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Madlax

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Vorlage:Infobox Fernsehserie

Madlax (jap. マドラックス Madorakkusu) ist eine Anime-Fernsehserie, die von Studio Bee Train und Regisseur Kōichi Mashimo produziert und im Jahr 2004 erstmals in Japan ausgestrahlt wurde.

Die Serie erzählt die Geschichte zweier junger Frauen, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben, noch sich zu Beginn kennen. Die Titelheldin Madlax ist eine Agentin und Auftragskillerin, die in einem von Bürgerkrieg verseuchten Land namens Gazth-Sonika agiert. Die andere Protagonistin ist Margaret Burton, eine reiche Erbin, die in dem friedlichen europäisch wirkenden Land Nafrece lebt. Zwölf Jahre vor Beginn der Handlung hat sie einen Flugzeugabsturz in Gazth-Sonika überlebt, kann sich aber seither an nichts außer dem Wort „Madlax“ erinnern. Dies verbindet die beiden, als sie die Aufmerksamkeit der kriminellen Organisation Enfant auf sich ziehen.

Handlung

Im ersten Teil der Serie werden die Geschichten von Margaret und Madlax getrennt erzählt: Madlax agiert als Agentin einer Spezialeinheit in Gazth-Sonika, während Margaret Ruhe und Frieden in Nafrece, einem Frankreich nachgeahmten Land, genießen darf. Bald erweckt ein Buch mit unbekannten Schriftzeichen, das Margaret angeblich von ihrem Vater bekommen hat, die Aufmerksamkeit der Verbrecherorganisation Enfant. Margaret beginnt mit Nachforschungen über die Herkunft des Buchs und findet heraus, dass diese in Gazth-Sonika liegt. Enfants bester Geheimagent, Carrossea Doon, stöbert Margaret auf, weist jedoch seine Vorgesetzten in eine falsche Richtung − zu Madlax, die Enfant schon mehrmals in Gazth-Sonika in die Quere gekommen ist. Währenddessen entdeckt Margarets ehemalige Lehrerin Vanessa Rene, dass ihr derzeitiger Arbeitgeber, Bookwald Industries, den Bürgerkrieg in Gazth-Sonika insgeheim unterstützt, indem er beide Seiten mit Waffen ausrüstet, und selbst eine Abteilung der Enfant ist. Ihre Ermittlung führt sie nach Gazth-Sonika, wo sie Madlax als ihre Leibwächterin anheuert, und zusammen entdecken die beiden Frauen Informationen, die beweisen, dass Enfant den Krieg inszeniert hat. Allerdings ist Enfant den beiden auf den Fersen, so dass sie gezwungen sind, unterzutauchen. Als Margaret dies erfährt, reist sie sofort nach Gazth-Sonika in der Hoffnung, Vanessa rechtzeitig finden und helfen zu können. Begleitet wird sie von ihrem Dienstmädchen Elenore Baker und Carrossea Doon.

Schließlich treffen sich Madlax und Margaret und entscheiden sich, gemeinsam die Mystikerin Quanzitta Marison in Gazth-Sonika aufzuspüren, die angeblich etwas über den Krieg, Margarets Buch und die Verwicklung von Enfant wissen soll. Lady Quanzitta weiß in der Tat viel und erzählt von Enfants Plan, die gesamte Welt in einen totalen Krieg zu stürzen. Sie offenbart, dass Enfants Anführer Friday Monday übernatürliche Kräfte besitzt, die in Verbindung mit den drei heiligen Büchen stehen, von denen sich eines in Margarets Besitz befindet. Margaret verwendet ihre eigenen übernatürlichen Fähigkeiten und die ihres Buches, um ihre Erinnerungen zurückzubekommen. Carrossea unterstützt sie dabei und fordert trotz Warnungen dies nicht zu tun als Gegenleistung, dass auch er seine Erinnerungen wiedererlangt. Er findet heraus, dass er tatsächlich bereits seit zwölf Jahren tot ist und nur durch die Kraft seines Willens, seine Geliebte Margaret zu beschützen, weiterexistieren konnte. Carrossea verschwindet, und Margaret wird von Monday gefangen genommen, der beabsichtigt, seine eigenen Ziele mit Hilfe ihrer Fähigkeiten zu erreichen.

