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Don Rosa

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Don Rosa in Finnland im Jahr 1999

Gioachino „Keno“ Don Hugo Rosa (* 29. Juni 1951 in Louisville, Kentucky) ist ein US-amerikanischer Texter und Zeichner von vorzugsweise Disney-Comics. Er gilt als populärster lebender Vertreter seiner Sparte.

Biographie

Jugend

Don Rosa, wie er häufig nur genannt wird, wurde 1951 als Enkel italienischer Einwanderer geboren. Sien Großvater, Gioachino Rosa, kam aus Norditalien und zog 1915 nach Louisville in Kentucky. Mütterlicherseits hatte er deutsche, schottische und irische Vorfahren.

Bereits in seiner Kindheit und Jugend entwickelte er ein großes zeichnerisches Talent. Schon früh konzentrierte er sich auf den handlungsstrang, die Bilder waren mehr eine Illustration, um die Geschichte zu erzählen. Seine Fixierung auf Comics wurde nicht zuletzt durch die große Sammlung von Disney-Comics seiner Schwester Diana (* 1940) beeinflusst. Ab 1969 studierte er an der Universität von Kentucky Bauingenieur und zeichnete daneben erste, autobiographisch geprägte kommerzielle Comic-Strips (Captain Kentucky, Pertwillaby Papers), die jedoch erfolglos blieben. 1973 schloss er sein Studium mit Bachelor of Arts ab.

Berufsleben und Heirat

Nach seinem Abschluss zeichnete Don Rosa weiter nebenberuflich Comics. Dies brachte ihm jedoch kaum etwas ein, weswegen er in der Keno Rosa Tile Company arbeitete, die von seinem Großvater gegründet worden war und die von seinem Vater Hugo Rosa übernommen worden war.

Don Rosa heiratete 1980 die Lehrerin Ann Payne. Sie haben keine Kinder.

Arbeit für Disney

1985 wurde er durch einen Disney-Comic in einer Schaufensterauslage zum Zeichnen von Onkel Dagobert-Geschichten animiert. Er rief bei Byron Erickson, dem Herausgeber des damaligen Rechteinhabers Gladstone an und teilte ihm mit, dass er plant, einen Disney-Comic zu zeichnen. Erickson willigte ein und so entstand Rosas erstes Disneywerk Son of the Sun. Aufgrund des Erfolges bekam Rosa daraufhin weitere Aufträge von Gladstone.

1989 kam es zu Streitigkeiten mit dem Verleger: Gladstone weigerte sich, eingereichte Arbeiten an die Autoren zurückzugeben. Das war für Rosa als freischaffender Zeichner nicht hinnehmbar, da er einen Teil seiner Einnahmen aus dem Verkauf der Originale bezog. Danach zeichnete er einige Geschichten für den niederländischen Verlag Oberon kam es zu einem kurzen Engagement beim Fernsehen (DuckTales).

1990 wechselte er zum dänischen Disney-Verleger Egmont, der zuvor schon einige seiner Geschichten neu aufgelegt hatte. Zusammen mit ihm wechselte auch Byron Erickson, ein ehemaliger Redakteur bei Gladstone, der viel mit Don Rosa zusammengearbeitet hat.

Sein endgültiger Durchbruch als weltweit bekannter Zeichner kam, als er 1991 von Egmont beauftragt wurde, eine Biographie von Dagobert Duck zu zeichnen. So entstanden bis 1993 der zwölfbändige Zyklus Life and Times of $crooge McDuck (Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden) sowie einige gesondert veröffentliche Zusatzkapitel. Als Nebenprodukt skizzierte Rosa zudem den Stammbaum der Familie Duck, der unter Fans jedoch umstritten ist, da in den unzähligen Geschichten von ebensovielen verschiedenen Textern oft widersprüchliche Fakten auftauchen. Der Stammbaum entspricht aber Carl Barks Theorien und Comicszenen.

