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Glane (Ems)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Daten zur Glane
Lage: Niedersachsen, Westfalen
Schematischer Verlauf
Länge: 45 km
Quelle: Glane bei Bad Iburg
Mündung: bei Hembergen in die Ems
Quellhöhe: 104 m ü. NN
Mündungshöhe: 46 m ü. NN
Höhenunterschied: 58 m
Sohlengefälle: 0,1% [1]
Einzugsgebiet: 155 km² [1]
MNQ [2]: 0,2 m³/Sekunde [3]
MQ [4] 2 m³/Secunde [3]
MHQ [5] 12 m³/Sekunde [3]

Die Glane, ist ein eingetiefter Sandfluss, der durch Niedersachsen und Westfalen fließt und zum Flusssystem der Ems gehört. Der Unterlauf weist ein begradigtes Erscheinungsbild auf und fließt vorwiegend durch Auenlehmen und Auensanden. Der Oberlauf hingegen zeigt einen geschwungenen bis mäandrierenden Verlauf mit Prall- und Gleithängen. Durch Sand- und angeschnittenen Mergelbänken durchfließt sie eine einzigartige Auengrünlandschaften und Auenwaldbereichen mit alten Eichen-Buchenbestand. Aufgrund der einmaligen Flora und Fauna wurde der Oberlauf der Glane als europäisches FFH-Gebiet mit der Nummer DE-3811-301 ausgewiesen. Sie nimmt zuerst eine südwestliche, dann westliche und schließlich nordwestliche Richtung und wird fast im gesamten Streckenverlauf von Ackerflächen, Grünland und Wald begrenzt. Die Glane hat ihre einheitliche Notation eingebüßt und ist vielerorts nur durch eine Lokalbezeichnung bekannt.

Geschichte

In den dreißiger Jahren wurde der Unterlauf vom RAD planmäßig begradigt. Die Glane sollte die umliegenden Grünflächen besser entwässern und somit neues Ackerland gewinnen. Dies führte allerdings in der Sommermonaten zum Absacken des Grundwasserspiegels. In den achtziger Jahren wurden im Rahmen von Flurbereinigungen, eine Wasserteilung und Staustufen eingebaut, die den Wasserstand reguliert haben. Außerdem erhielt die langsam fließende Glane im Unterlauf ein Kiesbett, um ein wiederholtes mäandrieren zu verhindern. Der Oberlauf blieb hingegen naturbelassen und wurde vom Land NRW, als europäisches FFH-Gebiet ausgewiesen. Als der Flughafen Münster/Osnabrück in Folge einer Verlängerung der Start- und Landebahn um 3600 m plante, die Glane in diesem Bereich in Glasrohren unterirdisch zu führen, kam es zum Konflikt mit Umweltschutzverbänden. Bärbel Höhn setzte sich im Landtag von Nordrhein-Westfalen gegen die Ausbaupläne des Flughafens zur Wehr. Sie sah im Oberlauf der Glane einen einmaligen europäischen Sandbach, der unbedingt vor wirtschaftlichen Interessen zu schützen sei. Die Flughafengesellschaft setzte sich letztendlich politisch und gerichtlich durch, und die Umweltbehörden des Landes genehmigten den Bau der neuen Bahn.

Flora und Fauna

Die Fauna des Oberlaufs ist bedeutend: Die Glane bietet Lebens- und Brutmöglichkeit für: Stockente, Reiherente, Teichhuhn, Eisvogel, Gebirgsstelze, Wasseramsel, Haubentaucher, Blässhuhn, Flussregenpfeifer, Zwergtaucher, Flussuferläufer, Uferschwalbe und eventuell auch die Kanadagans.

Zur Flora gehören Froschbiss, Wasser-Knöterich, Laichkraut, Ranunkel, Seerose, Schilfrohr, Rohrkolben, Igelschlauch, eine bedrohte Art der Froschlöffelgewächse, Igelkolben, Pfeilkraut. Im Uferbereich sind zu finden: Blutweiderich, Eibisch, Beinwell, Wasserhanf, Wasserliesch, Wasserschwertlilie, Sumpf-Wolfsmilch, Sommerknotenblumen.

Zuflüsse

In der Abfolge von Berg zu Tal

Linke Zuflüsse

  1. Remseder Bach (Glandorf (Wasserteilung))
  2. Linzengosse (Brock/Ostbevern)
  3. Große Wöstengosse (Schmedehausen/Greven)

Rechte Zuflüsse

  1. Wipsen Bach (Glandorf (Wasserteilung))
  2. Deflager Bach (Oedingberge(Glandorf)
  3. Bockhorner Bach ( Brock/Ostbevern)
  4. Riedenbach (Brock/Ostbevern)
  5. Lütke Beeke (Schmedehausen/Greven)
  6. Ladbergener Mühlbach (Pentrup/Greven)

Name und Lokalbezeichnungen

Der Name leitet sich vom keltischen Wort glana (d.h. rein) ab. Sandflüsse haben, wegen der filtrierenden Wirkung des Sandes, zumeist ein reines Wasser. Ursprünglich wurde der Fluss in seinem gesamten Verlauf „Glane“ genannt. Dies lässt anhand der Namensgebung der Orte, die an diesem gelegen sind, belegen:

Glane, der Quellort in Bad Iburg.

Glandorf, der Name rührt von der Bezeichnung Glanathorpe (d.h. Ansiedlung an der Glane; im Jahre 1070 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt). Heute wird der Fluss dort als "Glaner Bach" benannt.