Während Margaret und Carrossea ihr Ritual durchführen, wird Madlax von ihrer Erzfeindin Limelda Jorg angegriffen. In dem Feuergefecht tötet Limelda versehentlich Vanessa Rene, was Madlax ihres Lebenswillens beraubt. Allerdings können Elenore und Quanzittas Dienerin Nakhl ihr helfen, aus der Depression zu entkommen, und überzeugen sie, Margaret zu retten. Als sie zu dritt das Hauptquartier von Enfants stürmen, wird Elenore getötet und Margaret, die mittlerweile vollkommen unter Mondays Kontrolle steht, schießt auf Madlax. In dem Glauben, dass sie tot ist, führt Monday ein Ritual durch, das die moralischen Grenzen der Menschheit aufhebt und die ganze Welt in Anarchie reißt. Aber Margarets Erinnerungen kehren zurück und sie entkommt Mondays Bewusstseinskontrolle. Erst jetzt erfahren die Zuschauer die Wahrheit: Im Jahre 1999 hat Monday Margarets Vater mit seinen Kräften in den Wahnsinn getrieben und Margaret wurde gezwungen, ihren eigenen Vater zu töten. Um der furchtbaren Wahrheit zu entfliehen, dass sie eine Vatermörderin ist, hatte sich Margaret in drei Personen geteilt: die Gedächtnishalterin Laetitia, die ihr oftmals in Träumen und Visionen erschienen ist, die Sündenträgerin Madlax und die unschuldige Margaret selbst. Nach dieser Enthüllung erscheint Madlax wieder und schießt Monday nieder. Dann vereint Margaret ihre drei Personen wieder, um das Ritual rückgängig zu machen, das sie zuvor mit Monday durchgeführt hat, und die Welt vor dem Wahnsinn zu bewahren. Danach teilt sie sich wieder in ihre drei Persönlichkeiten, weil sie glaubt, nach zwölf Jahren nicht mehr das Recht zu besitzen, für ihre anderen Persönlichkeiten zu entscheiden.

Charaktere

Laut Komponistin Yuki Kajiura sind alle Charaktere in Madlax unter anderem als Meilensteine für die innere Entwicklung Margaret Burtons (マーガレット・バートン Māgaretto Bāton) zu sehen, [1] die eines der wichtigsten Themen der Serie ist. Am Anfang ist Margaret eine schläfrige, ungeschickte Schülerin, die unter Amnesie leidet und sich vollkommen auf die Fürsorge ihres hingebungsvollen Dienstmädchens Elenore Baker (エリノア・ベイカー Erinoa Beikā) verlassen muss. Elenore ist ein Wunderkind und hat ihren Schulabschluss vorzeitig geschafft, nur um ihre ganze Zeit ihrer „Miss“ zu widmen, was oft sehr sinnvoll ist, denn die zerstreute Margaret scheint überall in Schwierigkeiten geraten zu können. Eine weitere Person, die sich um Margaret kümmert, ist Vanessa Rene (ヴァネッサ・レネ Vanessa Rene), eine nette, willensstarke Frau, die einst ihre Privatlehrerin war und jetzt als Managerin bei Bookwald Industries arbeitet.

Vanessa ist diejenige, die die beiden Hauptpersonen der Serie zusammenbringt, als sie nach Gazth-Sonika fährt und dort Madlax (マドラックス Madorakkusu) als ihre Leibwächterin anheuert. Obwohl Madlax die effizienteste Agentin im ganzen Land ist, verbirgt sich hinter der Fassade eine traurige Lebensgeschichte. Genau wie Margaret kann sie sich an nichts aus ihrer Vergangenheit erinnern, bis auf das Wort „Madlax“ (das sie zu ihrem Codename gemacht hat) und ein vages Bild von ihrem Vater, den sie eines Tages wiederzusehen hofft. Ihre übernatürlichen Kampffähigkeiten werden zunehmend wertvoller, als Vanessas Erkundigungen über die Kriegsgründe Gazth-Sonikas, die bis dahin ungerechtfertigterweise der diplomatischen Unfähigkeit ihres Vaters zugeschrieben wurden, die Aufmerksamkeit eines mächtigen, kriminellen Netzwerks namens Enfant (französisch: Kind) erweckt.