Für „Life and Times of $crooge McDuck“ erhielt Rosa 1995 den Will Eisner Award, die höchste Auszeichnung im Comicbereich. Ein zweites Mal erhielt er den Preis 1997.

2002 legte er seine Arbeit für kurze Zeit nieder, da er nicht genug Einfluss auf die weitere Verarbeitung seiner Geschichten hatte. Die Kolorierung war seiner Meinung nach nicht ordentlich oder seinen Wünschen entsprechend ausgeführt worden, Details waren verpixelt. Zudem wurde ohne seine Einwilligung mit seinem Namen geworben. Nach einer Einigung im Dezember deselben Jahres hatte er mehr Einfluss auf die Veröffentlichung seiner Werke.

Obwohl Rosa einer der bekanntesten Disney-Comiczeichner und -texter ist, lehnt er jeden Vergleich mit seinem Vorbild ab, das er bis heute für unerreicht hält. Zugleich sieht er sich selbst auch nicht als Disneyzeichner, sondern, als Schüler Barks', dessen Figuren lizenzrechtlich zufällig dem Disneykonzern gehören.

Don Rosa ist seit 2006 Ehrenmitglied der D.O.N.A.L.D.

Stil und Markenzeichen

Charakteristisch für Rosas Stil sind die umfangreich recherchierten Geschichten, die oft vor historischem Hintergrund spielen, und eine stark ausgeprägte Mimik der Charaktere. Außerdem die oftmals mit Insiderwitzen und Reminiszenzen an andere Comics, insbesondere der Carl Barks', beladenen Hintergrundzeichnungen. Es finden sich auch Andeutungen und Parodien auf Filme. Viele der geschichten Don Rosas sind Fortsetzungen von Barks-Geschichten oder beinhalten Elemente aus solchen

Des Weiteren haben seine Zeichnungen oft eine Licht-/Schatten-Gestaltung durch Schraffierung, die sonst für Disney nicht typisch ist. Auch zeichnet er teilweise zwölf Bilder pro Seite, statt den üblichen acht, da die Geschichten sonst zu lang werden würden. Da er keine Ausbildung im Zeichnen hatte und sich die Fähigkeiten selbst erworben hat, greift er häufig auf Techniken zurück, die er beim Studium des Baingenieurwesens gelernt hat. Viele Kurven, Kreise und Ovale zeichnet er mit Schablone. Auch stellt er nur etwa eine Seite pro Tag fertig.

Rosas Geschichten, außer die Berichte über Dagoberts Jugendjahre, spielen alle in den 1950er-Jahren, da es sonst unrealistisch wäre, dass Dagobert im 19. Jahrhundert geboren wurde und noch immer lebt.

Don Rosa pflegt in seinen Comics die Widmung D.U.C.K. (Dedicated to Unca Carl from Keno) einzufügen. Mit Carl ist sein Vorbild Carl Barks gemeint. Diese Widmung ist für gewöhnlich auf der ersten Seite zu finden. Don Rosa fügte sie zu Beginn so geschickt in die Zeichnungen ein, dass sie von den Verlagen nur selten entfernt werden konnten. Somit ist sie oft auch schwer zu finden. Mittlerweile ist die Widmung jedoch so weit bekannt, dass die Verlage sie nicht mehr weg retuschieren, auch wenn sie sie entdecken. Ebenso oft finden sich in Zeichungen Don Rosas Zeichungen versteckte Micky Mäuse in Hintergrund oder in Gegenständen, zum Beispiel ein Kaktus in Micky Maus-Gestalt.

Werk

Frühe Werke

Sein erstes Werk Pertwillaby Papers war eine Reihe von Comicstrips und Geschichten im Kentucky Kernel, einer Universitätszeitung. Die Geschichten entstanden im Jahr 1971, waren autobiografisch und auf politische Satire ausgelegt. Insgesamt entstanden davon 127 Episoden.