Schmedehausen wird heute noch als Glanedorf bezeichnet, obwohl der Fluss dort als "Eltingmühlenbach" bekannt ist. Das Haus Eltingmühle war eine Zollstation und Mühle mit Staurecht.

Glane, der Name des Flusses vom Zufluss des Ladbergener Mühlbaches bis zu seiner Mündung in die Ems.

Im Laufe der Zeit haben sich am Fluss lokale Bezeichnungen durchgesetzt, die heute amtlich sind. Bei dieser babylonischen Begriffsverwirrung handelt es sich aber immer um den gleichen Fluss.

Die Namen in der Abfolge vom Berg zu Tal:

  • Glaner Bach
  • Oedingberger Bach
  • Aa
  • Eltingmühlenbach
  • Glane

Verlauf

Die "Glane" gehört zum Naturraum des Teutoburger Waldes, des südlichen Osnabrücker Landes und des nordöstlichen Münsterlandes . Sie bildet sich im Staatsforst "Palsterkamp", durch die zusammenströmenden Quellbäche: "Sunderbach", "Urberg", "Kohlbach", "Doerenberg", "Glasbach", "Limberg", "Freedenbach" und "Freeden". Der letzten Zusammenfluss von "Kohlbach" und "Freedenbach" in Glane (Bad Iburg) lässt den "Glaner Bach" entstehen.

Als "Glaner Bach" zieht sie zunächst fast parallel zur B 51 etwa 6 km nach Glandorf. Dort kommt es zur Wasserteilung. Der "Glaner Bach" und der "Remseder Bach" entwässern über unterirdische Rohre in den "Wipsen Bach" und mit zwei Überläufen in den "„alten“ Glaner Bach" und in den "linksseitigen Talgraben", auch "Neue Umflut" genannt. Ziel der Wasserteilung ist, daß der "Glane" nur eine bestimmte Menge Wasser zugeführt wird. Das Mehr an Wasser, das im Frühjahr immer die langsam fließende "Glane" über die Ufer hat treten lassen, wird damit über die "Neue Umflut" nach Harkotten (Füchtorf) in die schneller fließende "Bever" entwässert. Der "Wipsen Bach" fließt dem "alten Glaner Bach" wieder zu und bildet ab dort den "Oedingberger Bach", der weiter südlich, an Füchtorf vorbei, die Bauerschaft "Oedingberge" (das ehem. Rittergut Oedingberge hatte Staurecht) durchfließt.

In Ostbevern, durchzieht sie die nördliche Bauerschaft "Brock" und wird dort "Aa" genannt. "Aa" ist dabei eine alte Bezeichnung für ein Fließgewässer, die häufig in Westfalen anzutreffen ist. vgl. Liste der Gewässer mit Aa

Bei Schmedehausen in Greven unterläuft sie den Dortmund-Ems-Kanal wird am "Haus Eltingmühle" aufgestaut. Daher benennt man sie dort "Eltingmühlenbach". Sie unterfließt die A 1 und zieht am westlichen Rand des Flughafen Münster-Osnabrück vorbei.

Beim Bauernhof "Lütke Drieling" in der Bauerschaft "Pentrup" vereinigt sich der "Eltingmühlenbach" mit dem aus Ladbergen stammenden "Ladbergener Mühlbach". Ab dort wird sie offiziell "Glane" genannt; unterfließt die B 219 und mündet schließlich nach weiteren 3 km östlich von Hembergen (Emsdetten) in die Ems.

Besondere Koordinaten

Der Zusammenfluss von Kohlbach und Freedenbach in Glane (Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:52_9_10.65_N_8_3_8.65_E_type:landmark_region:MH, 2:52° 9′ 10,65″ n. Br., 8° 3′ 8.65″ ö. L. )

Die Wasserteilung von Glandorf (Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:52_6_12.39_N_8_1_5.58_E_type:landmark_region:MH, 2:52° 6′ 12,39″ n. Br., 8° 1′ 5.58″ ö. L. )

Das Gut Oedingberge in Glandorf (Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:52_3_25.16_N_7_56_23.91_E_type:landmark_region:MH, 2:52° 3′ 25,16″ n. Br., 7° 56′ 23,91″ ö. L. )

Das Haus Eltingmühle in Schmedehausen (Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:52_6_7.56_N_7_41_46.10_E_type:landmark_region:MH, 2:52° 6′ 7,56″ n. Br., 7° 41′ 46,10″ ö. L. )

Der Zusammenfluss von Eltingmühlenbach mit dem Ladbergener Mühlbach (Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:52_8_21.47_N_7_39_25.41_E_type:landmark_region:MH, 2:52° 8′ 21,47″ n. Br., 7° 39′ 25,41″ ö. L. )

Die Mündung in die Ems (Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:52_9_6.81_N_7_37_46.11_E_type:landmark_region:MH, 2:52° 9′ 6,81″ n. Br., 7° 37′ 46,11″ ö. L. )

Bilder von der Glane

Einzelnachweise

  1. a b [Quelle: Klausmeier 1998, Universität Essen]
  2. [Mittlerer niedrigster Abfluss im Beobachtungszeitraum]
  3. a b c [Quelle Staatliches Umweltamt Münster]
  4. [Mittlerer Abfluss im Beobachtungszeitraum]
  5. [Mittlerer höchster Abfluss im Beobachtungszeitraum]