Der geheimnisvolle, maskierte Anführer von Enfant, der ausschließlich Friday Monday (フライデー・マンデー Furaidē Mandē) genannt wird, ist im Stande, alle Informationswege auf der Welt zu kontrollieren. Er befehligt eine Armee von Agenten, seine obskuren Ziele durchzusetzen, in die, unter anderem, auch Margaret und Madlax verwickelt sind. Einer dieser Agenten ist seine rechte Hand Carrossea Doon (カロッスア・ドゥーン Karossua Dōn), der aber oftmals vor den Augen Mondays seine eigenen Ziele verfolgt. Carrossea versucht, das Vertrauen von Margaret Burton zu gewinnen, die er eigentlich nur beobachten soll, und fühlt sich von ihr sogar auf geheimnisvolle Weise angezogen. Eine weitere Agentin Enfants ist Limelda Jorg (リメルダ・ユルグ Rimeruda Yurugu), ein Unterleutnant der königlichen Garde von Gazth-Sonika und eine hervorragende Scharfschützin, die zu Madlax eine zunehmend verbitterte Rivalität entwickelt.

Entstehung und Veröffentlichungen

Anime

Zum ersten Mal wurde Madlax auf TV Tokyo vom 5. April bis 27. September 2004, ab 01:30 bis 02:00 Dienstag nachts ausgestrahlt. Kurz vor dem Ende der Ausstrahlung hat ADV Films die Serie in Nordamerika und Europa lizenziert. ADV hatte vorher bereits die Lizenz auf Noir erworben und hatte längst Pläne gehabt, ihre Nachfolgerserie Madlax zu lizenzieren. [2]

Die offizielle englische Übersetzung ist auf sieben DVDs ab 12. April 2005 bis 28. März 2006 erschienen und wurde ab 7. Februar 2006 auf Anime Network, einem amerikanischen Kabelfernsehkanal, ausgestrahlt, der ebenso wie ADV Films eine Tochtergesellschaft von A.D. Vision ist. Madlax war die erste Serie von ADV Films, deren Vermarktung teilweise über das Peer-to-Peer-Netzwerk BitTorrent erfolgte. [3]

Madlax wurde bisher nur in Japan und den Vereinigte Staaten ausgestrahlt und auf DVD veröffentlicht, eine offizielle deutsche Übersetzung existiert (Stand Juli 2007) nicht.

Synchronsprecher

Die Namen aller Charaktere und ihrer Synchronsprecher sind in westlicher Reihenfolge angeben (Vorname, Familienname)

Charakter Japanische Stimme (Seiyū) Englische Stimme
Margaret Burton Hōko Kuwashima Luci Christian
Madlax Sanae Kobayashi Nancy Novotny
Vanessa Rene Satsuki Yukino Kelly Manison
Elenore Baker Ai Uchikawa Kira Vincent-Davis
Friday Monday Masashi Ebara Mike Kleinhenz
Carrossea Doon Toshiyuki Morikawa Vic Mignogna
Limelda Jorg Aya Hisakawa Christine Auten

Musik

Wie für viele andere Werke von Bee Train hat Yuki Kajiura, die von der Kritik gefeierte Komponistin, die gesamte Musik von Madlax verfasst. Diese Serie war seit ihrer ersten Zusammenarbeit an Noir ihr fünftes gemeinsames Projekt mit Mashimo. Für die Fernsehserie wurden ein etwa 90 sekündiger Vorspann- und Abspanntitel, sowie mehrere Zwischenlieder von Yuki Kajiura in Zusammenarbeit mit Yuuka Nanri, als Duett unter dem Namen FictionJunction YUUKA, aufgenommen.

