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Buddha

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Buddha in Borobudur (Java, Indonesien), ca. 750 - 850 v.Chr.

Der Titel Buddha stammt aus dem Sanskrit und bedeutet soviel wie "Erleuchteter" oder "Erwachter". Von dem Wort ist die Bezeichnung "Buddhismus" abgeleitet.

Ein Buddha ist ein Wesen, welches aus eigener Kraft die Reinheit und Vollkommenheit seines Geistes erlangt hat und somit eine grenzenlose Entfaltung aller "seiner" Potentiale erlangt hat: vollkommene Weisheit und unendliches Mitgefühl. Von "seinem" Geist kann man eigentlich gar nicht sprechen, denn diese Erlangung ist von transzendenter Natur, mit dem Verstand nicht zu erfassen, "tief und unergründlich, wie der Ozean". Aufgrund des höchst individuellen Charakters dieser Erfahrung entzieht sich diese einer wissenschaftlichen Prüfung. Die Qualität der Buddha-Erfahrung ist für Menschen, die diese Erfahrung nicht selbst gemacht haben, nicht nachzuvollziehen. Der Glaube daran, dass einzelne Menschen eine solche Erfahrung tatsächlich erlebt haben, ist religiöser Natur.

Eine Buddha-Erfahrung tritt sehr selten auf. Nach der buddhistischen Tradition ist ein Zeitalter, in dem ein Buddha auftritt, ein "glückliches Zeitalter", denn es gibt sehr viele Zeitalter, in denen kein Buddha auftritt und deshalb auch keine Lehre der endgültigen Befreiung befolgt werden kann: ein "dunkles Zeitalter".

Der Buddha lebte im 6. Jahrhundert v.Chr. in Nordindien. Sein Vater war Herrscher des Königreichs Sakya (im heutigen Nepal). Seine Mutter war die Königin Maya. Sie nannten ihren Sohn (in Pali, der damaligen Sprache dieser Region) Siddhattha (Sanskrit: Siddhartha), was "der sein Ziel erreicht hat" bedeutet.

Er lebte in einem Palast wo ihm alles was zum Wohlleben gehörte zur Verfügung stand und den er kaum jemals verließ. Eines Tages sah er sich aber doch der Realität des Lebens und dem Leiden der Menschheit gegenübergestellt, die Legende berichtet von Begegnungen mit einem Greis, einem Fieberkranken, einem verwesenden Leichnam und schließlich einem Mönch, woraufhin er beschloß nach einem Weg aus dem allgemeinen Leid zu suchen. Mit 29 Jahren, bald nach der Geburt seines einzigen Sohnes Rahula, verließ er sein Kind, seine Frau Yasodhara und sein Königreich und wurde, auf der Suche nach dieser Erlösung, ein Asket. Sechs Jahre lang wanderte der Asket Gotama durch das Tal des Ganges, traf berühmte religiöse Lehrer, studierte und folgte ihren Systemen und Methoden und unterwarf sich selbst strengen asketischen Übungen. Da ihn all dies seinen Zielen nicht näher brachte, gab er die überlieferten Religionen und ihre Methoden auf, suchte seinen eigenen Weg und übte sich dabei vor allem in der Meditation.

In diesem Bemühen um Erlösung erreichte Gotama in seinem 35. Lebensjahr die vollkommene Erleuchtung (Bodhi), nach der er als der Buddha - der Erleuchtete, Erwachte - bekannt wurde. Das geschah am Ufer des Neranjara-Flusses bei Gaya (nahe Bodhgaya im heutigen Bihar) unter einer Pappelfeige, die heute als Bodhi-Baum, "Baum der Weisheit", verehrt wird.

Nach seinem Erwachen hielt Gotama, der Buddha, im Wildpark bei Isipatana (dem heutigen Sarnath) nahe Benares vor einer Gruppe von fünf Asketen, seinen früheren Gefährten, seine erste Lehrrede. Diese fünf wurden damit die ersten Mönche der buddhistischen Mönchsgemeinschaft (Sangha). Von jenem Tage an lehrte und sprach er 45 Jahre lang vor Männern und Frauen aller Volksschichten, vor Königen und Bauern, Brahmanen und Ausgestoßenen, Geldverleihern und Bettlern, Heiligen und Räubern. Die Unterscheidungen der Kasten­ordnungen oder die Verschiedenheiten der sozialen Gruppierungen erkannte er nicht an. Der Weg, den er lehrte, stand allen Männern und Frauen offen, die bereit waren, ihn zu verstehen und zu gehen.

Im Alter von 80 Jahren verschied der Buddha in Kusinara (im heutigen indischen Bundesstaat Uttar Pradesh) nachdem er ein giftiges Pilzgericht verzehrt hatte.

Reliquien

In Wat Phradhatu Sri Chom Tong Voravihara (Thailand) wird eine Reliquie verehrt die ein Knochenteil des Schädel von Buddha Siddhattha Gotama sein soll.
Der Zahntempel in Kandy (Sri Lanka): Hier wird ein angeblicher rechter Backenzahn des Buddha aufbewahrt. Die Heilige Stadt Kandy ist mit ihrem Tempelbezirk seit 1988 Teil des UNESCO-Weltkulturerbe.

Als Siddhattha Gotama im Sterben lag, sagte er den Mönchen die Bestattung seiner Leiche solle den Laien überlassen werden. So verstreuten sich die Mönche nach dem Dahinscheiden auch sofort. Allerdings war es zunächst ein Problem, genug Holz für die Einäscherung der Leiche zusammenzubekommen, da zu wenig Laien-Anhänger in der Gegend waren. Nach kurzer Zeit trafen verschiedene Delegationen ein, die von dem Tod Siddhattha Gotamas gehört hatten. Unter diesen entbrannte dann der Streit um den rechtmäßigen Besitz an der Asche und den Knochen. Man wurde sich einig, indem Asche und Knochen aufgeteilt wurden. Um alle Delegationen berücksichtigen zu können, wurden den Überresten wahrscheinlich Teile hinzugefügt.

Es gibt viele buddhistische Heiligtümer, die angeblich Überreste (z.B. ein Zahn oder ein Knochen) von Buddha beherbergen. Hierzu gehört auch der Goldene Fels oder die Shwedagon-Pagode in Myanmar.


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