Während und nach dem Studium zeichnete er auch für ein Fanzine. So entwarf er die monatliche Information Center-Kolumne im Fanzine The Rocket's Blast Comicollector in den jahren 1974 bis 1979. 1976 bis 1978 belebte er auch die Pertwillaby Papers-Serie neu.

Später zeichnete er die Comic-Strip-Reihe Captain Kentucky für die Lokalzeitung Louisville Times. Die Veröffentlichung begann am 6. Oktober 1979 und ging bis zum 15. August 1982. Nach diesen drei Jahren umfasste die Reihe 150 Episoden. Danach zeichnete Don Rosa für vier Jahre keinen Comic mehr. 2001 wurden Pertwillaby Papers und Captain Kentucky in Norwegen in zwei Sammelbänden herausgegeben.

Disney-Comics von Don Rosa

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Don Rosa im Jahr 2006

Die erste Geschichte Don Rosas, Son of the Sun, war ein großer Erfolg und wurde sogar für den Harvey Award nominiert. Die Geschichte ist laut Don Rosa nur eine Umwandlung der alten Pertwillaby Papers Geschichte zu einer mit Disney-Charakteren, so wie sie ihm schon damals vorgeschwebt habe.

Die deutsche Erstveröffentlichung erfolgte bei den meisten Geschichten in der Heftreihe Micky Maus. Es folgte eine über den Buchhandel vertriebene Albenreihe mit dem Titel „Onkel Dagobert von Don Rosa“ (OD), in der fast alle Rosa-Geschichten nachgedruckt wurden, jedoch nicht in chronologischer Reihenfolge. Im Rahmen der Buchreihe Disneys Hall of Fame (HoF) erscheinen die Geschichten nun chronologsch erneut, allerdings werden die Geschichten über Dagoberts Jugend weggelassen, da diese zuvor schon gesammelt in dem Sonderband „Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden“ (SLSM) erschienen. Dies gilt als sein Hauptwerk, das regelmäßig durch weitere Episoden ergänzt wird. Außer diesen hat Don Rosa an folgenden Geschichten für Disney mitgewirkt (sortiert nach Jahr der Erstveröffentlichung).