Für die Serie wurde folgender Vorspann produziert:

  • „Hitomi no Kakera“ (瞳の欠片, dt. „Die Splitter einer Pupille“) komponiert von Yuki Kajiura, gesungen von Yuuka Nanri

Zur stimmungsvollen Untermalung der einzelnen Szenen des Animes wurden unter anderen folgende Zwischenlieder verwendet:

  • „nowhere“ (dt. „nirgendwo“) von Yuki Kajiura
  • „I’m here“ (dt. „ich bin hier“) von Yuki Kajiura
  • „Story begins“ (dt. „die Geschichte beginnt“) von Yuki Kajiura

Als Abspann der Fernsehserie wurde dieser Titel verwendet:

  • „inside your heart“ (dt. „in deinem Herzen“) komponiert von Yuki Kajiura, gesungen von Yuuka Nanri

Franchises

MADLAX the Bible (dt. Die Bibel von Madlax) ist ein 95-seitiges Artbook zu der Serie, das am 21. Mai 2005 von Hobby Japan herausgegeben wurde. Abgesehen von farbigen und schwarzweißen Illustrationen enthält es Interviews mit den Autoren und Seiyūs, sowie verschiedene zusätzliche Hintergrundinformationen über die Serie auf Japanisch. [4] Das Artbook wurde nie außerhalb Japan veröffentlicht.

Madlax with Guns („Madlax mit Pistolen“) ist ein Modellbausatz, der eine Resinfigur von Madlax samt zwei SIG P210-Pistolen enthält. [5]

In Japan bekamen Käufer der limitierten Auflage der ersten DVDsein ein T-Shirt mit dem Madlax Logo geschenkt, und die erste Auflage der Soundtrackalben kam mit Madlax-Mauspads.

Musikveröffentlichungen

Der komplette Soundtrack wurde auf zwei CDs im Jahr 2004 veröffentlicht. Außerdem hat FictionJunction YUUKA zwei Singles produziert, die jeweils einen Vor- bzw. Nachspannlied und die Karaoke-Versionen davon, sowie ein Zwischenlied enthalten. [6]

In dem Zwischenlied „nowhere“ gibt es einen mehrmals wiederholten Refrain Yanmaani (ヤンマーニ Yanmāni), der eigentlich kein richtiges Wort, sondern eine sinnlose Tonfolge ist. Allerdings, da das Lied immer während der Kampfszenen spielt, wurde Yanmaani zum bekannten Scherz unter den Fans der Serie: lautes Singen der Tonfolge symbolisiert die offensichtliche Unbesiegbarkeit von Madlax und viele halten das Wort für ein Zauberspruch, der die Titelheldin für den Kampf vorbereitet, wie es in dem Magical Girl-Genre üblich ist. [7]

Hintergrundinformationen

Der Titel Madlax ist ein Kofferwort, welches aus den zwei englischen Worten „mad“ (dt. wahnsinnig) und „relaxed“ (dt. entspannt) zusammensetzt. Der Regisseur Kōichi Mashimo wollte damit die Doppelseitigkeit des Menschen zum Ausdruck bringen. [8] Nach seinen Vorstellung bilden die Animeserien Noir (2001), Madlax (2004) und El Cazador de la Bruja (2007) zusammen eine Trilogie in dem sogenannten girls-with-guns Genre. [9] Deshalb wurde Madlax von Anfang an thematisch ihrer Vorgängerserie ähnlich konzipiert. [8]

Bereits 2002 hatte Mashimo den Produzenten von Noir, Kitayama Shigeru, zu sich eingeladen, um ihm eine neue Fernsehserie namens Madlax vorzustellen. Kitayama erweiterte Mashimos Ideen deutlich. Ihre endgültige Form hat die Geschichte aber erst angenommen, als Kuroda Yōsuke das Schreiben des Drehbuchs übernahm. Während des einen Jahres, das Kuroda benötigte, um die Drehbücher für alle 26 Folgen zu erstellen, wurde er ständig von Mashimo angeregt, seine eigenen originellen Ideen in den ursprünglichen Plan einzumischen, was er gerne getan hat. Kuroda hat später gemeint, er sei so frustriert wegen der Stornierung seines letzten Werks gewesen, dass er sofort etwas „richtig Extravagantes“ aus Madlax machen wollte, indem er so viele Genres wie nur möglich in der Serie vermischte. Weiterhin hat Mashimo nachher zugestanden, dass Kuroda und er auf die ungewöhnlichsten plot points (wie etwa die Verbindung zwischen Margaret und Madlax) teilweise in betrunkenem Zustand gekommen sind. [8]

