Naturstein

Als Naturstein bezeichnet man ganz allgemein alle Steine, wie man sie in der Natur vorfindet. Mineralogen und Geologen verwenden hierfür ausschließlich den Begriff Gestein; und sie definieren Gestein als ein "Gemenge von Mineralen". Sofern Natursteine wirtschaftlich betrachtet oder bearbeitet werden, handelt es sich um Naturwerksteine. Die Regeln der Technik für Steinmetzen und Steinbildhauer, die Naturwerksteine verarbeiten, sind u. a. in der DIN 18332 geregelt. Sie gilt nicht für den Straßenbau und Pflasterarbeiten.
Die im Baugewerbe verwendeten Naturwerksteine entstammen meistens Steinbrüchen und werden selten in Kiesgruben gewonnen. Sie werden auch an der Erdoberfläche als Lesesteine aufgesammelt. Im Gegensatz dazu stehen die vom Menschen hergestellten Werksteine, zum Beispiel Ziegelsteine. Man bezeichnet diese auch als künstliche Steine, im Gegensatz zu den natürlichen Steinen, den Naturwerksteinen.

Natursteine werden sowohl in der Industrie (Zementherstellung, Schotter, Granulate), im Garten- und Innenausbau (Fassadenverkleidungen, Küchenarbeitsplatten, Treppen, Wegebelag, Baustein im allgemeinen, Restaurierungen),der Feinwerktechnik (für hochpräzise Führungsflächen und Gestelle), der Denkmal-Herstellung (Denkmäler, Grabmale) als auch in der Steinbildhauerei (Denkmäler, Skulpturen) verwendet. Wird der Naturstein als Zuschlagstoff, z. B. benutzt, so nennt man diese Produkte „Betonwerkstein“.
Die verschiedensten Oberflächen sind unter Oberflächen von Naturwerkstein beschrieben.
Die heutzutage vorwiegend verwendeten Naturwerksteine kommen meist aus Indien, China, Südafrika, Brasilien, Italien, Türkei, Spanien und Skandinavien. Es gibt in Deutschland nahezu in allen Bundesländern regionale Gesteinsvorkommen; eines der bedeutendsten wirtschaftlich genutzten Vorkommen bildet z.B. der Jura-Marmor in der Gegend von Eichstädt.
Einteilung der Natursteine
Erscheinungsform
Natursteine lassen sich nach ihrer Erscheinungsform zunächst einteilen in
1. Lockergestein und
2. Festgestein.
Technik
Natursteine lassen sich nach technischen Verarbeitungskriterien in
1. Hartgestein und
2. Weichgestein einteilen.
Eine sinnvolle Einteilung ist das nur für die Werkstatt. Sie sagt nichts über die Gebrauchseigenschaften aus. Beispielsweise kann das Weichgestein Dolomit säurebeständiger sein, als das Hartgestein Basanit. Auch die Wasseraufnahme oder Festigkeit kann dadurch nicht abgeleitet werden.
Wissenschaft
Natursteine lassen sich nach geowissenschaftlichen Kriterien, entsprechend ihrer Entstehung (Genese), grob unterteilen.
1. Erstarrungsgestein (Magmatite): Durch Erstarrung (Kristallisation) von Magma aus dem Erdinneren bildet sich magmatisches Gestein. Man unterscheidet in Plutonite, die im den Tiefen der Erde (> 5km) (Tiefengestein) entstanden, Subvulkanite, die in Tiefen zwischen 0 - 5000m erkaltet sind und in Vulkanite, die vulkanischen Ursprungs (Ergußgestein) sind.
2. Ablagerungsgestein (Sedimentite): Durch die Ablagerung oder Bildung von Sedimenten an der Erdoberfläche entsteht durch Druck und ggf. Temperatur ein Sedimentgestein.
3. Umwandlungsgestein (Metamorphite): Durch Umwandlung unter bestimmten Druck und Temperaturverhältnissen entstehen metamorphe Gesteine.
Verwendung von Naturstein

Als Naturstein bezeichnet man Steine, die in der Natur vorkommen. Diese werden in Steinbrüchen abgebaut und anschließend in steinverarbeitenden Betrieben aufs Maß gesägt und hinsichtlich der Oberflächen bearbeitet. Unebenheiten, Farbunterschiede und Einschlüsse sind bei Natursteinen nicht zu verhindern und machen den Reiz eines Natursteines aus.
Die Verwendung von Naturwerkstein im Bauwesen hat viele Vorteile: Naturstein ist antiallergisch, Zigarettenglut hinterlässt keine Spuren, wird energiesparend gewonnen, ist unbrennbar, ist abriebfest, kann problemlos entsorgt werden, da es sich um einen Naturstoff handelt.
Die möglichen Oberflächen sind abhängig von der Gesteinsfamilie, der Dicke des Material, von Beschaffenheit der einzelnen Mineralien im Gestein, usw. Naturwerkstein hat eine hohe Bandbreite an Farben und Oberflächen, die von keinem Kunstmaterial erreicht werden. Natursteine mit gleicher oder ähnlicher Optik können sehr unterschiedliche technische Eigenschaften haben. Ein billiger Granit kann fast die gleiche Optik wie ein hochwertiger Granit haben. Ein Carrara C kann rosten, ein anderer nicht, trotz gleichen Aussehens und gleicher Verlegung. Auch die technischen Daten fallen sehr unterschiedlich aus, vor allen Dingen in den Punkten Wasseraufnahme und Festigkeit. Allein die Optik sagt nicht aus, inwieweit sich ein Stein für einen Boden in einem bestimmten Bereich eignet. Die verschiedenen Empfindlichkeiten und Risiken sind aus der Optik nicht zu erkennen.
Bis auf ganz wenige Ausnahmen (z. B. Ölschiefer) gehören die Natursteine zur Brandklasse A. Lediglich in öffentlichen Bauten sind freitragende Treppen in Naturstein untersagt.
Zudem wird bei der Gewinnung und Verarbeitung von Naturwerkstein ein wesentlich geringerer Energieaufwand als bei anderen Materialien (z.B. keramische Fliesen) erforderlich.
Kalkhaltige Natursteine (Kalkstein und Marmor) sind säureempfindlich und bedürfen eine anderen Pflege und Reinigung als die übrigen Natursteine.
Naturstein wird für viele Zwecke, auch zur Zementherstellung, genutzt. Der Naturstein wird im Innenbereich und Außenbereich verarbeitet, als Bodenbelag oder Außenfassade. Mit Naturstein lassen sich z. B. Bäder und Treppen verkleiden.
Granit und Basalt sind sehr harte Natursteine. Sie werden häufig im Außenbereich verbaut, wo eine hohe Beanspruchung besteht. Natur-Kalksteine und Marmore sind nicht so beständig und werden meistens im Innenbereich verbaut oder dienen der Erstellung von Skulpturen.
Weblinks
- Natursteine - Abbildungen und Informationen zu über 1600 Natursteinen, z. T. mit falschen Gesteinsbezeichnungen. Nicht alles, was dort als Granit bezeichnet wird, ist auch einer.
- Naturstein und Garten und viele andere Infos