Parlament die Vorherrschaft der Krone über die Kirche, was radikale Minister und die Ruthven-Lords in das englische Exil zwang. Unter dem Kanzler John Maitland of Thirlestane wurde die königliche Macht weiter konsolidiert.
1586 schloss er im Vertrag von Berwick mit England ein Bündnis gegen Spanien, an dem er auch festhielt, nachdem seine Mutter 1587 im Auftrag der englischen Königin Elisabeth I. hingerichtet worden war, auch wenn Jakob nominell gegen die Exekution protestierte.
1589 ging Jakob nach Dänemark und heiratete dort am 20. August 1589 Prinzessin Anna, Tochter des König Friedrich II. von Dänemark, die 1590 zur Königin gekrönt wurde. Die 90er Jahre des 16. Jahrhunderts waren in Schottland geprägt von Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Ultra-Protestanten.
König von England
Als Elisabeth 1603 kinderlos starb, wurde Jakob als Urenkel von Margaret Tudor zum englischen König gekrönt. Damit begann in England die Herrschaft der Stuarts. Schottland sah er erst 1617 wieder. Nach seiner Aussage regierte er sein Heimatland "mit seiner Feder".

Während seiner Herrschaft über England stand er meist im Gegensatz zum Parlament, eine Eskalation des Konflikts konnte er aber vermeiden. 1605 wurde die „Pulververschwörung“ (Gunpowder Plot) des Guy Fawkes, die einen Anschlag auf König und Parlament geplant hatte, in letzter Minute aufgedeckt.
1606 teilte Jakob Nordamerika in zwei Hälften: vom 34. Grad nördlicher Breite bis zum 41. Grad sollte das Gebiet der London-Company reichen, vom 41. Grad bis zum 45. Grad das Gebiet der Plymouth-Company. 1607 gründete die London Company (auch London-Virginia-Company genannt) Jamestown, die erste dauerhafte englische Siedlung in Nordamerika.
Im Auftrag Jakobs wurde eine Übersetzung der Bibel in die englische Sprache angefertigt, die 1611 erstmals erschien und tief greifenden Einfluss auf die englische Literatur hatte. Als King-James-Bibel ist sie bis heute unter englischsprachigen Christen in Gebrauch.
König Jakob hatte enorme Probleme mit der Mitbestimmung und Kritik des Parlamentes. Das damalige Regierungssystem machte es ihm unmöglich, ohne Zustimmung des Parlamentes ausreichende Einnahmen zu erzielen.
Das stand ganz im Gegensatz zu seinen Vorstellungen eines gottgegebenen Königtums, der Hauptgrund, warum er auf Kritik seitens des Parlamentes nicht reagieren wollte und er eher undiplomatisch gegenüber den Volksvertretern reagierte. 1622 eskalierten die Differenzen und am 8. Februar löste er das englische Parlament ganz auf, nachdem seine Pläne einer Hochzeit zwischen seinem Sohn Charles und Prinzessin Maria Anna von Schweden nicht für gut befunden wurden.
Jakobs homosexuelle Neigungen führten immer wieder zum Aufstreben verschiedener Favoriten. Der Einflussreichste von ihnen war zweifelsohne Buckingham, der sich auch noch unter Karl I. an der Macht halten konnte.
Jakob starb am 27. März 1625. Sein ältester Sohn Heinrich, Prince of Wales war schon 1612 gestorben, weshalb sein Nachfolger in beiden Ländern sein jüngerer Sohn Karl I. wurde.
Während seine Leistungen als König von England widersprüchlich beurteilt werden, gilt er als schottischer König jedoch außerordentlich erfolgreich, der Staat und Gesellschaft dort entscheidend umgestaltete. Der talentierte, berechnende und geistvolle Jakob wurde auch als „weisester Narr der Christenheit“ bezeichnet.
Ehe und Nachkommen
Jakob I. heiratete am 3. Dezember 1589 die Prinzessin Anna von Dänemark. Mit ihr hatte er die Kinder
- Heinrich Friedrich (1594-1612)
- Kind, totgeboren 1595
- Elisabeth (1596-1662), die Winterkönigin
- Margarethe (* 29. Dezember 1598), starb einjährig 1600
- Karl I. (1600-1649)
- Robert Bruce (* 18. Februar 1601), Duke of Kintyre, starb 1602
- Sohn, starb 1603 kurz nach der Geburt
- Maria (* 18. April 1605), starb als Zweijährige
- Sophie (* 22. Juni 1606), starb am nächsten Tag
Zitate
- Seine Meinung über das Königtum (1615):
Könige sind in Wahrheit Götter. Sie üben eine Art göttlicher Macht auf Erden aus. Wenn ihr die Eigenschaften Gottes betrachtet, werdet ihr sehen, wie sie mit denen des Königs übereinstimmen. Gott hat die Macht zu schaffen oder zu zerstören, hervorzubringen oder aufzuheben, Leben zu gewähren oder den Tod zu senden. Und die gleiche Macht besitzen Könige: Sie schaffen oder vernichten ihre Untertanen, sie haben Gewalt, sie zu erhöhen oder zu erniedrigen, sie haben Gewalt über Leben und Tod ... sie selbst sind allein Gott verantwortlich ... So wie jemand Gott lästert, wenn er mit ihm streitet, so begehen die Untertanen Aufruhr, wenn sie das Gebot königlicher Machtvollkommenheit bestreiten.
Literatur
- Ronald G. Asch: Jakob I. (1566–1625). König von England und Schottland; Herrscher des Friedens im Zeitalter der Religionskriege. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018680-9
Siehe auch
Weblinks
| Vorgänger | Amt | Nachfolger |
|---|---|---|
| — | König von Schottland 1567 – 1625 | Karl I. |
| Vorgänger | Amt | Nachfolger |
|---|---|---|
| — | König von England und Irland 1603 – 1625 | Karl I. |
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Jakob I. |
| KURZBESCHREIBUNG | König von Schottland, England und Irland |
| GEBURTSDATUM | 19. Juni 1566 |
| GEBURTSORT | Edinburgh |
| STERBEDATUM | 27. März 1625 |
| STERBEORT | Theobalds (Herefordshire) |