Im Vergleich zu Noir hat Madlax mehr Hauptcharaktere, unter anderen auch männliche, die in Noir praktisch nicht existierten. So war es aber nicht in der ursprünglichen Konzeption von Mashimo und Kitayama: „Madlax“, zum Beispiel, war Margaret Burtons Spitzname und Vanessas Kollege Charlie spielte eine viel größere Rolle in der Geschichte, ähnlich dem Mechaniker Speedy in Avenger. Nachdem Kuroda das Drehbuch umgeschrieben hat, waren von den ursprünglichen Figuren nur die Namen übriggeblieben. Insgesamt drei Designer arbeiteten zusammen an den Charakteren: Ohsawa Satoshi, der eine große Rolle bei der Entstehung von Noir spielte, hat die Hauptheldinnen Margaret und Madlax entworfen; Shiba Minako beschäftigte sich mit den Agenten von Enfant samt Friday Monday und Carrossea Doon; und Miyachi Satoko war für die geheimnisvollen Charaktere, Laetitia und Poupee, verantwortlich. [10] [11]

Viele Seiyūs, die Madlax synchronisiert haben, nahmen auch an früheren Projekten von Bee Train teil, wie zum Beispiel Kuwashima Houko und Hisakawa Aya, die Yuumura Kirika bzw. Chloe in Noir und Margaret Burton bzw. Limelda Jorg in Madlax synchronisiert haben. Andererseits hat Mitsuishi Kotono (Mireille Bouquet in Noir) eine sehr kleine Rolle bekommen (Margarets Mutter in Folge 21), während die Titelheldin Madlax von Kobayashi Sanae synchrongesprochen wurde, die davor Minase Mai in .hack//Liminality spielte. Ebara Masashi (Friday Monday) hatte ebenfalls eine Hauptrolle in Liminality (Tokuoka Junichiro).

Themen

Eines der wichtigsten Themen von Madlax sind die Ursache und Auswirkungen von Gewalt und Krieg auf das Leben der Charaktere. Die ersten Folgen stellen das ruhige Nafrece und das vom Bürgerkrieg zerrüttete Gazth-Sonika dar. Später verlagert sich die gesamte Geschichte in die Kampfzone und konzentriert sich auf die Hauptcharaktere und ihre Leiden. So schlägt beispielsweise die Scharfschützin Limelda Jorg einen Pfad ein, der nicht einfach nachzuvollziehen ist, aber doch einen Sinn ergibt, wenn berücksichtigt wird, dass Limelda in einem vom Bürgerkrieg erschütterten Land aufgewachsen ist.

In der zweiten Hälfte der Serie werden die wahre Natur und Begehren der Menschheit erörtert: der wahnsinnige Bösewicht Friday Monday ist davon überzeugt, dass der Mensch ein inhärent destruktives, chaotisches Wesen ist, das immer zum Töten bereit ist. Um dies zu Beweisen, versucht er, die „tiefsten Wünsche der Menschen“ zu erfüllen, indem er einen vernunftwidrigen weltweiten Krieg anfängt. Mondays Gegenpol ist Madlax, die seine Pläne letztendlich durchkreuzt und die von Margaret Burton als „gutherzige Mörderin“ bezeichnet wird. Trotz ihrer blutgetränkten Lebensweise schafft es Madlax, stets eine liebenswürdige und empathische Persönlichkeit zu bleiben, und verkörpert somit die „wahre Natur des Menschen“, nach welcher Monday erfolglos suchte und die er am Schluss nicht akzeptieren konnte. Die endgültige Schlussfolgerung zieht Margaret Burton: die Welt und die Menschen tragen sowohl das Gute als auch das Böse in sich und es sei allein ihre Entscheidung, welche Seite sie annehmen wollen.

