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Eschershausen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Die Raabestadt Eschershausen ist eine Kleinstadt im Norden des Landkreises Holzminden in Niedersachsen, Deutschland und Sitz der nach ihr benannten Samtgemeinde.

Geographie

Die bis 480 m hohen waldreichen Mittelgebirgszüge Ith, Vogler, Hils, Homburgwald und Elfas umgeben Eschershausen, das somit inmitten des Weserberglands liegt. Seine günstige Lage ergibt sich aus der fischreichen Lenne und den ergiebigen Trinkwasserquellen Herrenborn und Wehnborn.

Nachbargemeinden

Das Gebiet der Stadt Eschershausen grenzt im Nordosten an die Gemeinde Holzen, im Südosten an die Gemeinde Lenne, im Süden an die Stadt Stadtoldendorf, im Südwesten an die Gemeinde Holenberg, im Westen an die Gemeinde Kirchbrak und im Nordwesten an die Gemeinde Lüerdissen.

Davon gehören Holzen und Lüerdissen zur Samtgemeinde Eschershausen, Lenne und Stadtoldendorf zur Samtgemeinde Stadtoldendorf, Holenberg zur Samtgemeinde Bevern und Kirchbrak zur Samtgemeinde Bodenwerder.

Eschershausen und alle angrenzenden Gemeinden gehören zum Landkreis Holzminden.

Stadtgliederung

Zur Stadt Eschershausen gehören neben dem Kernort die beiden Ortsteile Scharfoldendorf und Wickensen.

Politik

Stadtrat

In der Wahlperiode 2001–2006 verteilen sich die 15 Sitze im Stadtrat wie folgt:

In der Wahlperiode 2006–2011 verteilen sich die 15 Sitze im Stadtrat wie folgt:

Wappen

Auf rotem Grund über goldenem E nach heraldisch links schreitender goldener Löwe, blaubewehrt und blau bezungt.

Das älteste bekannte Wappen datiert aus der Zeit um das Jahr 1500. Der im Eschershäuser Wappen dargestellte Löwe stellt entweder das Wappentier der Herzöge von Braunschweig (Braunschweiger Löwe) oder das der Edelleute von Homburg dar. Das „E“ steht für den Anfangsbuchstaben Eschershausens.

Im siebzehnten Jahrhundert wurde lediglich ein gekrönter Löwe verwendet, ohne das „E“. Im zwanzigsten Jahrhundert wurde das Wappen restauriert und die Farben rot, gold und blau aus dem Wappen des Herzogtums Braunschweig übernommen.

Die Farben der Stadt sind rot und gold.

Geschichte

Der Ort entstand an der Kreuzung der alten Heerstraßen Köln/Höxter–Braunschweig und Hameln-Einbeck. Nach der älteren Forschung erfolgte die erste urkundliche Erwähnung zwischen 870 und 880 in dem gefälschten corveyschen Regestrum Saracchonis. Die erste gesicherte Nennung ist von 1054 als "Ascgereshuson". Doch die Siedlung ist sicherlich eine ältere Gründung, etwa aus der Zeit der Sachsenkriege im 8. Jahrhundert, als die Endungen -hausen/-husen, meist verbunden mit einem Personennamen, dominierten.

Um das Jahr 1100 warb Bischof Udo von Hildesheim holländische oder flämische Neusiedler an, um die unerschlossenen Waldgebiete im Weser- und Leinebergland, aber vor allem im Vogler bei Eschershausen, zu besiedeln. Die Rechte dieser Siedler wurden im »Eschershäuser Hägerrecht« festgeschrieben. Obwohl die Hagenkolonisation recht erfolgreich war, und sich bis nach Ostdeutschland und -europa ausbreitete, fielen die meisten der Hägerdörfer um Eschershausen wieder wüst. Heute geht man von mehr als 30 wüsten und nur drei bestehenden Hägerorten (Buchhagen, Heinrichshagen) in der Gegend um Eschershausen aus.