Jahr Originaltitel Deutscher Titel und Veröffentlichungen: Album Buch
1987 The Son of the Sun Das Gold der Inkas OD 9 HoF 1
Nobody's Business Die Prüfung OD 7 HoF 1
Mythological Menagerie Tiere aus aller Welt OD 2 HoF 1
Recalled Wreck Selbst ist der Mann OD 10 HoF 1
Cash Flow Eine schlüpfrige Angelegenheit OD 10 HoF 1
1988 Fit to be pied Der Kürbiskampf OD 10 HoF 1
Fir-Tree Fracas Kein schöner Baum in dieser Zeit... OD 7 HoF 1
Oolated Luck Öliges Glück OD 5 HoF 1
The Paper Chase Zeitungsjagd / Außer Atem OD 17 HoF 1
Rocket Reverie Kometenrodeo / Raketenträume OD 26 HoF 1
Fiscal Fitness Finanzielles Schwergewicht OD 17 HoF 1
Metaphorically Spanking Schwänzen will gelernt sein OD 14 HoF 1
The Crocodile Collector Auf der Suche nach dem heiligen Krokodil OD 9 HoF 2
Fortune on the Rocks Ein zweifelhaftes Geschäft OD 3 HoF 2
1989 Return to Plain Awful Zurück ins Land der Viereckigen Eier OD 11 HoF 2
The Curse of Nostrildamus Der Fluch des Nostrildamus OD 8 HoF 2
His Majesty, McDuck Seine Majestät Dagobert I. OD 15 HoF 2
1990 Well-Educated Duck Segelpartie mit Hindernissen OD 25 HoF 2
Forget me not Vergissmeinnicht OD 25 HoF 2
Give Unto Others Geben ist seliger als nehmen OD 1 HoF 2
On a Silver Platter Der magische Tunnel OD 11 HoF 2
Leaky Luck auf deutsch ohne Titel erschienen (Löcheriges Glück) OD 27 HoF 2
The Pied Piper of Duckburg Der Rattenfänger von Entenhausen HoF 2
Back in Time for a Dime! nur mit englischem Text erschienen. Zeichnungen nicht von Rosa (Duck Tales) HoF 2
The Money Pit Der Wert des Geldes OD 16 HoF 2
The Master Landscapist Der Landschaftsarchitekt OD 14 HoF 3
1991 On Stolen Time Eine verhängnisvolle Erfindung OD 11 HoF 3
Treasure Under Glass Unter Haien OD 12 HoF 3
Return To Xanadu Wiedersehen mit Tralla La OD 8 HoF 3
The Duck Who Fell to Earth Satellitenjäger OD 14 HoF 3
Incident at McDuck Tower Abwärts OD 14 HoF 3
The Island at the Edge of Time Die Insel am Rande der Zeit OD 13 HoF 3
War of the Wendigo Zurück ins Land der Zwergindianer OD 12 HoF 3
1992 Super Snooper strikes again Superduck OD 15 HoF 3
1993 Guardians of the Lost Library Auf der Suche nach der verlorenen Bibliothek OD 13
1994 From Duckburg to Lillehammer Dabeisein ist alles OD 17
The Duck Who Never Was Kein Tag wie jeder andere OD 31
1995 The Treasury of Croesus Die Botschaft der Säulen OD 16
The Universal Solvent Reise zum Mittelpunkt der Erde OD 18
The Incredible Shrinking Tightwad Schrumpfende Onkels OD 19
The Lost Charts of Columbus Die Karten des Christopher Kolumbus OD 17
Gyro's Beagletrap Im Falle einer Falle (Entstand exklusiv für die Zeitschrift Tempo, wurde aber auch im Donald Duck Sonderheft 241 abgedruckt.)
1996 The Once and Future Duck Die Reise ins 6. Jahrhundert OD 19
The Treasure of the Ten Avatars Expedition nach Schambala OD 23
A Matter of Some Gravity Alles schwer verquer OD 18
1997 An Eye for Detail Scharfblick schützt vor Schaden nicht OD 16
Attack of the Hideous Space Varmints Reisende durch die Ewigkeit OD 20
A Little Something Special Sein goldenes Jubiläum OD 27
W.H.A.D.A.L.O.T.T.A.J.A.R.G.O.N. Reif führs Fähnlein Fieselschweif OD 22
1998 The Sign of the Triple Distelfink Gustav, der Pechvogel OD 21
The Last Lord of El Dorado Das Geheimnis von Eldorado OD 21
The Black Knight Der Schwarze Ritter OD 22
1999 The Dutchman's Secret Das Geheimnis der verschollenen Mine OD 24
Escape From Forbidden Valley Rückkehr ins verbotene Tal OD 24
The Coin Die Münze / Taler, Taler, du musst wandern! OD 26
Quest for Kalevala Die Jagd nach der Goldmühle OD 25
2000 Attaaack! Aaaaaattacke OD 26
The Three Caballeros Ride Again Die drei Caballeros OD 26
2001 The Beagle Boys vs. The Money Bin Gauner gegen Geldspeicher OD 27
The Crown of the Crusader Kings Die Krone der Kreuzritter OD 28
2002 Forget it! Vergiss es! OD 27
Gyro's first invention Der erste Erfolg OD 29
The Dream of a Lifetime Lebensträume OD 29
2003 Trash or Treasure Schund und Schätze OD 30
2004 A Letter from Home Ein Brief von daheim OD 30
The Black Knight Glorps Again Der Schwarze Ritter sprotzt wieder OD 31
2005 The Magnificent Seven (Minus Four) Caballeros Die glorreichen sieben (minus vier) Caballeros OD 32

Literatur

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