Andererseits wird Madlax als eine Geschichte der Suche Margaret Burtons nach ihrer psychologischen Identität gedeutet. Aufgrund der ihr als Komponistin bekannten Hintergrundgedanken, hat Yuki Kajiura folgende Interpretation aufgestellt: Auf der Suche nach ihrer in 1999 vergessenen Identität begegnet Margaret verschiedenen Charakteren (Türhüter) und lernt ihre entsprechende Lebensweisen (Türen) kennen, um am Schluss ihre eigene Tür zu finden, die ihre neue Persönlichkeit ist.[1]

Besonderheiten

Wegen des implizierten lesbischen Inhalts wurde Madlax im Yuri-Fandom berühmt. [12] [13] Am suggestivsten in deren Sinne ist das Verhältnis zwischen Madlax, Vanessa Rene und Limelda Jorg, [14] das teilweise die Dreiecksbeziehung zwischen Kirika Yuumura, Mireille Bouquet und Chloe aus Noir wiederholt. [15] Die Beziehung zwischen Margaret und Madlax, die in dem Vorspann angedeutet wird, wird dagegen nie romantisch, und weiterhin gibt es in der Serie mehrere Hinweise auf eine gegenseitige heterosexuelle Zuneigung zwischen Margaret und Carrossea Doon. [16]

Rezeption

In Gegensatz zur Anime-Fernsehserie Noir, die sehr schnell zum Erfolg in Japan, USA und Deutschland wurde, ist es der Serie Madlax nicht gelungen, vergleichbaren Ruhm zu erlangen. Sie weckte eher bescheidenes, wenn auch überwiegend positives Interesse bei den Anime-Kritikern. Oft wurde Madlax für die Wiederverwendung der stilistischen Aspekte ihrer Vorgängerserie kritisiert, z. B. für die Prämisse der Handlung, das Aussehen der Charaktere und den Musikstil. [17] Andererseits wurde die Geschichte an sich gelobt und als viel besser zusammenhängend und konsequent empfunden. [13] [18]

Dennoch unterscheidet sich Madlax in vielen Dingen von seinem Vorgänger, wie etwa dem Gebrauch von surrealistischen Konzepten, die mit psychologischen Thrillern assoziiert werden. Dies stünde in starkem Gegensatz zu dem überwiegend realistischen Noir. [19]

Für viele Kritiker und Zuschauer waren die ersten Folgen von Madlax zu langsam und langweilig, so dass viele die Serie Madlax aufgaben, bevor sie ihre eigentlichen Stärken zeigen konnte. [20] Aber ein Teil der selben Rezensenten bemerkte später, dass eine längere Exposition für den ungewöhnlichen Schluss der Serie erforderlich sei, der sie zu einem vollkommen selbstständigen Werk mache und sie von der Menge ähnlicher Arbeiten unterscheide. [18] [21]

Gründe, die für die relativ mittelmäßige Popularität der Serie genannt wurden, waren die Marktsättigung, die in der von Noir zum ersten Mal erforschten thematischen Nische nach drei Jahren eingetreten ist und das mangelnde Interesse unter den Fans der ersten Serie an einem „Noir-Remake“. [22] die oft vollkommen unrealistischen Action-Szenen, die als lächerlich bezeichnet wurden; [20] Außerdem das ungewöhnliche Genregemisch in der Serie, von dem sich weder die Fans von mystischen Science-Fiction, noch die vom strengen Realismus à la Noir, richtig angesprochen fühlen könnten. [19]

Trotzdem wird laut Aussage der Rezensenten die Handlung mit jeder neuen Folge spannender, [19] [21] obwohl manche von dem „pseudo-existentialistischen“ Ende enttäuscht waren. [23] Gelobt wurde eine größere Anzahl der sympathischen Hauptcharaktere, [19] besonderes der klar erkennbar männlichen Figuren (Monday, Carrossea, Oberst Burton), die in Noir so gut wie nicht präsent waren. Trotzdem wurden die Frauengestalten wesentlich detaillierter gezeichnet (bis hin zu dem feinen Fanservice im Fall von Madlax) als die gegnerischen männlichen Charaktere.