Mit dem Aussterben der Edelleute von Homburg im Jahr 1409 kam Eschershausen zum Herzogtum Braunschweig. Mit Ausnahme der Franzosenzeit von 18061813 blieb Eschershausen damit Teil des Herzogtums (ab 1922 Freitaates) Braunschweig bis 1941.

1833 erhält Eschershausen die Stadtrechte, als die Stadt 1145 Einwohner hat.

Im Zuge eines Gebietsaustausches zwischen den Freistaaten Braunschweig und Preußen kommt Eschershausen als Teil des Landkreises Holzminden 1941 zur preußischen Provinz Hannover. Damit endet die über 500-jährige Zugehörigkeit zum Herzogtum beziehungsweise Land Braunschweig. 1946 wird der Landkreis Holzminden erst Teil des neuen Freistaates Hannover, dann noch im selben Jahr Teil des neu gegründeten Landes Niedersachsen.

Zur Entwicklung des Postwesens in Eschershausen siehe Postgeschichte von Eschershausen.

Sehenswertes

Kulturdenkmäler und Sehenswürdigkeiten in Eschershausen:

  • Wilhelm-Raabe-Geburtshaus von 1828
  • St. Martinkirche (evangelisch-lutherisch); barocker Saalbau mit romanischem Westturm.
  • Älteste Wohnhaus Fachwerkhaus von 1580
  • Worthbrücke von 1742 über die Lenne
  • Brauhaus von 1843
  • Ehemaliges Amtsgericht von 1843 im klassizistischem Stil
  • Schulgebäude von 1931
  • Wilhelm-Raabe-Denkmal von 1931
  • Geburtshaus von Otto Elster
  • Geburtshaus von Ludwig Kubel

Kulturdenkmäler und Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Eschershausen:

  • Ebersnackenturm im Vogler (westlich von Eschershausen)
  • Ruine der Homburg im Homburgwald (südlich von Eschershausen)
  • Segelfluggelände auf dem Ith
  • Rothesteinhöhle im Ith
  • Ithklippen
  • Wilhelm-Raabe-Turm im Hils (nordöstlich von Eschershausen), der Wilhelm-Raabe-Turm ist ein 1909 errichteter 15 Meter hoher Aussichtsturm in Stahlfachwerkbauweise, der zu Ehren des Dichters Wilhelm Raabe, der in Eschershausen geboren wurde, benannt wurde.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Bildung

Literatur

Bücher

  • Ein Streifzug durch die Geschichte und Umgebung der Wilhelm-Raabe-Stadt Eschershausen, Adolf Lucé, 1960
  • Die Braunschweigische Landesgeschichte, Horst-Rüdiger Jarck und Gerhardt Schildt, Appelhans Verlag, Braunschweig, 2000 (ISBN 3-930292-28-9)
  • Eschershausen um 1900, Jutta Henze und Andreas Reuschel, Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 2002 (ISBN 3-89570-810-0)
  • Eschershausen 1918 bis 1933, Jutta Henze und Andreas Reuschel, Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 2006 (ISBN 3-86595-118-X)

Artikel

  • Eschershausen und Scharfoldendorf. Über das Alter von zwei Siedlungen in der Ith-Börde von Andreas Reuschel veröffentlich in Jahrbuch für den Landkreis Holzminden Band 1, Holzminden 1983 S. 5-14
  • Die Asphaltfabriken bei Eschershausen von Andreas Reuschel veröffentlicht in Jahrbuch für den Landkreis Holzminden Band 8/9, Holzminden 1992 S. 79 - 95
  • Wappen der Stadt Eschershausen von Andreas Reuschel veröffentlicht in Sollinger Heimatblätter, Uslar 1991 Heft 1, S. 2
  • Die Stadt Eschershausen von Andreas Reuschel veröffentlicht in Sollinger Heimatblätter, Uslar 1991 Heft 1, S. 3 - 5
  • Mittelalterliche Wüstungen von Andreas Reuschel veröffentlicht in Historisch-Landeskundliche Exkursionskarte Blatt Holzminden, Bielefeld 1997, S. 44-54 ISBN 3-89534-214-9