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Tommy (Film)

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Film
Titel Tommy
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1975
Länge 106 Minuten
Stab
Regie Ken Russell
Drehbuch Ken Russell
Produktion Ken Russell, Christopher Stamp, Robert Stigwood, Beryl Vertue
Musik The Who
Kamera Dick Bush, Robin Lehman, Ronnie Taylor
Schnitt Stuart Baird
Besetzung

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Tommy ist ein britischer Musikfilm von Ken Russell aus dem Jahr 1975. Er beruht auf dem Album Tommy der Musikgruppe The Who aus dem Jahr 1969.

Handlung

Nora Walker erhält im Zweiten Weltkrieg die Nachricht, dass ihr Mann Captain Walker verschollen ist. Zur Siegesfeier bringt sie ihren gemeinsamen Sohn Tommy auf die Welt. Im Jahre 1951 lernt sie in einem Feriencamp Frank Hobbs kennen und heiratet ihn. Unvermittelt kehrt jedoch der verschollene Exmann Captain Walker heim und überrascht das Ehepaar im Schlafzimmer, daraufhin wird er von Frank erschlagen. Der kleine Tommy wird zufällig Zeuge der Tat. Nora und Frank beschwören Tommy, nichts gesehen und gehört zu haben, kein Wort darüber zu reden. Durch dieses Trauma wird Tommy blind, taub und stumm; er lebt teilnahmslos vor sich hin.

Der taubstumme und blinde Tommy wird von seiner Verwandten missbraucht. Er wird Experten vorgeführt in der Hoffnung auf Heilung. Seine Mutter bringt ihn ebenfalls in einen Tempel, in dem Marilyn Monroe angebetet wird – Tommy zerstört beim Berühren versehentlich Monroes Statue, wird jedoch nicht geheilt. Eines Tages wird er von seinem Selbst als Führer auf einen Schrottplatz geführt (Amazing Journey) und stößt auf einen Flipperautomaten, an dem er wie besessen zu spielen anfängt. Durch sein Flipperspiel wird er bald berühmt, in einem großen Duell schlägt er den (von Elton John gespielten) Pinball Wizard und zahlreiche Anhänger scharen sich um ihn.

Bei einem Streit mit seiner Mutter, die verzweifelt über das von ihr mitverursachte Trauma ist, stürzt Tommy durch einen Spiegel und vereinigt sich so wieder mit seinem eigentlichen Selbst. Er erfährt unmittelbar seine Befreiung (I'm Free), kann wieder sehen, hören und sprechen, sogar singen.

Durch diese vermeintliche Wunderheilung wird Tommy Walker (der "Geher") zum neuen Guru stilisiert und instrumentalisiert. Seine Eltern und Anhänger jedoch kommerzialisieren seine Botschaft zunehmend, es greifen immer mehr faschistoide Züge, während Tommy den Grundideen treu bleiben will. Doch erreicht seine Botschaft seine Anhänger nicht, sie werden gegen ihn aggressiv, zerstören das Camp und töten seine Mutter und deren Mann. Von seinen Anhängern verlassen, geht Tommy alleine seinen Weg: Er besteigt einen Berg und tritt vor die Sonne hin. Mit diesem Bild des erleuchteten Tommy endet der Film.

Kritiken

Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times, der Regisseur habe seinen Film als „das größte Kunstwerk des zwanzigsten Jahrhunderts“ bezeichnet. Ebert schrieb weiterhin, die Botschaft des Films – „falls eine vorhanden sei“ – sei in den letzten dreißig Minuten enthalten, in denen Tommy Opfer der Kommerzialisierung würde und seine Fans sich von ihm abwenden würden. Der Kritiker lobte die Darstellung von Ann-Margret, die „einfach großartig“ sei. [1]

Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei eine „optisch und akustisch orgiastische, zuweilen gewalttätige Verfilmung der gleichnamigen Rock-Oper von The Who“. Die erzählte „allegorische Geschichte, in der sich das wütende Aufbegehren der Rock-Generation ebenso artikuliert wie deren mystische Erlösungssehnsucht“ wurde als „greller Pop-Bilderbogen“ inszeniert, der „mit satirischen Seitenhieben auf die eigene Branche“ versetzt würde und „von einer effektbewußten Bürgerschreck-Attitüde“ getragen sei. [2]

Auszeichnungen

Ann-Margret als Beste Hauptdarstellerin und Pete Townshend für die Beste Filmmusik wurden im Jahr 1976 für den Oscar nominiert. Ann-Margret gewann 1976 den Golden Globe Award in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical. Roger Daltrey und der Film als Bestes Musical oder Komödie wurden 1976 für den Golden Globe Award nominiert.

Hintergrund

Der Film wurde in England – darunter in Brighton und in Portsmouth – gedreht. [3] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise umgerechnet 5 Millionen US-Dollar. [4]

Quellen

  1. Kritik von Roger Ebert, abgerufen am 30. Juli 2007
  2. Lexikon des internationalen Films, abgerufen am 30. Juli 2007
  3. Filming locations für Tommy, abgerufen am 30. Juli 2007
  4. Box office / business für Tommy, abgerufen am 30. Juli 2007