Die hohe Animationsqualität in Madlax wurde allgemein anerkannt. [17] [18] Auf der anderen Seite wurden die Szenen von Computernutzung und Hacking für mangelhaften Realismus kritisiert. [14] Der Soundtrack von Madlax wäre nicht genauso innovativ wie der von Noir und manche Kritiker meinten, er sei eine Mischung aus Noir und .hack//SIGN-Musik. [24] Dennoch wurde seine Überlegenheit gegenüber anderen zeitnahen Werken allgemein anerkannt. [22] [17]

Einzelnachweise

  1. a b ADV Films: Staff Talk #5 (Yuki Kajiura). In: Kōichi Mashimo: Madlax Volume 3: The In-Between. Beiheft zur DVD. ADV Films 2005, ISBN-10: 1-4139-1128-5
  2. Katherine Luther: ADV Announces MADLAX. 2. Oktober 2004, abgerufen am 14. März 2007.
  3. ADV Bittorrent Test. AnimeNewsNetwork.com, 14. Juli 2005, abgerufen am 29. Oktober 2006.
  4. Madlax the Bible. Hobby Japan, 21. Mai 2005, abgerufen am 29. Oktober 2006.
  5. Madlax with Guns. HomeMedia4U.com, 19. August 2006, abgerufen am 11. Februar 2007.
  6. Siehe auch die kompletten Titellisten von MADLAX O.S.T. 1, MADLAX O.S.T. 2, MADLAX Opening Single, MADLAX Ending Single in der Bee Train Fan Wiki; Zugriff am 19.07.2007
  7. ADV Films: Staff Talk #3 (Satoshi Osawa). In: Kōichi Mashimo: Madlax Volume 2: The Red Book. Beiheft zur DVD. ADV Films 2005, ISBN-10: 1-4139-1127-7
  8. a b c Amos Wong: Inside Bee Train. In: Newtype USA. Nr. 3. Newtype USA, Inc., März 2005, S. 8–15.
  9. Girls-with-guns. beetrainfan.org, 30. Juni 2007, abgerufen am 19. Juli 2007.
  10. ADV Films: Staff Talk #1 (Shigeru Kitayama) und Staff Talk #2 (Yosuke Kuroda). In: Kōichi Mashimo: Madlax Volume 1: Connections. Beiheft zur DVD. ADV Films 2005, ISBN-10: 1-4139-1126-9
  11. ADV Films: Staff Talk #4 (Minako Shiba and Satoko Miyachi). In: Kōichi Mashimo: Madlax Volume 2: The Red Book. Beiheft zur DVD. ADV Films 2005, ISBN-10: 1-4139-1127-7
  12. Shoujo-Ai Archive: Madlax Fanfiction. ShoujoAi.com, 10. August 2006, abgerufen am 14. Juni 2007.
  13. a b Erica Friedman: Okazu: Madlax. 29. Juni 2004, abgerufen am 14. Juni 2007.
  14. a b Bryan Morton: Madlax Vol. #3 (of 7) Review. 24. Juli 2006, abgerufen am 8. November 2006.
  15. Mangaminx: Madlax DVD #7 (Finale). 17. März 2006, abgerufen am 10. November 2006.
  16. Bryan Morton: Madlax Vol. #4 (of 7) Review. 28. September 2006, abgerufen am 8. November 2006.
  17. a b c Theron Martin: Madlax DVD 1 - Review. 6. Mai 2005, abgerufen am 8. November 2006.
  18. a b c Chris Beveridge: Madlax Vol. #7 (of 7) Review. 13. April 2006, abgerufen am 9. November 2006.
  19. a b c d Chris Beveridge: Madlax Vol. #6 (of 7) Review. 26. Januar 2006, abgerufen am 9. November 2006.
  20. a b Mitchell Hattaway: Madlax. Abgerufen am 10. Januar 2007.
  21. a b Mitchell Hattaway: DVD Verdict Review - Madlax: Sacrifice (Volume 6). 7. Februar 2006, abgerufen am 8. November 2006. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „dvdverdict-dvd6-review“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  22. a b Jason Carter: Madlax vol. 1. 20. Juli 2005, abgerufen am 8. November 2006.
  23. Mitchell Hattaway: DVD Verdict Review - Madlax: Reality (Volume 7). 20. April 2006, abgerufen am 8. November 2006.
  24. Theron Martin: Madlax DVD 2 - Review. 28. Juni 2005, abgerufen am 8. November 2006.

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