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Gregor von Helmersen

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Gregor von Helmersen (1876)

Gregor von Helmersen, auch: Grigorij Petrovic Helmersen (* 29. September 1803 auf Gut Dückershof bei Kamby, Landkreis Dorpat, Estland; † 3. Februar 1885 in Sankt Petersburg) war ein deutsch-baltischer Geologe und Forschungsreisender.

Leben

Helmersen wuchs auf dem väterlichen Gut Dückershof auf. Im Jahr 1826 unternahm er eine geologische Expedition in den Ural und erforschte 1828/29 den Südural. Von 1831 bis 1832 studierte er in Bonn Petrefaktenkunde, bevor er von 1833 bis 1836 den Ural, die Kirgisensteppe und den Altai bereiste. 1838-63 wirkte er als Professor der Geologie am Berginstitut in Dorpat, das er von 1865 bis 1872 als Direktor zu einer freien akademischen Lehranstalt umwandelte.

Bei der Erforschung weiter Gebiete Rußlands galt sein Hauptaugenmerk dem Nachweis und der Erschließung fossiler Brennstoffe; daneben suchte er nach diluvialen Torflagerstätten und Bernsteinformationen. Er erarbeitete 1841 die erste Übersichtskarte der Gebirgsformationen des europäischen Rußlands und schuf damit die erste geologische Karte dieser Region.

Im Jahr 1829 begleitete er Alexander von Humboldt auf der Reise durch Rußland und Sibirien.

Zwischen zwei Expeditionen in den Ural reiste er im Frühjahr 1834 über Omsk und Barnaul nach dem Altai. Dieser Reise verdankt man die erste wissenschaftliche Beschreibung nebst Aufnahme des Telezker Sees. Er befuhr den See der Länge nach, unternahm Höhen- und Temperaturmessungen, entwarf ein genaues Bild der Bergwaldufer und gab die ersten genaueren Beschreibungen der Anwohner.

1839 gründete er zusammen mit Karl Ernst von Baer die erste naturwissenschaftliche Bücherreihe Rußlands, die „Beiträge zur Kenntniss des Russischen Reiches“ (Petersburg 1839-1900, insgesamt 45 Bände/Teile), worin viele seiner Publikationen erschienen.

Er war Mitglied der Kaiserlichen Wissenschaftsakademie in St. Petersburg und gründete 1882 das „Russische Geologische Komitee“, dessen erster Vorsitzender er war.

Werke

  • Reise nach dem Ural und der Kirgisensteppe, in den Jahren 1833 und 1835. Erste Abtheilung. St. Petersburg, K. Akad. der Wissenschaften, 1841. Mit 3 lith. Faltkarten nach G. von Helmersen (Bericht einer geologischen Expedition in den Ural, erschienen als fünftes Bändchen der Reihe: Beiträge zur Kenntniss des Russischen Reiches und der angrenzenden Länder Asiens. Hrgs. von K. E. Baer und G. v. Helmersen.)
  • Reise nach dem Altai, im Jahre 1834 ausgeführt. St. Petersburg, Buchdruckerei der Kaiserlichen Academie der Wissenschaften, 1848 (Beiträge zur Kenntniss des Russischen Reiches ... Vierzehntes Bändchen)
  • Der Telezkische See und die Teleuten im oestlichen Altai. 2 Bde. (St. Petersburg, 1838)
  • Übersichtskarte der Gebirgsformationen des europäischen Rußland (St. Petersburg 1841, 3. Aufl. 1873)
  • Das Donezer Steinkohlengebirge und dessen industrielle Zukunft (1863)
  • Studien über die Wanderblöcke und die Diluvialgebilde Rußlands (1882)

Literatur

  • 496. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band Walther Fischer, Duncker & Humblot, Berlin Vorlage:NDB – bitte Band und Seitenzahlen korrekt angeben, S. Gregor von HelmersenFehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „gregor“ (noch nicht online verfügbar).
  • A. Köppen: Gregor von Helmersen, St. Petersburg 1878