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Marcel Mauss

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Marcel Mauss (* 10. Mai 1872 in Epinal; † 10. Februar 1950 in Paris) war ein bedeutender französischer Ethnologe. Er war ein Neffe von Emile Durkheim, war aber viel stärker empirisch orientiert als sein Onkel. Er versuchte sozial Phänomene in ihrer Totalität zu sehen und zu verstehen. Der Austausch in archaischen Gesellschaften, den er in seinem Essai sur le don (Die Gabe), ist eine totale gesellschaftliche Tätigkeit, ein gleichzeitig ökonomisches, juristisches, moralisches, ästhetisches, religiöses, mythologisches und sozio-morphologisches Phänomen.

Marcel Mauss lehrte an der Ecole des Hautes Etudes, bevor er Professor am College de France wurde. Zusammen mit seinem Lehrer Emil Durkheim begründete er die Zeitschrift L'Annee Sociologique und 1925, zusammen mit Paul Rivert, das Institut d'Ethnologie in Paris.

Literatur

  • Marcel Mauss, 1990: Die Gabe, Frankfurt/M.
  • Stephan Moebius, 2005: Die Konsolidierung der Durkheim-Schule. Marcel Mauss, Maurice Halbwachs und die französische Soziologie in der Zwischenkriegszeit, in Sozial.Geschichte. Zeitschrift für historische Analyse des 20. und 21. Jahrhunderts. H. 1/2005.
  • Fournier, Marcel, 1994: Marcel Mauss, Paris.
  • Mauss, Marcel, 1999a: Soziologie und Anthropologie. Band I, 2. Aufl., Frankfurt/M.
  • Mauss, Marcel, 1999b: Soziologie und Anthropologie. Band II, 2. Aufl., Frankfurt/M.
  • Lévi-Strauss, Claude, 1999: Einleitung in das Werk von Marcel Mauss, in Marcel Mauss, 1999a: Soziologie und Anthropologie. Band I, 2. Aufl., Frankfurt/M., S. 7-41.
  • König, René, 1978b: Marcel Mauss 1872-1950, in: René König, 1978: Emile Durkheim zur Diskussion. Jenseits von Dogmatismus und Skepsis, München/Wien, S. 257-292.
  • Krämer, Hans Leo, 2000: Die Durkheimianer Marcel Mauss (1872-1950) und Maurice Halbwachs (1877-1945), in: Dirk Kaesler (Hrsg.), 2000: Klassiker der Soziologie, Band I, 2. Aufl., München, S. 252-277.