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Mont Blanc

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Mont Blanc
Mont Blanc, italienische Seite. Rechts Mont Maudit und Mont Blanc du Tacul.
Mont Blanc, italienische Seite. Rechts Mont Maudit und Mont Blanc du Tacul.
Höhe 4809 m (4792 m ohne Eiskappe)
Lage Frankreich und Italien
Gebirge Savoyer Alpen
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Erstbesteigung 8. August 1786, Jacques Balmat und Michel-Gabriel Paccard

Der Mont Blanc [mõˈblã], auf italienischer Seite als Monte Bianco [ˌmonteˈbi̯aŋko] bezeichnet (beides „weißer Berg“), ist mit 4.809 m Höhe der höchste Berg der Alpen. Die Frage, ob er auch höchster Berg Europas ist, hängt davon ab, ob der Elbrus (5.642 m) zu Europa oder Asien gezählt wird. Das gesamte Montblanc-Massiv gehört zu den Savoyer Alpen. Vom Gipfel bis zu einer Höhe von 2.440 m herab sind seine Hänge mit einer Eiskappe bedeckt, die bis zu 28 m dick ist.

Der Mont Blanc besteht aus Granit und hat zwei völlig verschiedene Gesichter: Im Norden ist er rundlich und fast vollständig vergletschert, von Süden erscheint er als markanter Felsklotz mit steilen Wänden. Nach Nordwesten entsendet er den Bossesgrat in Richtung auf den Dôme du Goûter und die Aiguille du Goûter, nach Nordosten den Verbindungsgrat zu seinen Trabanten Mont Maudit und Mont Blanc du Tacul. Nach Süden entsendet er zwei wilde Felsgrate, die über 3.500 Höhenmeter bis ins italienische Val Veny hinunterreichen, den Brouillardgrat (im Westen) und den Peutereygrat (im Osten), dazwischen den kleinen Innominatagrat und den Freney-Pfeiler.

Die vom Mont Blanc abfließenden Gletscher erreichen auf der italienischen Südseite den flachen Talboden, mit der Besonderheit, dass ihr Umfang in den vergangenen 150 Jahren kaum geschrumpft ist (Glacier/Ghiacciaio de Miage, Glacier/Ghiacciaio de/della Brenva). Auf der französischen Nordseite erreicht einer der Gletscher (Glacier des Bossons) ebenfalls beinahe den Talboden.

Mont Blanc am Abend, fotografiert von der Vue des Alpes aus.

Seine politische Zuordnung zu Frankreich oder Italien ist seit langem umstritten. So beansprucht Frankreich die Gipfelregion des Mont Blanc für das französische Département Haute-Savoie, das auch die Bergwacht und Verwaltung übernimmt. Hingegen wird von Italien behauptet, die Grenze verlaufe genau über den Gipfel.

Ostseite des Mont Blanc vom Segelflieger aus fotografiert.

Bestiegen wurde der Mont Blanc erstmals am 8. August 1786 auf Initiative des Genfers Horace Bénédict de Saussure von Jacques Balmat und Michel-Gabriel Paccard. Am 18. Juli 1861 gelang Bergführer Johann Josef Benet (1824–1864) von Steinhaus VS außerdem die Erstbesteigung des Mont Blanc über die Normalroute gemeinsam mit Leslie Stephen und F.F. Tuckett mit Melchior Anderegg sowie Peter Perren. Die Besteigung war Ausdruck der schwindenen Angst der Menschen vor den Gefahren der Berge und einer (teilweise verklärten) Hinwendung zur Natur im Rokoko. Gleichzeitig war sie Startsignal für den Alpinismus.

Gemalt wurde der Mont Blanc (u. a.) 1821 von Carl Gustav Carus.

Aiguille du Midi am Mont Blanc.

Bei der letzten GPS-Messung durch die französische Vermessungsbehörde Institut géographique national (IGN) am 6. September 2003 betrug die Höhe des Mont Blanc 4808,45 m +/- 10 cm im französischen Höhensystem. Das entspricht einer Höhe von 4.808,70 m über NN. Am 25. Mai 2004 führte das französische Laboratoire de Glaciologie et Géophysique de l'Environnement (LGGE) des CNRS Grenoble zusammen mit der ETH Zürich eine Vorexpedition für eine 2005 geplante Eiskernbohrung im Gipfelgletscher durch, bei der mittels Radarmessung die Dicke der Eisdecke bis zum Felsuntergrund ermittelt wurde. Am 2. August 2004 wurden die Ergebnisse in Chamonix veröffentlicht: Danach ist der höchste Felsgipfel ohne Eisdecke nur 4.792 m hoch und liegt ca. 40 m westlich des höchsten Punktes des Gipfelgletschers. Die Eisdecke über dem höchsten Felsgipfel ist 14 m dick, während sie am traditionellen Gipfel eine Dicke von 28 m aufweist.

Mont Blanc vom Brévent aus gesehen

Auf den 3.842 m hohen Nebengipfel Aiguille du Midi führt eine Seilbahn sowohl von Chamonix als auch von Entrèves. Der Mont Blanc kann mit dem Auto durch den Mont-Blanc-Tunnel durchquert werden. Die Länge des Tunnels beträgt elf Kilometer.

Einzelgipfel der Berggruppe

Literatur

  • Stefano Ardito: Mont Blanc. Die Eroberung eines Bergmassivs. K. Müller Verlag, Erlangen 1996, ISBN 3-86070-294-7
  • Helmut Dumler und Willi P. Burkhardt: Viertausender der Alpen. Bergverlag Rother, München 2001, ISBN 3-7633-7427-2.


Commons: Mont Blanc – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Mont Blanc bei 4000er – Die Viertausender der Alpen. Hrsg.: Thomas Schabacher, Daniel Roth


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