Die drei Stigmata des Palmer Eldritch
Die drei Stigmata des Palmer Eldritch oder LSD-Astronauten 1964 von Philip K. Dick ist ein bedeutender Sciencefiction-Roman. (ISBN 3453217292)
Inhalt
Auf einer vollkommen verbauten, künstlich gewordenen Erde inzwischen so heiß geworden, dass ein Spaziergang in der Mittagshitze lebensgefährlich ist. Die Vereinten Nationen sind die beherrschende politische Kraft. In ihrer Macht liegt es, jedermann zwangsweise dienstzuverpflichten und irgendwohin ins Sonnensystem zu schicken. Besonders der Mars ist ein beliebtes Ziel für solche Zwangsverpflichtungen, lediglich eine luftlarme Wüste, wo das Leben allein durch die Verwendung der Droge Can-D erträglich wird, die von der Firma P.P. Layouts produziert wird.
Diese Droge ist auf der Erde verboten, nur in den Kolonien ist sie legal. Sie erfordert für den Trip außer der Droge noch ein sogenanntes Layout, das in etwa einem Puppenhaus entspricht. Dieses Layout ist wie ein Puppenhaus ausbaufähig und die Kolonisten können so ein traumhafte Leben in einer barbieartigen Welt erleben.
Als der mysteriöse Palmer Eldritch von einer Expedition ins System des Proxima Centauri zurückkehrt, bringt er die wahrhaft höllische Droge Chew-Z mit sich. Chew-Z verspricht Reinkarnation, den Wechsel in eine alternative Realität, in der man alles erschaffen kann, was man will. Die von Chew-Z erschaffene Realität ist genauso real wie unsere. Außerdem vergeht während des Trips im objektiven Universum keine Zeit.
Von der UNO erhält er die Erlaubnis, die neue Droge auf den Markt zu bringen. Damit entbrennt ein unerbittlicher Kampf zwischen dem rätselhaften Palmer Eldritch und seiner Konkurrenzfirma, die die alte Droge vertrieb. Deren Geschäftsführer Leo Bulero bricht auf, Palmer Eldritch zu ermorden, wird aber selbst gefangengenommen, mit Chew-Z betäubt und findet sich in einer privaten Alptraumwelt Palmer Eldritchs wieder.
Ab hier überschlägt sich die Handlung des Buches: Leo Bulero weiß ab diesem Moment nie wieder sicher, in welcher Realität er sich befindet. Sein Angestellter Barney Mayerson, ein in sich zerrissener Mensch mit präkognitiven(voraussehenden) Fähigkeiten, gerät zwischen die Fronten der Auseinandersetzung.
Er wollte mit seiner Geliebten seinen Chef ursprünglich kaltstellen, nimmt aber die Gelegenheit, ihn zu aus Palmer Eldritchs Einfluss zu befreien nicht wahr, weil er seinen eigenen Tod vorhersieht. Er wird deshalb entlassen. Er wechselt nicht in Eldritchs Firma, sondern meldet sich freiwillig als Kolonist auf den Mars, wo er als Doppelagent für Leo Bulero arbeitet.
Dort nimmt auch er Chew-Z und erfährt, dass Palmer Eldritch nicht länger ein Mensch, sondern eine von einer fremden Macht übernommene Marionette ist, die als Geist der neuen Droge zu begreifen ist. Dadurch, das nun mehrere Menschen Chew-Z nehmen, werden sie alle zu Avataren dieser Intelligenz. Ein Anzeichen dieser Entwicklung ist das ständige Auftauchen der Protesen Palmer Eldritchs: Ein künstlicher Unterkiefer, eine künstliche Hand und künstliche Augen, in den Gesichtern der Charaktere. Am Ende des Buches passiert das sogar Menschen, die die Droge nie genommen haben.
Das Buch schließt kurz vor dem Moment, als Leo Bulero Palmer Eldrich töten wird. Barney Mayerson weiß auch aus der Zwiesprache mit der Intelligenz hinter Eldritch, dass diese sich in ihren Tod fügt. Allerdings wird nicht klar, ob der Angriff tatsächlich gelingt oder ob die Hülle Palmer Eldritch nun einfach nicht mehr nötig ist.