Ronald Colman
Ronald Colman (* 9. Februar 1891 in Richmond, London; † 19. Mai 1958 in Santa Barbara, Kalifornien) war ein britischer Schauspieler.
Leben
Colman war der Sohn eines britischen Industriellen in der Seidenindustrie. Bereits in der Schule spielte er Theater, studierte allerdings zunächst in Cambridge, um Ingenieur zu werden. Der frühe Tod seines Vaters verhinderte jedoch aus finanziellen Gründen die Beendigung des Studiums. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, wurde er Soldat und kam nach Frankreich. Als er nach nur zwei Montaten Dienst an der Front schwer verletzt wurde, kam er zurück nach England und versuchte im diplomatischen Dienst Fuß zu fassen. Als er jedoch eine kleine Rolle in einem Theaterstück angeboten bekam, nutzte er seine Chance und konzentrierte sich fortan nur noch auf die Schauspielerei.
Nach kleineren Rollen in britischen Stummfilmen ging er 1920 in die USA. 1923 wurde er am Broadway durch den Regisseur Henry King für Hollywood entdeckt und hatte einigen Erfolg als Filmpartner von Lillian Gish. Der Produzent Samuel Goldwyn nahm ihn unter Vertrag und setzte ihn gemeinsam mit einer anderen Entdeckung, der ungarischen Schauspielerin Vilma Bánky 1925 in dem Drama The Dark Angel ein. Der Film war derartig erfolgreich, dass Ronald Colman und Vilma Banky noch vier weitere gemeinsame Auftritte hatten. Neben Janet Gaynor/Charles Farrell und John Gilbert/Greta Garbo waren die beiden eines der großen Leinwandtraumpaare des Stummfilms.
Nach 1928 beschloss der Schauspieler jedoch, eine Solokarriere zu machen. Die ersten Streifen waren finanziell wenig erfolgreich, doch mit der zeitgleich stattfindenden Einführung des Tonfilms nahm auch die Karriere von Colman einen Aufschwung. Neben Greta Garbo und Charles Chaplin gehörte Colman zu den wenigen Schauspielern, deren Beliebtheit sogar noch zunahm. Nach seiner Trennung von Goldwyn 1933 arbeitete Colman für verschiedene Studios. Für MGM drehte er 1935 die populäre Verfilmung von A Tale of Two Cities nach dem bekannten Roman von Charles Dickens. In einigen Szenen wurden bis zu 6.000 Statisten gleichzeitig beschäftigt. Nach dem Misserfolg von Lost Horizon aus dem Jahr 1937 unter der Regie von Frank Capra nahm seine Zugkraft an der Kinokasse allerdings ab.
Erst 1942 konnte er neben Greer Garson in dem Streifen Random Harvest seine Fans zurück gewinnen. Er drehte später im Jahr noch gemeinsam mit Jean Arthur und Cary Grant den Film The Talk of the Town, der ihm eine Nominierung für den Oscar einbrachte. Nachdem ihm durch Marlene Dietrich 1944 im gemeinsamen Streifen Kismet im wahrsten Sinne die Schau gestohlen wurde, zog sich der Schauspieler immer mehr von der Leinwand zurück. 1947 erhielt er für seine Mitwirkung in dem Film A Double Life, in dem er Shelley Winters ermordet, einen Oscar. Regie führte George Cukor.
Filme (Stummfilm)
- 1923 - The White Sister - Regie: Henry King (mit Lillian Gish)
- 1924 - Romola - Regie: Henry King (mit Lillian Gish, Dorothy Gish und William Powell)
- 1925 - A Thief in Paradise - Regie: George Fitzmaurice
- 1925 - Her Sister from Paris - Regie: Sidney Franklin (mit Constance Talmadge)
- 1925 - Kiki - mit Norma Talmadge
- 1925 - The Dark Angel - Regie: George Fitzmaurice - mit Vilma Banky
- 1925 - Lady Windermere's Fan - Regie: Ernst Lubitsch
- 1926 - Beau Geste - Regie: Herbert Brenon
- 1926 - The Winning of Barbara Worth - Regie: Henry King
- 1927 - The Night of Love - mit Vilma Banky
- 1927 - The Magic Flame - mit Vilma Banky
- 1928 - Two Lovers - Regie: Fred Niblo
- 1929 - The Rescue
Filme (Tonfilm) Auswahl
- 1929 - Bulldog Drummond - mit Joan Bennett
- 1929 - Condemned - Regie: Wesley Ruggles (mit Ann Harding)
- 1930 - Raffles - Regie: George Fitzmaurice (mit Kay Francis)
- 1930 - The Devil To Pay - mit [[Loretta Young
- 1931 - Arrowsmith - Regie: John Ford (mit Helen Hayes)
- 1932 - Cynara - mit Kay Francis
- 1934 - Bulldog Drummond Strikes Back - mit Loretta Young
- 1935 - Clive of India - Regie: Richard Boleslawski (mit Loretta Young)
- 1935 - A Tale of Two Cities - Regie: Jack Conway
- 1936 - Under Two Flags - Regie: Frank Lloyd (mit Claudette Colbert und Rosalind Russell)
- 1937 - Lost Horizon - Regie: Frank Capra
- 1937 - The Prisoner of Zenda - Regie: John Cromwell (mit Madeleine Carroll und Mary Astor)
- 1938 - If I Were King - Regie: Frank Lloyd (mit Basil Rathbone)
- 1939 - The Light That Failed - Regie: William A. Wellman (mit Walter Huston)
- 1940 - Lucky Partners - Regie: Lewis Milestone (mit Ginger Rogers)
- 1942 - The Talk of the Town - Regie: George Stevens (mit Cary Grant und Jean Arthur)
- 1942 - Random Harvest - Regie: Mervyn LeRoy (mit Greer Garson)
- 1944 - Kismet - Regie: William Dieterle (mit Marlene Dietrich)
- 1947 - The Late George Apley - Regie: Joseph L. Mankiewicz
- 1947 - A Double Life - Regie: George Cukor (mit Shelley Winters)
- 1950 - Champagne for Caesar - Regie: Richard Whorf (mit Celeste Holm und Vincent Price)
- 1957 - The Story of Mankind - Regie: Irwin Allen (mit Hedy Lamarr, den Marx-Brothers und Virginia Mayo)
Weblinks
[[Kategorie:Mann]
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Colman, Ronald |
| KURZBESCHREIBUNG | britischer Schauspieler |
| GEBURTSDATUM | 9. Februar 1891 |
| GEBURTSORT | Richmond, London |
| STERBEDATUM | 19. Mai 1958 |
| STERBEORT | Santa Barbara, Kalifornien |